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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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wie die CIA die ihren hatte. Und leider hatte es Ben Freidman sehr gut verstanden, in allen Washingtoner Geheimdienstorganisationen Verbündete zu gewinnen.
    Doch um die mangelnde Sicherheit konnte er sich jetzt nicht kümmern – er musste den Anruf jetzt machen. Er würde die Informationen sozusagen verschlüsselt in Form von Andeutungen weitergeben, sodass sie nicht weiter auffallen würden. Rapp tippte eine Nummer ein, die er in den vergangenen zehn Jahren nur sehr selten gewählt hatte. Als es läutete, fasste er Donatella unter dem Arm, und sie gingen langsam weiter.
    Am anderen Ende meldete sich ein Mann mit ernster Stimme. »Worum geht es?«
    »Ich muss sofort den DCI sprechen. Es ist wichtig.«
    »Sind Sie auf einer sicheren Leitung?«
    »Nein.«
    »Ich habe Ihre Nummer. Legen Sie auf und warten Sie.«
    Rapp unterbrach die Verbindung und blickte sich auf der Straße um. Zwei Männer waren plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und kamen rasch näher. Rapp drückte Donatellas Arm und flüsterte: »Gib Acht. Es könnte sein, dass wir Besuch bekommen.«

Situation Room, Donnerstagnachmittag
    Dem Präsidenten gefiel Colonel Grays Plan – und das umso mehr, als Irene Kennedy vorgeschlagen hatte, dass man eine der irakischen Atomwaffen als Beweisstück mitbringen könnte. Die Operation würde jedoch ziemlich riskant werden. Ein Oberbefehlshaber brauchte weder Charakterstärke noch Mut, um den Befehl zum Einsatz von Cruisemissiles zu geben. Flugzeuge einzusetzen, bedeutete dagegen, ein echtes Risiko einzugehen; schließlich waren amerikanische Piloten im irakischen Fernsehen so ziemlich das Letzte, was man in Amerika sehen wollte. Eine noch viel heiklere Sache war es, Bodentruppen zu entsenden – noch dazu nach Bagdad.
    Der Präsident wandte sich an Colonel Gray. »Wo könnten Sie die Helikopter landen lassen?«
    Gray holte eine Satellitenaufnahme hervor, ging damit zum Präsidenten hinüber und legte sie vor ihm auf den Tisch. »Genau hier bei diesem Gebäude, achtundvierzig Meilen südwestlich von Bagdad.«
    »Was ist das für ein Gebäude?«
    »Das war einmal eine Fabrik für chemische Waffen. Wir haben sie bombardiert, und jetzt ist die Gegend unter Quarantäne.«
    Hayes sah ihn überrascht an. »Sie wollen Ihre Männer in ein Gebiet schicken, das unter Quarantäne steht?«
    »Wir haben die Fabrik vor acht Jahren bombardiert, Sir. Wir haben Leute hingeschickt, um Boden und Luft zu überprüfen. Es besteht kein Risiko mehr.«
    Der Präsident wollte schon fragen, wann man die Leute dort hingeschickt hatte, akzeptierte dann aber die Antwort des Colonels. »Gibt es sonst noch etwas in der Gegend, auf das wir Acht geben müssen?«
    »Nur die Hauptstraße zwischen Al Musaiyih und Bagdad«, antwortete Gray und zeigte mit dem Finger auf die Stelle. »Es gibt noch eine andere Straße, die zu einer aufgegebenen chemischen Fabrik führt.«
    »Sie wollen also in diesem Gebiet die Wagen ausladen.« Der Präsident studierte das Foto. »Was ist, wenn die Zone doch besetzt ist?«
    »Dann weichen wir zu unserer Ersatzlandezone aus.« Gray zeigte auf eine andere Stelle.
    »Klingt etwas kompliziert, Colonel.«
    »Aber dieser Teil macht mir keine Sorgen, Sir.«
    »Welcher denn?«
    »Bagdad, Sir. Ich habe niemanden, der schon einmal in der Stadt war. Ich hätte gerne jemanden dabei, der sich dort auskennt und der sich vor der Operation dort umsehen könnte. Jemand, der meine Leute ans Ziel führt und hinterher wieder aus der Stadt heraus.«
    »Haben Sie an jemand Bestimmten gedacht?«
    »Ehrlich gesagt, ja.« Gray wandte sich an Irene Kennedy. »Es gibt da einen Mann, mit dem ich hin und wieder zusammengearbeitet habe und der sich in diesem Teil der Welt gut auskennt. Wir könnten seine Hilfe wirklich gut gebrauchen.«
    Der Präsident musterte Irene Kennedy. »Von wem redet er überhaupt?«
    »Iron Man.«
    »Das könnte ein Problem werden«, erwiderte der Präsident.
    »Warum?«, fragte Colonel Gray sichtlich enttäuscht.
    »Iron Man ist gerade dabei … wie soll ich sagen …« Der Präsident wandte sich an Irene Kennedy, die den Satz für ihn zu Ende sprach.
    »Er will nicht mehr ganz vorne an der Front stehen.«
    Plötzlich erschien ein verschlagenes Lächeln auf dem Gesicht des Delta-Force-Commanders. »Jungs wie Iron Man ziehen sich nicht so schnell zurück. Lassen Sie mich fünf Minuten mit ihm sprechen, dann wird er mich anflehen, dass er bei der Operation mitmachen darf.«
    Der Präsident verschränkte die Arme vor der

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