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Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Magd und das Teufelskind: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Breuer
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»Herr, warum hast du nicht auf den Jungen achtgegeben?«
    Alena krallte die Finger in Mettels Oberarm und schüttelte sie. »Ich habe Gabriel nicht dem Herrn anvertraut, sondern dir! War der Kirchenmann hier?«
    Mettel entwand sich ihrem Griff. »Der Kirchenmann, der Kirchenmann, wenn ich das schon höre!«, fauchte sie. »Glaubst du, der würde das Kind stehlen? Er wusste doch gar nichts von dem Jungen. Vielleicht war es deine feine Sippschaft, die ihn geholt hat.«
    Alena kniff die Augen zusammen. »Meine Sippschaft weiß nichts von deinem Hof. Du wolltest deine Ruhe, Ruhe vor dem Kirchenmann. Gib es zu! Oder hat er dir Geld geboten?«, zischte sie verächtlich.
    »Du bist vollkommen übergeschnappt! Hat die Sieche etwa auch deinen Gehirnkasten befallen?« Mettel verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Alena zornig an.
    »Wo finde ich Pater Cornelius?« Alena stand der Sinn nicht danach, die Zeit mit Streit zu vertändeln.
    »Was weiß ich. Such ihn doch selbst!« Die Kappesbäuerin zog die Schultern hoch und hielt Alena die flache Hand hin. »Ich bekomme noch meinen Lohn für die letzte Woche. Was hast du da eigentlich für ein Balg auf dem Rücken? Soll das auch bei mir Unterschlupf finden?«
    Es fiel Alena schwer, der Frau nicht in den Hintern zu treten. »Einen Dreck bekommst du!« Blind vor Tränen, lief sie davon.
    Nach wenigen Metern sank sie weinend auf die Knie. Auch Sophie begann zu wimmern. Bestimmt hatte der Pater Gabriel geholt. Wer sollte es sonst gewesen sein? Und jetzt? Wie sollte Alena es anstellen, Gabriel aus den Fängen der Kirche zu befreien? Ohne auf das Quengeln der Kleinen zu achten, lief sie die Marzellenstraße entlang zur Johanniterkommende. Irgendwo musste sie mit der Suche beginnen. Warum wusste Mettel nicht, wo Pater Cornelius zu finden war? Da stimmte doch etwas nicht. Wahrscheinlich wollte die Kappesbäuerin nicht mit der Sprache herausrücken, um sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen.
    In der Marzellenstraße herrschte reges Treiben. Ein Tross von Marktleuten zog mit leeren Karren in Richtung Eigelsteinpforte vorüber. Einige der Bauern blieben stehen und schauten der vorbeihetzenden Frau kopfschüttelnd hinterher. Doch Alena beachtete sie nicht. Ihre Gedanken galten nur Gabriel. Sie versuchte verzweifelt, sich nicht auszumalen, was der Geistliche vielleicht mit ihm anstellte. Für ihn war der Kleine ein Kind des Teufels. Am Ende würde er seine Seele im Feuer reinigen. Alena glaubte, verrückt zu werden vor Sorge. Blindlings stolperte sie durch die Gassen, bis sie vor den Mauern der Johanniterkommende angelangt war.
    Wie von Sinnen hämmerte sie mit den Fäusten gegen das Tor, das kurze Zeit später von einem pausbäckigen Geistlichen geöffnet wurde.
    »Wo finde ich Pater Cornelius?«, stieß sie außer Atem hervor.
    »Der ist in der Gemeinde unterwegs. Wann er zurückkommt, weiß ich nicht. Was ist denn los mit dir, Mädchen?«
    »Ich suche mein Kind. Ist es hier?«
    »Trägst du es nicht auf dem Rücken?« Der Mann warf einen Blick auf die kleine Sophie, die jetzt zu weinen begann.
    »Die Kleine ist nicht mein Kind. Ich suche meinen Sohn. Ist er nun hier oder nicht?« Ohne eine Antwort abzuwarten, wollte Alena sich an ihm vorbeischieben, um sich selbst zu überzeugen.
    Doch der Geistliche hielt sie mit einem festen Griff zurück. »He, was machst du denn, Mädchen? Du darfst nicht einfach hier hereinspazieren. Bei uns ist kein Kind, glaube mir.«
    Alena konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. »Seid Ihr sicher? Wann habt Ihr Pater Cornelius das letzte Mal gesehen?«
    Der Geistliche schenkte ihr einen mitleidigen Blick. »Ja, ich bin ganz sicher. Hier ist kein Kind. Pater Cornelius habe ich das letzte Mal heute Morgen bei der Laudes gesehen. Danach ist er aufgebrochen. Ich verstehe nicht, was er mit deinem Kind zu schaffen haben soll.«
    »Ach, nichts, lasst nur.« Alena durfte nicht zu viel verraten. Vielleicht weckte sie damit schlafende Hunde. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wandte sie sich ab und lief davon.
    Jenseits der Hahnenpforte ließ sie sich am Wegesrand auf einem Baumstumpf nieder und sah sich ratlos um. Auf ihrem Rücken strampelte Sophie und stimmte ein klägliches Geschrei an. Rasch löste Alena den Knoten des Tuches und nährte das Mädchen an ihrer Brust. Wo hielt sich Pater Cornelius mit Gabriel versteckt? Wie sollte sie ihn jemals finden? Ehe er Anklage erhob, gegen wen auch immer. Denn das war seine Pflicht.
    Als Alena sich von dem

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