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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ersetzt werden, wenn es hell war, damit sie in die Schwarzen Eichen (ein weiteres Problem) gehen konnten, um einen für ihren Zweck geeigneten Baum zu finden. Den mussten sie fällen, zum Luftschiff schleppen, bearbeiten, in die eiserne Halterung einpassen, die Takelage anbringen und ihn schließlich aufrichten.
    Pen schätzte vorsichtig, dass dieses Unternehmen ungefähr drei Tage dauern würde. In der Zwischenzeit saßen sie an einem der gefährlichsten Orte des Südlands fest.
    Auch gab es nicht viel, um es sich ein bisschen behaglicher zu machen. Durchnässt und durchgefroren, wie sie waren, hätten sie ein wenig Wärme begrüßt. Ein Feuer kam jedoch nicht in Frage, während die
Galaphile
sie noch suchte, und die Diapsonkristalle waren zu entleert, so dass auch mit ihnen keine Wärme erzeugt werden konnte. Er hatte keine Zeit gehabt, die entsprechenden Vorräte für ein solches Abenteuer einzupacken, und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich die nasse Kleidung auszuziehen, in die Schlafkabinen unter der Pilotenkanzel zu kriechen und sich mit den Reservesegeln zuzudecken.
    Das konnte jeweils immer nur einer der beiden tun, weil der andere an Deck bleiben und Wache halten musste. Sogar Tagwen sah die Weisheit dieser Entscheidung ein. Die
Galaphile
war natürlich ihre größte Sorge, doch auch die Wesen, die in den Schwarzen Eichen hausten, stellten eine Bedrohung dar, und zwar eine unmittelbare. Graue Wölfe streiften in Rudeln herum und wagten sich selbst an Moorkatzen heran. Im Sumpf wimmelte es von Schlangen und Drachentieren. Gerüchten zufolge lebten hier außerdem noch größere und gefährlichere Tiere, manche hier in den Schwarzen Eichen, andere draußen im Nebelsumpf, der im Nordosten angrenzte. Zwar hatten sie Waffen, um sich zu wehren, doch waren weder Pen noch Tagwen besonders erpicht darauf, sie auszuprobieren. Die Lage könnte schlimmer sein, dachte Pen düster, während sie dasaßen und abwechselnd einander anstarrten und in die Nacht schauten, aber nicht viel schlimmer.
    »Haben wir etwas zu essen?«, erkundigte sich Tagwen verdrießlich.
    Sie hockten in der Pilotenkanzel und unterhielten sich darüber, was sie am Morgen zuerst tun würden. Der Himmel klarte auf, die ersten Sterne und ein Hauch von Mondlicht ließen sich zwischen den Wolken erkennen. Pen schätzte, es müsse weit nach Mitternacht sein.
    Wortlos holte er die Tasche mit den getrockneten Lebensmitteln hervor, die er aus dem Schuppen mitgenommen hatte, und reichte sie dem Zwerg. Tagwen wühlte darin herum und brachte etwas getrocknetes Rindfleisch und ein armseliges Stück Käse zum Vorschein. Beides schnitt er durch und gab dem Jungen seinen Teil. Pen nahm es schweigend entgegen und aß.
    Was stellte er hier mitten in der Wildnis an? Wie war er in diese Situation geraten?
    »Vielleicht sollten wir ein bisschen schlafen?«, sagte er müde.
    »Ich halte Wache«, bot Tagwen an und zerschnippelte die Käserinde mit dem Messer. »Während des Sturms konnte ich mich ein bisschen ausruhen und du nicht.«
    Erschöpft, wie er war, widersprach Pen nicht. »Gut.« Er gähnte.
    »Ich schlafe sowieso nicht viel«, fuhr Tagwen fort. »Für gewöhnlich bin ich manchmal noch Stunden wach geblieben, während deine Tante schlief, und habe einfach bei ihr gesessen. Ich war immer für sie da, wenn sie krank war. Das gefiel mir, einfach nur dazusitzen. Dann hatte ich das Gefühl, ihr zu helfen und nicht nur ihre Angelegenheiten zu ordnen.«
    »Wie ist sie eigentlich?«, fragte Pen plötzlich.
    Der Zwerg sah ihn an. »Du kennst sie doch.«
    »Nicht sehr gut. So viel Zeit haben wir nicht miteinander verbracht. Sie hat mich nicht an sich herangelassen und sich immer auf Abstand gehalten.«
    »Ja, so ist es mir auch ergangen. Ich sag dir, ihre Vergangenheit verfolgt sie, Penderrin, damit ist schwer zu leben. Sie hasst die Person, die sie einst war, sie hasst, was sie als Ilse-Hexe getan hat. Deshalb würde sie alles geben, wenn sie nur noch einmal von vorn anfangen könnte. Ich glaube, niemand hat das verstanden. Die Druiden denken zum größten Teil, sie habe sich nicht besonders verändert, denn mit der Art von Magie, über die sie verfügt, brauche man nichts zu bedauern. Deren Meinung nach ist sie unter der Oberfläche noch die Gleiche und verstellt sich nur.«
    »Ich weiß nicht, wer sie früher war«, sagte Pen, »aber heute, glaube ich, ist sie ein guter Mensch. Sie will zwar keine Nähe, doch hilft sie gern. Und sie versucht stets, freundlich

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