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Die Macht

Die Macht

Titel: Die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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spazierten Hand in Hand zum Schalter hinüber. Rapp wies die Flugtickets vor, und sie gingen mit den Bordkarten über die Gangway zum Flugzeug, bis sie schließlich die Schlange erreichten, die sich vor der Tür der Maschine gebildet hatte. Rapp drückte Anna eng an sich und blickte in ihre wunderschönen grünen Augen. An dem Leuchten in ihren Augen konnte er erkennen, dass sie von ihrem Bier ein klein wenig angeheitert war. Nach einer Weile kam ein Mann über die Gangway und stellte sich hinter ihnen an.
    Anna blickte mit einem verschmitzten Grinsen auf und sagte eine Spur zu laut: »Vielleicht ist er ein Spion.«
    Rapp drückte sie an sich und spürte, wie sie an seiner Brust immer lauter kicherte. Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, sagte er: »Reiß dich zusammen, sonst lassen sie uns nicht an Bord.«
    »Was redest du denn da?«, lallte Anna so übertrieben, als wäre sie stockbetrunken.
    »Wenn du betrunken bist, werden sie dich nicht ins Flugzeug lassen. Das ist nicht erlaubt.«
    »Was ist, wenn ich einfach nur liebestrunken bin?«, erwiderte sie und schloss die Augen in Erwartung eines Kusses.
    Mitch lachte und kam ihrer Aufforderung nach. Es dauerte nicht lange, bis sie in die Maschine einstiegen und sich auf ihren Plätzen niederließen. Anna saß am Fenster und Mitch am Gang. Während die Maschine vom Gate wegrollte und sich einer der Rollbahnen näherte, blätterte Anna in einer Zeitschrift. Nach einigen Sekunden blickte sie zu ihm auf. »Du hast mir übrigens nie genau gesagt, was du eigentlich in Mailand zu erledigen hast«, sagte sie.
    »Ach, nur eine Kleinigkeit. Es dauert bestimmt nicht lange«, antwortete Rapp und schlug ein Buch auf in der Hoffnung, dass Anna sich wieder ihrer Zeitschrift widmen würde. Leider tat sie ihm nicht den Gefallen.
    »Worum geht es genau?«
    »Etwas für die Firma.«
    »Also etwas streng Geheimes«, sagte Anna in spöttischem Ton.
    »Völlig richtig, Baby«, erwiderte Rapp augenzwinkernd. »Ich würde vorschlagen, dass du dich entspannst und deine Modezeitschrift liest. Um alles andere kümmere ich mich schon.«
    Anna Rielly versetzte ihm einen Stoß in die Rippen.
    »Komm mir nicht so. Ich finde, du könntest mir ruhig ein wenig mehr von deinen kleinen Geschäften erzählen.«
    »Nein, kann ich nicht«, versetzte Rapp entschieden. Sie hatten das Thema zur Genüge durchdiskutiert, und er hatte es allmählich satt. Er beugte sich zu ihr hinüber und flüsterte ihr ins Ohr: »Es gibt nun mal gewisse Dinge in meinem Job, die ich dir nie werde erzählen können. Ich habe dir das von Anfang an ganz offen gesagt, und du hast gemeint, dass du damit leben kannst. Was ist jetzt – hältst du dich an das, was wir ausgemacht haben, oder willst du jetzt die Spielregeln ändern?«
    Sie wusste, dass er im Recht war, doch es ärgerte sie trotzdem. »Nein, ich will nichts an den Regeln ändern, aber ich finde, dass du mir nicht immer so vage antworten musst. Ich meine, immerhin bist du jedes Mal ganz aus dem Häuschen, wenn ich mich mal um eine Viertelstunde verspäte. Und da erwartest du, dass ich brav im Hotelzimmer sitze, während du deinen Geschäften nachgehst.« Anna beugte sich so nah zu ihm, dass sie mit der Nase seine Wange berührte. »Verdammt, so wie ich diese CIA kenne, musst du nach Italien, um jemanden umzubringen«, sagte sie und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    Rapp betrachtete sie nachdenklich und musste sich schließlich eingestehen, dass er ihr eine etwas konkretere Erklärung schuldete. »Es tut mir Leid, du hast Recht. Ich muss mich mit jemandem treffen – jemand, mit dem ich einmal zusammengearbeitet habe.«
    »Wird es gefährlich?«
    »Nein«, antwortete er überzeugt. Er würde zwar sehr vorsichtig sein, doch er ging nicht davon aus, dass es Ärger geben würde.
    »Weiß dieser Jemand, dass du kommst?«
    »Nein.«
    Anna runzelte die Stirn; sie war sich nicht sicher, ob ihr diese Antwort gefiel. »Ist es jemand, dem du vertrauen kannst?«
    »Ja, sehr sogar«, antwortete Rapp aufrichtig. »Keine Angst, Liebling. Ich erledige die Sache gleich am ersten Tag, dann haben wir den Rest der Reise ganz für uns allein.«
    Die Maschine hielt kurz an, ehe die Triebwerke zum Leben erwachten. Einige Sekunden später rollte der riesige Jet die Rollbahn hinunter. Rapp griff nach Annas Hand und küsste sie zärtlich. »Ich liebe dich«, flüsterte er ihr zu. Anna küsste ihn auf die Lippen und sagte die gleichen drei Worte zu ihm. Als sich die Maschine

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