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Die Magie Des Herrschers

Die Magie Des Herrschers

Titel: Die Magie Des Herrschers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Konsultanten herum, dessen Gesichtsausdruck Staunen widerspiegelte.
    »Seht nicht mich an, Hoher Herr«, verteidigte er sich. »Damit habe ich nichts zu tun.« Und das ist ausnahmsweise einmal die Wahrheit, dachte er.
    Langsam zerriss Lodrik das Schreiben. Der Sturm nahm die Fetzen mit sich und verteilte sie in der Umgebung. Seine Finger zuckten, eine zweite Blase entstand wie aus dem Nichts und hüllte den Berater ein.
    »Ich habe mir die Sache mit der Stelle eines Dozenten in Berfor anders überlegt, Mortva. Was auch immer Ihr seid, ich benötige Eure Art ebenso wenig auf dem neuen Ulldart wie dieses Ungeheuer aus einer längst vergangenen, schrecklichen Zeit«, sagte er bedächtig. »Zu viele Intrigen und Erfindungen, zu viel Leid geht auf Euch zurück. Ich weiß, dass Ihr die aldoreelischen Klingen sammelt und Schlimmstes im Schilde führt. Aber es wird Euch nicht gelingen. Euch beide für immer von dieser Welt zu entfernen ist das Beste, was ich tun kann, bevor die neue Ära anbricht.«
    Die Hände des Konsultanten vollführten Gesten und Symbole, doch gegen den magischen Käfig half es nicht. Ich habe ihn mehr als nur unterschätzt. Ich habe seine Kontrolle sträflich vernachlässigt. Er hat mich so sehr abgeschirmt, dass ich weder Paktaï noch Hemeròc erreiche, ärgerte er sich und begann damit, die Barrieren aufzuheben, die seine ursprüngliche Gestalt daran hinderten, aus der dünnen, menschlichen Hülle um ihn herum hervorzubrechen. Es ist an der Zeit, dass ich meinem Zauberlehrling meine wahre Macht und Gestalt zeige.
    Die bleichen Soldaten, die regungslos an der Rampe gestanden hatten, ruckten herum und stürmten lautlos auf den Kabcar zu. Ihre Absicht erschien unmissverständlich.
    Sie hatten gerade einmal ein paar Schritte zurückgelegt, als aus Lodriks Fingern Blitze hervorschossen. Die Energien durchdrangen die schon seit Jahrhunderten toten Leiber und zerfetzten sie.
    Das war allerdings noch nicht alles; Lodriks lange gezügelte Fertigkeiten drängten mit aller Gewalt nach draußen.
    »Zerfalle!«, stieß er hervor und richtete die Finger gegen die Galeere. Eine marinefarbene Aura hüllte ihn ein, und zwei armdicke Strahlen verließen die ausgestreckten Hände, die innerhalb weniger Lidschläge und in einer donnernden Detonation aus dem Rumpf ein Häufchen Asche machten. Die Druckwelle verteilte die schwarzen, stinkenden Flocken in der Umgebung, der heftige Wind trug sie weiter davon. Nicht ein einziges Mal zeigte ein Flackern der Blasen um Sinured und Mortva, dass die Konzentration des Kabcar abnahm.
    Die Pferde waren schon lange durchgegangen, das Zelt lag ineinander gefallen am Boden des Steinbruchs. Die Leibwache stemmte sich gegen den immer stärker werdenden Sturm und wusste nicht, was sie unternehmen sollte.
    »Das werde ich mit allen tun, die es wagen, sich an meinen Untertanen zu vergreifen!«, sprach Lodrik. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und das Gefühl der Unverwundbarkeit, der Stärke und des Triumphes verschaffte ihm eine grenzenlos euphorische Stimmung.
    Das Licht der Umgebung änderte sich zu einem dunklen Gelb, als das Unwetter sich zu seinem Höhepunkt steigerte. Blitz um Blitz stieß herab und schlug in die magischen Zellen ein. Die beiden Insassen vollführten die absurdesten Zuckungen, als die Gewalten der Natur ihnen sichtlich Schmerzen bereiteten.
    »Das soll euer Ende sein«, verkündete Lodrik entrückt. »Ihr habt mich hintergangen, ihr habt meine Untertanen hintergangen. Damit ist nun ein für alle Mal Schluss. Als Sühne für all die Untaten werdet ihr leidend aus dem Leben scheiden. Und es wird sich keiner mehr finden, der einem von euch beiden nachtrauert.« Oder so wahnsinnig ist, sich mit diesen Mächten einzulassen.
    Eine Hand legte sich auf seine erhitzte Schulter. »Vater, das werde ich nicht zulassen.«
    Der Kabcar drehte sich langsam um und schaute in die braunen Augen seines Sohnes. »Wie kannst du es wagen? Hat Mortva dich dermaßen verdorben, dass du dich sogar gegen den stellst, der dich zeugte? Dem du deine Existenz verdankst?«
    Als Antwort flutete Govan den Körper seines Vaters mit unendlichen Schmerzen. Schreiend brach Lodrik in die Knie. Seine eigenen magischen Schutzfertigkeiten versagten bei dem unvermittelten Angriff. Vergleichbares war ihm bisher niemals widerfahren. Die Marter wirkte lähmend, seine Aufmerksamkeit geriet ins Wanken, und die Sphären um seine Gefangenen flimmerten.
    Der Tadc betrachtete seinen Erzeuger mit gleichgültiger Miene

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