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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Brust. »Ich hoffe, Sie haben Recht.«
    Als General Flood noch einmal seine Position zu einem Luftschlag darlegte, klingelte Irene Kennedys Handy. Sie hörte einige Sekunden zu, beendete dann das Gespräch und stand abrupt auf. Im Situation Room gab es ein sicheres Telefon, doch sie wollte das Gespräch nicht im Beisein der anderen führen. »Entschuldigen Sie mich, Mr. President, aber es gibt da etwas, um das ich mich sofort kümmern muss.« Der Präsident nickte kurz, und Kennedy ging rasch hinaus, um sich auf die Suche nach einem abhörsicheren Telefon zu machen, wo sie ungestört sprechen konnte.

An der nächsten Ecke bog Rapp rechts ab und blieb mit Donatella vor einem der Schaufenster stehen. Er zog seine Pistole und wartete, dass die beiden Männer vorübergingen. Einige Sekunden später tauchten sie auf, gingen aber geradeaus weiter. Rapp sah ihnen nach, wie sie die Straße überquerten und verschwanden. Wahrscheinlich falscher Alarm, dachte er sich.
    Er erschrak ein wenig, als sein Handy klingelte. Er drückte auf die Sprechtaste und meldete sich. »Hallo.«
    »Ich bin’s. Was gibt’s?«
    »Ich bin da auf eine große Sache gestoßen. Unser Verdacht war richtig, was meine alte Freundin betrifft.«
    »Für wen hat sie gearbeitet?«
    »Für ihren früheren Arbeitgeber.«
    Irene Kennedy schwieg erst einmal. »Sag das noch mal«, forderte sie ihn schließlich auf.
    »Erinnerst du dich noch an den Mann, der sie engagiert hat?«
    »Ja.«
    Rapp sah sich in beiden Richtungen um. »Sie hatten eine Art Vereinbarung. Hin und wieder hat sie einen weiteren Auftrag übernommen. Er hat alles arrangiert, und sie hat die Arbeit erledigt.«
    »Sprechen wir von meinem Amtskollegen?«
    Rapp erkannte, dass Irene Kennedy kaum glauben konnte, was sie da hörte. »So ist es.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, und das ist noch nicht alles – aber den Rest will ich nicht am Telefon besprechen.«
    Rapp sah Donatella an. Sie stand an eine Glastür gelehnt und hatte die Augen geschlossen. Er wusste, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. »Ich habe hier eine Wohnung, wo man mal sauber machen müsste. Verstehst du mich?«
    »Ich denke schon.«
    »Und ich brauche einen Arzt.«
    »Für dich?«, fragte sie besorgt.
    »Nein, für jemand anders.«
    »Anna?«, fragte sie, immer noch sehr beunruhigt.
    »Nein, die andere Person, von der wir gesprochen haben.«
    »Wie ernst ist es?«
    »Es wird schon wieder, nur muss sich innerhalb der nächsten Stunde jemand um sie kümmern.«
    »Ich schicke dir jemanden.«
    Rapp zögerte einige Augenblicke, ehe er hinzufügte: »Jemand muss mich von hier abholen.« Er war es nicht gewohnt, um eine derartige Unterstützung zu bitten.
    »Ich rufe unser Büro vor Ort an, damit sich sofort jemand darum kümmert.«
    »Gib Acht, wem du die Sache überträgst, außerdem will ich nicht ins Büro. Verstehst du mich?«
    »Ja.« Rapp gab ihr damit zu verstehen, dass er nicht ins Konsulat gebracht werden wollte. »Wo finden wir dich?«, fragte sie.
    »Du weißt, wo ich mich einquartiert habe?«
    »Ja.«
    »Dort bin ich zu erreichen.«
    »Okay. Ach ja, es hat sich außerdem hier etwas ergeben. Wir brauchen dich sofort hier bei uns.«
    »Das ist mir sowieso recht. Aber die Rückreise muss möglichst unauffällig bleiben; außerdem habe ich Begleitung.«
    »Ich verstehe. Ich kümmere mich zuerst um die anderen Dinge und rufe dich dann in fünfzehn Minuten zurück.«
    »Okay.« Rapp tätschelte Donatellas Wange, um zu sehen, ob sie noch reagierte und die Augen öffnete, was sie auch tat. Er fasste sie wieder unter dem Arm, und sie machten sich auf den Weg ins Hotel.

27
    Anna Rielly wusste nicht mehr ein noch aus. Sie hatte mittlerweile ihren dritten Wodka-Tonic intus und war danach auf Wasser umgestiegen. Sie war in einem Moment krank vor Sorge und im nächsten wieder nur noch wütend auf ihn. Im Moment überwog einmal die Wut, und sie malte sich in allen möglichen Details aus, warum Mitch sich verspätet haben könnte. In ihrer Verzweiflung traf sie schließlich eine Entscheidung. Sie liebte ihn zu sehr, um ihn einfach aufzugeben – aber wenn sie wirklich heiraten sollten, würden sich einige Dinge grundlegend ändern müssen.
    Sie hielt es nun auch nicht mehr für eine gute Idee, dass er den Job in der Antiterrorzentrale der CIA übernahm. Nein, er musste alle Kontakte zu diesem gottverdammten Verein abbrechen. Wenn sie wirklich heiraten und Kinder haben sollten, dann musste er einen ganz normalen Job annehmen. Anna

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