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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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funktionieren. Albert steckt in seiner Partei ziemlich tief in der Scheiße. Wenn wir ihn dazu bringen wollen, alles aufs Spiel zu setzen, dann muss er die Informationen von einem konkreten Menschen bekommen, der ihm sagen kann, dass er das Material direkt von jemandem in Langley hat.«
    »Ich weiß nicht recht«, erwiderte Brown beunruhigt. »Bis jetzt habe ich nur Informationen an Sie weitergegeben, Hank. Dass ich jetzt mit einem ehemaligen FBI-Agenten über das Orion-Team plaudern soll, scheint mir keine gute Idee zu sein. Es kommt immer wieder vor, dass Leute, die dieser Gruppe in die Quere kommen, einfach so verschwinden.«
    »Peter Cameron war ein wenig zu dreist. Das Problem haben Sie ja nicht.«
    »Trotzdem«, wandte Brown skeptisch ein.
    »Jonathan«, redete Clark ihm zu, »Sie kennen doch unseren Plan. Ich verspreche Ihnen, das ist der letzte große Schritt. Wenn Albert erst einmal mit seiner Untersuchung beginnt, gibt es kein Zurück mehr. Dann werden die Medien nicht mehr locker lassen, und Sie wissen genauso gut wie ich, dass Kennedy eine solche Hetzjagd nicht überstehen wird.« Clark zeigte auf seinen Freund und fügte hinzu: »Und dann werde ich dafür sorgen, dass Sie der nächste Direktor der CIA werden. Außerdem sind Sie dann ein reicher Mann, das versichere ich Ihnen.«
    »Also gut«, willigte Brown schließlich ein, etwas besänftigt von der Aussicht, nach all den Jahren im öffentlichen Dienst endlich einmal richtig abkassieren zu können. Außerdem waren die USA immer noch ein Rechtsstaat, und man musste Leute wie Irene Kennedy daran hindern, sich über die Gesetze hinwegzusetzen. »Wie soll ich es anstellen?«, fragt er.
    »Sie haben doch einen Hund, nicht wahr?«, fragte Clark lächelnd. »Gehen Sie immer noch jeden Abend mit ihm Gassi?«
    »Ja.«
    »Gut. Dann wird Steveken Sie im Park bei Ihrem Haus ansprechen. Wahrscheinlich schon morgen Abend.«
    »Und was soll ich ihm sagen?«
    Clark überlegte einen Augenblick. »Tun Sie zuerst so, als wären Sie sehr nervös. Sagen Sie, dass Sie nicht mit ihm sprechen wollen. Keine Sorge, er lässt nicht locker. Der Mann ist ziemlich hartnäckig.«
    »Aber was soll ich ihm sagen?«, fragte Brown noch einmal.
    »Nichts«, antwortete Clark lächelnd. »Zumindest nicht morgen Abend. Sagen Sie ihm, dass Sie darüber nachdenken müssen. Sagen Sie, dass er am nächsten Abend wiederkommen soll und dass Sie ihm dann Ihre Entscheidung mitteilen werden.«

13
    Maryland, Mittwochabend
    Rapp war bereit zum Aufbruch. Das Taxi wartete in der Einfahrt. Er war schon hinausgegangen, um dem Fahrer zu sagen, dass er nur noch auf seine Freundin wartete. Anna hatte sich verspätet, was ihn jedoch nicht mehr überraschte. Während er in Gedanken noch einmal seine persönliche Checkliste durchging, sagte er sich, dass er in Zukunft würde berücksichtigen müssen, dass sie immer und überall um dreißig Minuten zu spät kam, außer wenn es um eine Livesendung ging. Er würde das Problem so lösen, dass er für sie grundsätzlich alles um eine halbe Stunde vorverlegte; wenn sie um acht Uhr irgendwo sein mussten, so würde er ihr halb acht als Zeitpunkt nennen.
    Rapp blickte aus einer nervösen Angewohnheit heraus noch einmal auf die Uhr, obwohl er wusste, wie spät es war. Sie würden in nicht einmal zweieinhalb Stunden vom Flughafen Baltimore International abfliegen. Es war immer noch genug Zeit bis dahin, doch Rapp hatte es nicht gern eilig, wenn er Waffen ins Flugzeug schmuggelte. Er hatte beschlossen, aus seinem Arsenal eine Heckler & Koch-Pistole mitzunehmen. Er hatte die Waffe zerlegt und die einzelnen Teile in verschiedenen Gegenständen untergebracht.
    Die Leute von der Abteilung für Wissenschaft und Technik in Langley kauften ständig irgendwelche Artikel des Alltagslebens, wie zum Beispiel Haartrockner, Rasiercremes, Wecker, Radios und Taschen. Sie bauten die Gegenstände so um, dass darin Platz für andere Dinge war, ohne dass die Geräte dadurch unbrauchbar wurden. Es durfte auf keinen Fall passieren, dass ein Zollbeamter oder ein Grenzer einen Föhn einschaltete und dieser nicht funktionierte. Die Leute von der Abteilung für Wissenschaft und Technik testeten alles, was sie bastelten, mit Röntgengeräten und Metalldetektoren, wie sie auf Flughäfen eingesetzt wurden. Sie wussten genau, wie man seinen Koffer packen musste, damit mit größter Wahrscheinlichkeit nichts entdeckt wurde.
    Anna wäre gar nicht erfreut gewesen, wenn sie davon gewusst hätte, aber es

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