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Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2)

Titel: Die Magier 02. Krieger der Dämmerung - Le Serment orphelin (Le Secret de Ji, Bd. 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Gefährten bereits in ein ernstes Gespräch vertieft. Sie saßen um Bowbaqs Bett herum und hielten Kriegsrat. Grigán erzählte in knappen Worten von ihrem Ausflug nach Lorelia.
    »Solange wir im Kleinen Palast sind«, sagte er, »hält sich die Gefahr in Grenzen. Aber sobald wir wieder auf der Straße stehen, sieht die Sache anders aus. Die Wachen sind nur dazu da, die Besucher einzeln herauszulassen. Das reicht nicht, wenn man es mit einer Organisation wie den Züu zu tun hat. Ganz zu schweigen von der Großen Gilde.«
    »Aber die Züu rechnen nicht mit unserem Besuch«, wandte Corenn ein. »Ich glaube kaum, dass sie uns in einen Hinterhalt locken werden, sei es im Palast oder draußen. Es sei denn, sie legen sich an jedem Markttag auf die Lauer. Aber warum sollten sie?«
    »Es kann aber auch sein, dass uns jemand verpfiffen hat«, sagte Grigán. »Die Gilde hat zwei Männer, die für Rajis Komplizen arbeiten, nach Berce geschickt. Vielleicht sind sie auf der Insel gestorben, vielleicht aber auch nicht. Wir könnten ihnen beim nächsten Mal direkt in die Arme laufen.«
    »Mit zwei Kerlen werden wir ohne Weiteres fertig«, warf Léti ein.
    Corenn riss entsetzt die Augen auf, doch Grigán kam ihrer Strafpredigt zuvor.
    »Das glaubst du! Ein Kampf ist nie im Voraus gewonnen. Nie. Außerdem kann es sein, dass wir die Männer nicht wiedererkennen. Sie könnten uns die Gilde auf den Hals hetzen, sobald wir ihnen den Rücken zukehren.«
    Léti schwieg. Grigán hatte versprochen, ihr Unterricht im Kämpfen zu erteilen, und sie würde ihm vorerst nicht widersprechen.
    Die beiden Anführer nahmen das Gespräch wieder auf. Grigán seufzte und sah Corenn flehentlich an. »Glaubt Ihr wirklich, dass es die Sache wert ist? Die Züu werden uns nicht anhören. Es wäre leichter, mit einer giftigen Daï zu reden als mit diesen Irren. Sobald sie uns sehen, werden sie nur noch daran denken, wie sie uns am schnellsten ihren Dolch ins Herz stoßen können.«
    »Ich weiß, Grigán. Aber wir haben keine Wahl. An unseren Feind kommen wir nicht heran, denn wir wissen nicht, wer er ist. Daher müssen wir seinen Vollstreckern Einhalt gebieten.«
    Grigán musterte alle der Reihe nach. Er wusste, was es hieß, ein Gejagter und Flüchtling zu sein. Dieses Schicksal wünschte er niemandem, und er glaubte nicht, dass seine Freunde es lange überleben würden, nicht mal unter seinem Schutz.
    Er nickte schweigend, konnte sich aber eine Grimasse nicht verkneifen.
    Dabei wäre es geblieben, wenn Bowbaq nicht das Schweigen gebrochen hätte. »Und was geschieht, wenn sich die Züu weigern, uns anzuhören? Wenn sie uns weiterhin jagen? Ich meine, was machen wir dann?«
    Die Fragen spukten allen im Kopf herum, doch niemand wusste eine Antwort.
    »Vermutlich wird es dann das Beste sein, in die Fürstentümer zu reisen«, sagte Corenn betrübt. »Nach Junin, zu Königin Séhane. Sie ist die einzige andere Erbin, von der wir sicher wissen, dass sie noch lebt. Leider liegt das nicht gerade auf deinem Heimweg …«
    Bowbaq starrte gedankenverloren an die Decke. Vor drei Dekaden hatte Wos ihn mit seinem aufgeregten Wiehern geweckt, und jetzt lag er im Keller eines lorelischen Schmugglers und hatte eine Stichwunde am Bauch. Bald würde er vielleicht in die Fürstentümer reisen. Seit über zwei Monden hatte er seine Frau, seinen Sohn und seine Tochter nicht gesehen. Er wusste nicht einmal, ob sie noch lebten.
    »Einverstanden«, sagte er widerstrebend. »Wenn es uns weiterhilft, reisen wir nach Junin.«
    Rey tätschelte ihm unbeholfen die Schulter. Der melancholische Blick des sanftmütigen Mannes bedrückte sie alle.
     
     
    Léti gönnte Grigán keine lange Ruhepause. Kaum hatte er etwas gegessen, erinnerte sie ihn an sein Versprechen. Die erste Lektion sollte sofort stattfinden.
    Wie all seine Landsleute und sämtliche Bewohner der Unteren Königreiche pflegte Grigán sein Wort zu halten. Zwar verbot ihm seine Erziehung, einer Frau eine Waffe in die Hand zu geben, doch sein Ehrgefühl, das ihm noch heiliger war, hinderte ihn daran, ein Versprechen zu brechen. Außerdem hielt er nach zwanzig Jahren des Nomadenlebens nicht mehr ganz so starr an den ramgrithischen Traditionen fest. Er war auf seinen Reisen durch die bekannte Welt zahlreichen Kämpferinnen und Kriegerinnen begegnet.
    »Gut«, sagte er zu Léti, deren Gesicht sich erhellte. »Lass uns nach draußen gehen.«
    Sie rannte beinahe zur Treppe und blieb nur kurz stehen, um sich zu vergewissern, dass er

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