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Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel

Titel: Die Magier 04. Kinder der Ewigkeit - Le Doyen Eternel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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wachsam sein wie möglich.
    Er holte ein hartes Stück Käse aus seinem Beutel, schnitt ein paar Scheiben ab und kaute angewidert darauf herum. Die Vorräte der Gefährten hatten das Jal’dara zwar überdauert, aber sie stammten noch aus der Zeit vor ihrer Reise ins Land Oo. Prompt musste Rey seiner langen Liste an Problemen ein weiteres hinzufügen: Er würde etwas zu essen auftreiben müssen.
    Er dachte an Grigán, Yan und Bowbaq, die sich einfach von Wild, Geflügel oder Nagetieren ernährt hätten. Davon gab es hier sicher genug, aber Rey hatte noch nie gejagt, geschweige denn Wildbret zubereitet. Nie zuvor hatte er so deutlich gespürt, wie hilflos er als Städter war. Er tröstete sich mit dem Gedanken, dass Lana auch nicht mehr davon verstand als er. Ein so feinsinniges Abenteurerpaar hatte die bekannte Welt gewiss noch nicht gesehen.
    Während er auf dem nächsten Stück Käse herumkaute, untersuchte er den Gürtel, den er den Wallatten abgenommen hatte. Leider erwies sich der Inhalt der Beutel als wertlos. Abgesehen von einigen Scheiben aus stumpfem Metall, die vermutlich als Zahlungsmittel dienten, enthielten sie nur einige Kleinigkeiten, die sich mit Reys Ausrüstung nicht messen konnten.
    Die Waffen waren um einiges interessanter. Rey hatte schon einmal ein ähnliches Modell gesehen, und zwar in der Waffensammlung im Eroberten Schloss in Junin: Séhanes Haushofmeister hatte es als Lowa bezeichnet. Im Wesentlichen bestanden die Lowas aus einer schweren Metallstange, die breiter und kürzer war als ein lorelisches Schwert und nur an der Spitze zu einer etwa einen Fuß langen Klinge geschliffen war. An ihrem Ende befand sich ein Ring, an dem Ketten, Haken oder sonstige Gegenstände befestigt werden konnten, um die Zerstörungskraft der Waffe zu steigern. Ein kleiner runder Schild, der an die Stange geschmiedet war, beschützte die Hände. Vermutlich konnte man eine so wuchtige Waffe nur beidhändig führen.
    Rey bewunderte ihre Schlagkraft mit Kennerblick. Wer mit einer Lowa kämpfte, brauchte starke Arme, aber die Wallatten waren ja auch kein Zwergenvolk. Durch die kurze Schneide war der Griff massiver und lag sicher in der Hand. Mit dem Ring konnten die geschicktesten Kämpfer ihre Gegner schwer verletzen. Die Waffe war Schwert, Streitkolben und Stoßlanze in einem. Noch dazu erforderte ihre Herstellung keinerlei Schmiedekunst, sodass innerhalb weniger Dekaden Tausende Waffen produziert werden konnten. So gut ausgestattet war nicht einmal die goronische Armee.
    Die Lowas der beiden Männer waren mit Blut überkrustet. Rey fragte sich, wie viele Menschen durch diese Waffen wohl schon den Tod gefunden hatten, wie viele Schädel sie zerschmettert und wie viele Gliedmaßen zertrümmert hatten. Dann malte er sich aus, wie ähnliche, vielleicht noch viel grässlichere Waffen schon bald in der Heiligen Stadt Ith zum Einsatz kämen, in den Händen ganzer Heerscharen von Barbaren, die für ihre Grausamkeit berüchtigt waren.
    Bei diesem Gedanken verging ihm der Appetit. Fast wäre er selbst in der vergangenen Nacht von einer Lowa erschlagen worden. Trotz seiner Spielernatur glaubte Rey nicht an glückliche Zufälle. Welchem wohlwollenden Gott mochte er sein Leben verdanken?
    Und was hatten die Wallatten überhaupt in der Nähe der Pforte zu suchen gehabt? Sie trugen weder Kerzen noch Laternen bei sich und waren auch nicht für eine Reise von mehreren Tagen ausgerüstet. Entweder stapften diese Barbaren mit nahezu leeren Händen durch die Wildnis, oder sie kamen aus einem nahe gelegenen Lager und waren vielleicht vom übernatürlichen Licht der Pforte angelockt worden.
    Rey hatte keinen Anhaltspunkt, wie groß dieses Lager sein mochte und wie weit er davon entfernt war. Die Angreifer hatten versucht, ihn gefangen zu nehmen, anstatt ihn einfach zu erschlagen. Das deutete darauf hin, dass die Wallatten dieses Gebiet beherrschten. Wären sie in Feindesland eingedrungen, hätten sie sich den Fremden gewiss sofort vom Hals geschafft.
    Er beschloss, das als gute Nachricht aufzufassen, obwohl sich ihm vor Angst fast der Magen umdrehte. Immerhin war er im Land der Wallatten gelandet, wie er es vorgehabt hatte. Bei seinem ersten Zusammenstoß mit dem Feind war er mit dem Schrecken davongekommen, und er konnte immer noch hoffen, seinen Plan auszuführen.
    Fröstelnd legte er seine lorelischen Kleider ab und behielt nur die Sachen an, die sich unter seiner neuen Verkleidung verbergen ließen. Dann streifte er das schmutzige

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