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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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zu erspähen. Grigán, Yan und die Anführer der vierhundert Freiwilligen, die dem einäugigen König hinterherjagten, hatten daraufhin eine schwierige Entscheidung treffen müssen. Aber sie hatten das Richtige getan.
    »Die Fregatte ist ebenfalls leer«, sagte Berec und trat zu Grigán auf die Landungsbrücke. »Auf den Schiffen befindet sich kein einziger Yussa mehr. Alioss allein weiß, warum sie von Bord gegangen sind!«
    Grigán nickte und ließ den Blick über die Schiffe schweifen, die sie vor fünf langen Tagen aus den Augen verloren hatten und auf denen sie nun ungehindert herumspazieren konnten. Von den sieben verschonten Schiffen, mit denen Aleb in See gestochen war, hatten die vier langsameren den Kurs gewechselt, als sie ihre Verfolger bemerkten. Die anderen, zwei Galeoten und eine Fregatte, waren im Kielwasser des Flaggschiffs weitergesegelt, da sie seine Geschwindigkeit halten konnten. Die schwarzen Wölfe hatten daraufhin beschlossen, diesen Schiffen zu folgen. Sie konnten nur hoffen, dass der entmachtete König nicht auf eines der anderen Schiffe übergewechselt hatte, doch solche Täuschungsmanöver waren Aleb eigentlich nicht zuzutrauen. Deshalb hatten die schwarzen Wölfe einfach den Kurs der ersten Tage beibehalten und waren schließlich im Hafen der itharischen Stadt Maz Nen gelandet.
    »Ihr werdet es nicht glauben«, sagte einer der schwarzen Wölfe, der zu ihnen gestoßen war. »Ein Kerl mit Maske und stumpfer Lanze hat mich gerade gefragt, ob wir vorhätten, Unruhe in ihrer Stadt zu stiften. Ich habe ihm geantwortet, dass wir uns das noch überlegen würden, und da fing er an, irgendwas über Streben und Moral zu faseln.«
    »Ein Offizier des Großen Tempels«, sagte Grigán und musste grinsen. »Von denen gibt es knapp fünfhundert, und sie bewachen das ganze Königreich.«
    »Potzdonner, dann hat er aber auch allen Grund, sich Sorgen zu machen!«, sagte Berec. »Selbst mit der Handvoll Männer, die ihm noch bleiben, könnte sich der Einäugige hier geradewegs auf den Thron stehlen.«
    Grigán ließ die Anführer der Wölfe über die Arglosigkeit der Itharer schimpfen und wandte sich wieder Alebs Großsegler zu. Was noch vor wenigen Tagen ein prächtiges Flaggschiff gewesen war, dümpelte nun als knarzendes, rußgeschwärztes, mehrfach leckgeschlagenes Wrack vor sich hin und würde vermutlich bald sinken. In Gedanken stand Grigán noch einmal in der Kapitänskabine, und die Erinnerung ließ ihn erzittern.
    Unter diesen Planken wäre er fast gestorben. In jener Unwetternacht in Mythr hatte er gegen einen Dämon gekämpft. Sombre hatte ihn völlig in seiner Gewalt gehabt, davon zeugten seine Wunden an der Hand und am Bein. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Grigán Angst empfunden.
    Er strich mit den Fingerspitzen über den Dara-Stein und ärgerte sich, dass er nicht der Erzfeind war. Dann wäre das letzte Wort längst gesprochen. Stattdessen mussten die Erben den Bezwinger weiter fürchten, ohne die geringste Hoffnung, etwas gegen ihn ausrichten zu können. Und Grigán hatte am eigenen Leib erlebt, wie abgrundtief der Hass des Dämons war.
    »Geht es Euch nicht gut?«, fragte Yan behutsam und sah ihm prüfend ins Gesicht.
    »Es wird mir jedenfalls sehr viel besser gehen, wenn wir diesen verfluchten Einäugigen geschnappt haben«, sagte Grigán finster. »Hast du etwas herausgefunden?«
    »Nur das, was wir bereits vermutet hatten«, erwiderte Yan achselzuckend. »Die Leute hier reden über nichts anderes. Die Yussa sind heute Morgen von Bord gegangen und nach Norden weitergezogen, und die Maz, mit denen ich gesprochen habe, sorgen sich um die Hauptstadt und den Großen Tempel.«
    »Sie haben nichts zu befürchten«, sagte Grigán verächtlich. »Aleb wird versuchen, sich zum Tal der Krieger durchzuschlagen, um sich Saat anzuschließen.«
    Yan warf ihm einen skeptischen Blick zu. Diese Behauptung schien ihm reine Spekulation zu sein. Von dem Bündnis zwischen dem einäugigen König und dem schwarzen Magier zu erfahren, war ein Schock gewesen. Er konnte sich gut vorstellen, dass ihnen noch mehr böse Überraschungen bevorstanden.
    »Na schön, ich weiß nicht, was er vorhat«, gab Grigán zu. »Aber eins ist sicher: Wir sollten uns lieber beeilen. Wie kommt es, dass wir nicht schon längst nach Ith unterwegs sind?«
     
     
     
    Lana und Corenn waren verblüfft, als sie eine völlig andere Umgebung betraten. Nach der Dunkelheit, die in den Gängen des Palasts herrschte, blendete sie die

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