Die Mädchenwiese
war. »Und das vor drei Jahren …«
Ben lehnte sich zurück. »Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wann du es endlich begreifst.«
»Das war keine dumme Unachtsamkeit von mir.«
»Nein!« Ben lachte. »Das war ich.«
» Du hast Tanja dazu gedrängt, sich mit mir zu treffen.«
»Ich habe ihr lediglich gesagt, sie soll endlich reinen Tisch machen. So könne das mit euch nicht weitergehen. Das war nur ein guter Rat eines Sozialpädagogen …« Ben zwinkerte. »… und hey, sie hat auf mich gehört. Sie hat dich so lange bekniet, bis du dich mit ihr getroffen hast – und deine Kollegin aus den Augen gelassen.«
»Es muss eine große Genugtuung für dich gewesen sein …«
»Wer redet hier von Genugtuung?«
»… als man mich suspendiert hat. Ich anfing zu saufen. Tanja mich verlassen hat. Und als es mir jetzt endlich besserging …«
»… war es mir eine noch größere Freude , die Bestie wieder auf die Pirsch zu schicken.« Er richtete sich auf, als hätte er etwas Wichtiges vergessen. »Nein, nein, damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich habe in all den Jahren nicht darauf verzichtet, auf meine jungen Mädchen, ihre bedingungslose Liebe, ihre zarten Körper, ihre Schreie.« Er schloss die Augen und begann zu summen. »Denn weißt du, Alex, nur dadurch lebt der Mensch.« Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. »Aber es im Stillen zu genießen, das war nicht das Gleiche, verstehst du? So ganz ohne deine Anteilnahme. Ohne mein Spiel mit dir. Meinem Bruder.« Er öffnete die Augen. »Hat dir mein Spiel gefallen?«
Wortlos wandte Alex sich ab. Bevor er die Tür erreichte, drehte er sich noch einmal um. Er wusste nicht, was er erwartete. Vielleicht eine Entschuldigung. Oder eine Rechtfertigung. Aber eigentlich hatte er genug gehört. Hat dir mein Spiel gefallen?
Ben saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl, die Augen geschlossen. »Nur dadurch lebt der Mensch«, sang er leise. »Dass er so gründlich vergessen kann, dass er ein Mensch doch ist.« Er grinste, als wäre damit alles gesagt, was es zu sagen gab.
Alex klopfte. Das Schloss wurde entriegelt, die Tür geöffnet. Er trat zurück in die Freiheit. Vielleicht hast du dich geirrt. Vielleicht waren manche Mörder doch nur wild grinsende Verrückte, auch wenn man es nicht auf den ersten Blick erkannte.
Danksagung
Dieser Roman wäre niemals möglich gewesen ohne die Unterstützung und das Vertrauen dieser Menschen: Antje, Thea, Heinz, Nicole, Heiko, Steffi, Anke, Celina. Danke, dass ihr für mich da seid. Ich liebe euch!
Ein ebenso großer Dank gebührt Franka Zastrow, meiner Agentin, die zu jeder Zeit fest an mich geglaubt und mir den Rücken gestärkt hat.
Bei der Entstehung von »Die Mädchenwiese« waren mir viele Menschen behilflich. Auch ihnen schulde ich großen Dank:
Hannes Windisch, der ungezählte Stunden, Tage, ja Wochen mit mir diskutierte und dafür sorgte, dass die Geschichte so geworden ist, wie sie jetzt vorliegt.
Mark Benecke, Kriminologe, der mich in Sachen Verbrechen und Todesarten beriet.
Peter Veckenstedt, Kriminalkommissar a. D., der dafür sorgte, dass ich auf dem rechten Pfad der Kriminalistik blieb.
Stephanie Klee, Regine Wosnitza, Sandra Kühn, von mir hochgeschätzte Leserinnen, deren ehrliche Meinung zu meinen Romanen mir sehr wichtig ist.
Nina George, einer meiner liebsten Kolleginnen, die überwältigende Worte für »Die Mädchenwiese« fand. Und natürlich auch ihrem wunderbaren Mann Jens.
Ein ganz großer Dank geht auch an Ann-Kathrin Schwarz, die diesen Roman beim Ullstein Verlag überhaupt erst möglich gemacht hat. Ich danke dem Team beim Ullstein Verlag, Maria Dürig, Marion Vazquez, Petra Förster, Marion Seelig und Rosa Lehmann, für ihr Vertrauen und ihren besonderen Einsatz für »Die Mädchenwiese«.
Martin Krist, im Juni 2012
Weitere Kostenlose Bücher