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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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konnte. Keuchend standen sie einander gegenüber, die Waffen auf das Gesicht des anderen gerichtet.
    »Du bist langsam, Derkel«, sagte Aleb verächtlich. »Viel langsamer als vor zwanzig Jahren. Macht dir etwa deine Hand zu schaffen?«
    »Wahrscheinlich weniger als dir dein Auge«, entgegnete Grigán und ging zum Angriff über.
    Sie setzten das Duell noch verbissener fort. Diesmal hielt sich Grigán nicht zurück, sondern wagte ebenfalls einige Attacken. Dadurch gab er sich eine Blöße, die Aleb sofort ausnutzte. Er erwischte den Krieger an der Schulter und stieß einen Siegesschrei aus.
    »Du wirst sterben, Derkel«, frohlockte er und trat ein paar Schritte zurück. »Sag der Welt Lebwohl. Du wirst deine Versprochene wiedersehen!«
    Grigán ließ die Hand sinken, die er auf die Wunde gepresst hatte, und bohrte den Blick in die Augen seines Feindes. Dann umklammerte er den Griff seines Schwerts noch fester, warf alle Taktik und Kampfkunst über Bord und stürzte sich auf Aleb. Der König erschrak und wich in Richtung des Tempels zurück, während er seine Männer herbeiwinkte.
    Zwei sanken zu Boden, noch bevor sie den Krieger erreichten, übermannt von einem geheimnisvollen Schlummer. Grigán durchbohrte den dritten und versetzte im gleichen Atemzug dem vierten einen tödlichen Schlag. Die verbliebenen Yussa hatten sich vor Aleb gestellt und schienen nicht recht zu wissen, was sie tun sollten, als plötzlich rund zwanzig ramgrithische Reiter an den Toren zum Park auftauchten. Sofort rannten die Söldner auseinander und verschwanden in der Nacht.
    »So viel also zu deinen treuen Untergebenen«, sagte Grigán kalt.
    »Ich gehe nicht ohne dich von dieser Welt!«, brüllte Aleb. »Stirb!«
    Er warf sich auf den Krieger, der zur Seite trat und dem König ein Bein stellte.
    »Fester Stand«, sagte er und ging in Stellung.
    »Was faselst du da?«, fauchte Aleb, als er sich wieder aufraffte.
    Er versuchte, seinen Gegner mit einem raschen Vorstoß zu überrumpeln, doch Grigán reagierte blitzschnell und packte ihn am Handgelenk.
    »Sichere Hand«, verkündete er und zwang Aleb, seine Waffe fallen zu lassen. »Du hast verloren.«
    »Niemals!«, schrie der König und griff nach seinem Dolch.
    Grigán ließ ihm keine Zeit, die Bewegung zu vollenden. Er drehte sich um die eigene Achse und ließ dabei seine Klinge an Alebs Kehle vorbeisausen. Der einstige Herrscher der Unteren Königreiche sank auf dem Vorplatz des Großen Tempels zu Boden. Er konnte kein Unheil mehr anrichten.
    »Wacher Geist«, schloss Grigán und schnaubte verächtlich. »Du warst so berechenbar … Selbst meine Schülerin hätte es mit dir aufnehmen können.«
    Yan näherte sich der Leiche, wandte sich aber schnell angewidert ab. Ein Kapitel von Grigáns Geschichte war mit Alebs Tod zu Ende gegangen. Jetzt konnten sie endlich an die Zukunft denken.
    Auf einmal ertönten dumpfe Schreie. Im ersten Augenblick glaubten sie, dass sie von den Reitern stammten, doch zwanzig Ramgrith konnten unmöglich ein solches Gebrüll, Getrappel und Geklirr veranstalten. Sie spitzten die Ohren und stellten fest, dass der Lärm aus dem Großen Tempel kam. Entgeistert fuhren sie herum.
    »Grigán!«, brüllte Berec und rannte auf sie zu. »Krieger, Hunderte Krieger! Sie kommen aus allen Löchern!«
    In diesem Moment wurde das Tor des Tempels mit Gewalt aufgestoßen, und die Wallatten fielen über die Heilige Stadt her. Entsetzt und ungläubig machten sich Yan und Grigán zum Kampf bereit.
     
     
     
    Den ganzen Weg über hielt Zamerine die Spitze seines Hati auf Corenn gerichtet, ohne ein Wort zu sagen. Ihr war klar, dass er sie schon mindestens zwanzig Mal hätte töten können, wie es ihm sein Meister befohlen hatte. Doch der Zü schien es nicht eilig zu haben, seine Gefangene loszuwerden. Während er Corenn an den Nebengebäuden entlangführte, fragte sie sich, was er im Sinn haben mochte.
    Der Judikator brachte sie in eine große Baracke, schloss die Fensterläden und entzündete eine Laterne. Aus der Selbstverständlichkeit, mit der er sich bewegte, schloss Corenn, dass sie sich in den Privatgemächern des Zü befanden. Zamerine bedeutete ihr, sich zu setzen, und nahm selbst in einem schlichten Sessel Platz, der zu der kargen Einrichtung passte.
    »Keine Angst«, sagte er schließlich, ohne den vergifteten Dolch aus der Hand zu legen. »Ich habe nicht die Absicht, mich an Euch zu vergehen.«
    Corenn, der Zamerines Verhalten immer sonderbarer vorkam, erwiderte nichts. Doch

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