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Die Maenner vom Meer - Roman

Titel: Die Maenner vom Meer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konrad Hansen
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haben.
    »Höre, Melkorka«, begann Sven nun stockend zu sprechen, »es gefällt mir nicht, daß du dich meinen Leuten nackt zeigst und den Eindruck erweckst, du wolltest es vor ihnen mit mir treiben. Das mag in deiner Heimat üblich sein, bei uns Dänen gilt es als unschicklich.«
    »Ich bin König Myrkjartans Tochter«, sagte Melkorka, während sich die Mägde daranmachten, ihren Körper mit wohlriechenden Salben einzureiben. »Mir bedeuten unsere Sitten mehr als eure. In Irland scheut sich kein Mann, eine Frau vor den Augen anderer zu begatten, es sei denn, es mangle ihm an Manneskraft. Soll ich annehmen, daß dies bei dir der Fall ist, Sven Gabelbart? Ist dein Schwanz nicht groß genug, mein Loch zu füllen?« Sie legte sich aufdas Bett und spreizte ihre Beine. »Leg dich zu mir«, sagte sie mit dunkler Stimme, »Myrkjartans Tochter ist dir zu Willen.«
    Zwei Mägde traten zu Sven und schickten sich an, ihn zu entkleiden. Doch er stieß sie beiseite und stolperte zurückweichend über ein Kissen, so daß er taumelnd in Skarthis Arme fiel.
    »Sieh her, ich mache für dich die Beine breit«, rief Melkorka. »Jetzt komm und stoß mich!«
    Wie gebannt starrten die Männer auf ihr von dunklem Haarflaum umkräuseltes Geschlecht. Sven Gabelbart hingegen schien Melkorkas Schamlosigkeit dermaßen zu verwirren, daß er hilflos um sich blickte und allem Anschein nach am liebsten davongelaufen wäre. Niemals zuvor, erzählt Björn, habe er den sonst so beherrschten Mann in solcher Verlegenheit gesehen. Als nun aber Melkorka mit den Fingerspitzen ihre Schamlippen auseinanderzog und den Unterleib ruckweise zu bewegen begann, packte Sven die Wut, und wenn es auch nur eine vorgetäuschte sein mochte, bewahrte sie ihn davor, sich vollends der Lächerlichkeit preiszugeben.
    »Du sollst deinen Willen bekommen, du Hure!« schrie er. »Ich werde dich auf dem Marktplatz zur Schau stellen lassen, und dort soll dich jeder besteigen, der Lust auf dich hat!« Nach diesen Worten drehte er sich um und ging zur Tür.
    Da sprang Melkorka vom Bett auf, schlüpfte in das hauchdünne Gewand und rief: »Triff keine voreilige Entscheidung, Sven Gabelbart! Es könnte sein, daß du die Wonne keinem anderen gönnst, nachdem du sie selbst genossen hast.« Sie eilte zu ihm und legte seine Hand auf ihre Brust. »Schick deine Leute fort, ich will mit dir allein sein.«
    Sie sahen einander in die Augen, und Melkorka führte Svens Hand zu ihrem Schoß hinab. »Jetzt sind wir quitt, Sven«, sagte sie.
    Skarthi gab den Gefolgsleuten ein Zeichen, worauf alle hinausgingen, als letzte Skarthi und Björn.
    »Ich habe niemals eine schönere Hexe gesehen«, sagte Skarthi, als er die Tür hinter sich schloß. »Wehe dem, der ihr verfällt.«
    Am Abend empfing Sven Melkorka in dem Haus eines reichenHändlers, das ihm und seinen engsten Vertrauten als Unterkunft diente. Die Königin trug ein in den Farben des Regenbogens schimmerndes Seidenkleid und einen schmalen goldenen Stirnreif. Die Gespräche verstummten, als sie eintrat, und während sich ihre Lippen zu einem Lächeln öffneten, wanderten ihre Augen von einem zum anderen, damit ihr kein bewundernder Blick entgehe. Dann blieben sie auf Sven haften, und als sie mit der Zungenspitze an ihren Zähnen entlangfuhr, begann sich mancher wollüstig auszumalen, wie sie sich auf diese oder jene Weise miteinander vergnügt haben mochten.
    Sven ging Melkorka entgegen und führte sie zu dem Platz an seiner Rechten. Dann ließ er Wein bringen, und als sie davon getrunken hatten, sagte er: »Ihr habt gehört, daß sich Aethelred heimlich aus dem Staub gemacht hat, und es wird euch erheitern, daß er Frauenkleider anlegte, um nicht erkannt zu werden. Da England jetzt ohne König ist, erfüllt es mich mit großer Sorge, was aus dem Land wird, wenn ich ihm den Rücken kehre. Hört nun, daß ich mich mit der Absicht trage, die Geschicke des Landes in Melkorkas Hände zu legen und die Jarle durch einen feierlichen Eid darauf zu verpflichten, ihr Gehorsam zu leisten.«
    »Einer Frau?« rief Gryth, der unter den Jarlen Nordenglands der mächtigste war. »Das schlag dir aus dem Kopf, Sven Gabelbart; bei uns würde kein Mann von Ehre einer Frau gehorchen.«
    »Ich müßte mich von meinen eigenen Knechten verspotten lassen, wenn ich den Treueeid auf eine Frau ablegte«, pflichtete ihm ein anderer bei, der Morcar hieß und gleichfalls aus dem Norden stammte.
    »Ich könnte euch zwingen«, gab Sven zu bedenken.
    »Du weißt, was ein

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