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Die Männer der Raumstation

Die Männer der Raumstation

Titel: Die Männer der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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gibt. Wann ist dieser Einsatz?«
    »Sobald dieses Gerät einen Notruf durchgibt«, sagte Peer und deutete auf das Radio neben ihm.
    »Wann wird dies vermutlich sein?«
    »Sie müssen schon darauf warten, bis es einem Bauteil gelingt, sich soweit abzunützen, daß es zusammenbricht. In der Zwischenzeit ...«
    Ion warf ein:
    »... werden wir uns um das Wohnungsproblem der beiden Damen kümmern. Hier auf Deck V können wir drei nebeneinander liegende Räume frei machen. Sämtliche Kommunikationsgeräte sind drin, Heizung und Einbauten ebenfalls, eine Waschgelegenheit und alles übrige auch ... die Räume schließen auf der einen Seite an die Küche hier an und an den Korridor. Wollen Sie sehen, wo wir Sie unterbringen?«
    Beide Mädchen standen auf.
    Ion beobachtete sie scharf. Sie bewegten sich wie eine Mischung zwischen sehr jungen Mädchen und sehr erfahrenen Frauen. Beide Scouts schienen auf eine frappierende Weise alterslos und sehr klug. Jedenfalls gestatteten sie sich keine überflüssige Bewegung, machten nicht den Eindruck, als ob sie jemals spielen würden.
    Wieder eine verwundbare Stelle, dachte Ion. Ein Blick Peers bewies ihm, daß auch sein Freund etwas gespürt haben mochte.
    Als sie in den leeren, sauberen Räumen standen, sagte Peer ganz wie nebenbei und ohne sonderliche Betonung:
    »Übrigens – ich hoffe nicht, daß ich mich irre. Ich halte euch beide für sehr kluge Wesen. Bis jetzt habe ich keinen Grund gefunden, euch nicht zu glauben. Wir kommen euch sehr ehrlich und fair entgegen. Es wäre die logische Folgerung, wenn euer Verhalten ebenso logisch fair und ehrlich wäre. Zweifellos unterliegen wir euch in jeder Art von Auseinandersetzungen. Aber ihr solltet eure grenzenlose Überlegenheit, die ich grundsätzlich gern anerkenne, dazu benutzen, uns gegenüber so zu handeln, wie es dieser Überlegenheit entspricht. Wie gesagt – wir würden uns freuen.
    Nicht wahr, Ion?«
    »Natürlich. Schließlich sind wir keine medizinmanngläubigen Steinzeitmenschen mehr.«
    Yolay und Shahi blickten schweigend und verwundert von Ion zu Peer und zurück. Dann sahen sie sich an und nickten.
    »Ihr braucht nicht zu fürchten, daß wir unsere Überlegenheit am falschen Objekt zeigen«, sagte Yolay. »Ist jetzt alles klar?«
    »Uns schon!« dröhnte Peer und deutete auf die viereckigen Fenster im Boden, »die Zimmer haben sogar einen Notausgang ins All hinaus. Falls einmal ein liebeshungriger Prospektor hier eindringen sollte.«
    »Wir werden«, sagte Shahi spitz, »uns zu wehren wissen.«
    »Daran habe ich nicht eine Sekunde lang gezweifelt«, erwiderte Ion. »Wollt ihr einziehen?«
    »Natürlich. Helft ihr uns beim Einrichten?« fragte Yolay.
    »Was kriegen wir dafür?« fragte Ion zurück.
    »Wir denken uns etwas besonders Reizendes aus«, versprach Shahi und klopfte an die Stahlwand.
    »Dann gern«, sagte Ion.
    Die folgenden vier Stunden schufteten alle vier wie die Besessenen. Sie klebten die letzten Tapeten, die gleichzeitig gegen Kälte und Wärme isolierten, schallschluckend waren und kosmische Strahlen abhielten. Die Raster waren dunkelgrau, die aufgesprühte Farbe trocknete binnen einer Stunde ab, als Ion die Heizung auf Vollast geschaltet hatte. Einige Photos aus Mappen, die von Raumfluggesellschaften verteilt wurden und besonders photogene Orte der Planeten und Monde zeigten, einige graphisch vorzüglich gestaltete Plakate für Ereignisse, die Jahre zurücklagen und die andersfarbigen Kästen der Einbauten ergaben ein lustiges, interessantes Bild.
    Würfelförmige Kunststoffelemente wurden auf- und aneinander geklebt und wurden so zu Liegestätten. Kleine Beleuchtungskörper wurden abmontiert und wieder angeschlossen. Aus einem gleichgroßen Raumteil von Deck III riß Ion drei Teppichböden heraus, die nur einige wenige Schmutzflecken hatten und nur an den Rändern von verspritztem Treibstoff angefressen waren.
    Auseinandergeschraubte und wieder zusammengesetzte Arbeitstische wurden eingeräumt und aufgestellt. Einer der beiden Reservesessel für die Triton kam in Yolays Zimmer (»Extra für Sie organisiert, Mädchen!« flüsterte Ion, als er das Monstrum durch den Versorgungsschacht aufwärts wuchtete.), der Beobachtungssitz unter dem Refraktor kam in den Raum, den Shahi bewohnte. Für die Arbeitsräume in der Mitte fanden die Männer in einem der Werkstatträume zwei bequeme Stahlrohrsessel, die auch hier wieder am Boden angeschraubt wurden.
    Dann, nachdem Ion und Peer die Kommunikatoren getestet und

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