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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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auszukennen.«
    »Vergesst nicht, dass ich in Lorelia geboren bin. Wen wundert es da, wenn ich mich in der Stadt auskenne?«
    Grigán nickte nur und sah sich um. »Jeder kann eine Waffe hereinschmuggeln. Hier sind wir unseres Lebens nicht sicher.«
    »Am Markttag patrouillieren Bogenschützen auf der Galerie über dem Säulengang. Sie haben den Befehl, auf jeden zu schießen, der eine Waffe zieht. Ich glaube, so etwas ist in drei Jahrhunderten ganze zweimal vorgekommen. Außerdem dürften wir uns hier eigentlich gar nicht aufhalten. Ich wundere mich, dass man uns noch nicht vor die Tür gesetzt hat.«
    Der Krieger ließ ein letztes Mal den Blick über den Innenhof schweifen, schätzte Entfernungen ab und prägte sich den Grundriss ein. Es gab nicht mehr als zwei Ausgänge, einen unter jedem Treppenaufgang. Falls die Züu bereit waren, ihr Leben zu opfern, um die Erben zu töten - was Grigán bezweifelte -, waren sie in ernsthafter Gefahr, aber eben nur dann.
    »Ich habe genug gesehen. Lasst uns gehen, bevor wir einer Wache in die Arme laufen. Wir sehen uns noch kurz die umliegenden Straßen an, dann kehren wir zu den anderen zurück.«
     
     
    Zum ersten Mal in seinem Leben verschwieg Yan Léti etwas. Die Lüge hinterließ einen schalen Geschmack in seinem Mund, den selbst die Freude über Corenns Worte nicht mildern konnte.
    Zum Glück würde sein Verrat nur von kurzer Dauer sein. Corenn hatte ihm das Versprechen abgenommen, ihr Gespräch vorerst geheim zu halten. Er nahm an, das galt bis zu dem Augenblick, in dem er die Prüfung bestand.
    Er hatte mit seinen Gefährten zu Mit-Tag gegessen, und sobald die Höflichkeit es zuließ, war er aufgestanden, um in den Wald zurückkehren. Nun lag er bäuchlings auf dem Boden, presste sich die Finger an die Schläfen und starrte konzentriert auf eine Drei-Königinnen-Münze, die vom Alter schwarz gefärbt war.
    Am Morgen hatte er seinen ersten Versuch bald aufgegeben. Corenn hatte ihm ein paar Ratschläge gegeben und dann entschieden, dass es an der Zeit war, in den Keller zurückzukehren. Er musste die Prüfung allein ablegen. Vermutlich würde es mehrere Dekaden dauern. Mehrere Monde. Vielleicht sogar mehrere Jahre.
    Yan hatte nicht vor, die Münze so lange anzustarren. Wenn Corenn es geschafft hatte, sie zu bewegen, dann war es möglich. Rätselhaft, gewiss, schwierig - vielleicht, aber nicht undenkbar. Corenn hatte es selbst gesagt: Man musste nur fest genug daran glauben.
    Allerdings hatte er keine Ahnung, wie er die Sache angehen sollte. Er wusste keinen Rat, als die Münze anzustarren und sich mit aller Kraft zu wünschen, sie fiele um. Einstweilen begnügte er sich damit.
    Nach einer Weile stellte sich ein weiteres Gefühl ein: Er kam sich lächerlich vor. Jeder Beobachter hätte ihn für geisteskrank gehalten. Doch er riss sich zusammen. Corenn hatte gesagt, dieses Gefühl sei normal, und nur wer es nicht habe, sei wahrhaft verrückt.
    Er konzentrierte sich wieder auf das Geldstück. Er kannte es bereits in- und auswendig und hätte es unter hundert anderen wieder gefunden können. Ein Drittel der Münze war abgenutzt, und an zwei Stellen wies die schmale Seite Kerben auf. Er fragte sich, ob ihm diese Einzelheiten halfen oder ob sie ihn ablenkten.
    Abermals wurde ihm bewusst, dass er einfach nicht wusste, wie er die Sache angehen sollte. Wie funktionierte Magie?
    Corenn hatte gesagt, seine Gabe sei wie ein geistiger Muskel, der noch nie beansprucht worden und deshalb erschlafft sei. Wenn er nur wüsste, wo sich dieser »Muskel« befand!
    Auch hatte sie mehrmals vom »Willen« gesprochen, doch ihm war unklar, was sie damit meinte. Yan wollte, dass die Münze auf die Seite fiel. Er wollte es unbedingt. Jetzt!
    Doch die abgenutzte Drei-Königinnen-Münze mit ihrem unebenen Rand rührte sich nicht. Sie stand einfach nur da und schien sich über ihn lustig zu machen
    Er verfluchte sie, fuchtelte mit den Armen und beschimpfte sie laut. Dann stand er auf, hob das verhasste Ding auf und machte sich auf den Rückweg.
    Er hatte beinahe einen Dekant seines Lebens damit verschwendet, das Metallstück anzustarren, und war kläglich gescheitert.
    So bald wie möglich würde er es erneut versuchen.
     
     
    An der Stalltür traf er auf Raji. Der Schmuggler machte ein mürrisches Gesicht, weil er in Lorelia viel länger auf Rey und Grigán hatte warten müssen als geplant. Yan nickte ihm grüßend zu und schob sich rasch an ihm vorbei.
    Als er in den Keller kam, waren seine

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