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Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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bin an der Reihe?« Pen starrte ihn an. »Woher weißt du, wer ich bin? Mein Vater hat es dir nicht etwa verraten, oder? Nein, das muss passiert sein, ehe ich geboren wurde.«
    Amüsiert nickte der alte Mann. »Dein Vater war noch ein Junge, so wie du jetzt.«
    Tagwen rappelte sich auf und strich seine zerknitterte Kleidung glatt. »Wer bist du?«, fragte er kühn. »Was machst du hier? Und woher weißt du so viel über Pen und seinen Vater?«
    »So viele Fragen«, sagte der alte Mann leise. »Das Leben ist voll von ihnen, und wir verbringen es auf der Suche nach den Antworten, erst nach der einen, dann nach der anderen. Wir denkenden Wesen streben nun einmal danach. Kennst du mich nicht, Tagwen? Du stammst vom Zwergenvolk ab, und das Zwergenvolk kennt mich doch seit Jahrhunderten.«
    Es war hingegen Pen, der antwortete, nachdem er einen Moment gezögert hatte. »Ich weiß, wer du bist. Der König vom Silberfluss. Mein Vater hat mir von dir erzählt - wie du zu ihm kamst, als er mit meinem Onkel Quentin Leah ins Ostland unterwegs war. Du hast ihm eine Vision meiner Tante gezeigt, ehe er überhaupt etwas von seiner Schwester ahnte. Dann hast du ihm einen Phönixstein geschenkt, der ihn auf seiner Reise über die Blaue Spalte schützen sollte.«
    Jeder in den Vier Ländern kannte die Legende des Königs vom Silberfluss, obwohl nicht alle daran glaubten. Es hieß, er sei ein Wesen des Feenreichs, so alt wie das Wort selbst, und er sei in die Welt gekommen, als diese gerade ihre Kindertage erlebte. Er war der Letzte seiner Art und hütete einen wundersamen Garten, der im Land am Silberfluss verborgen lag, einen Ort, zu dem Menschen der Zutritt verboten war. Gelegentlich wurde er von Reisenden gesichtet, stets in unterschiedlicher Gestalt. Manchmal half er, wenn jemand sich verirrt hatte oder in Gefahr schwebte. Auch mehreren Generationen von Ohmsfords hatte er geholfen, sogar schon Shea und Flick zu Zeiten des Druiden Allanon. Mochten manche in den Vier Ländern seine Existenz bezweifeln, aber jene wie Bek, der ihm begegnet war, und Pen, der die Geschichte gehört hatte, glaubten an ihn.
    »Gut gesprochen, Penderrin«, lobte der alte Mann. »Du bist eindeutig deines Vaters Sohn. Als Nächstes müssen wir herausfinden, ob dein Mut auch an den seinen heranreicht.« Er trat in halb schlurfendem Gang vor und blieb vor den Stufen zur Pilotenkanzel stehen. »Bist du tapfer genug, eine Reise zu unternehmen, deine vermisste Tante zu suchen und sie heil wieder nach Hause zu bringen?«
    Pen warf rasch Tagwen einen Blick zu und forschte in seinem Gesicht nach Zuspruch, entdeckte jedoch lediglich Überraschung und Verwirrung. Was hätte er auch sonst erwarten sollen? Niemand außer ihm selbst konnte diese Frage beantworten.
    »Sie ist auf dich angewiesen«, versicherte der König vom Silberfluss. »Weil sie an einem sehr gefährlichen Ort in der Falle sitzt, und ohne deine Hilfe wird sie nicht zurückkehren. Keiner außer dir kann sie retten, Penderrin. Dies hängt mit einer außergewöhnlichen Verquickung von Umständen zusammen, aber so ist nun einmal der Lauf der Welt.«
    Tagwen grunzte. »Dieser Junge soll der Einzige sein, der die Ard Rhys retten kann? Sonst niemand? Was ist mit seinen Eltern? Mit seinem Vater, Bek Ohmsford? Er verfügt über die gleiche Magie wie seine Schwester, eine sehr mächtige Magie. Gewiss wäre er doch geeigneter, diese Reise zu unternehmen.«
    Der alte Mann lehnte sich auf seinen schwarzen Stab und neigte den Kopf, als würde er ernsthaft über diesen Einwand nachdenken. Sein Blick verlor sich in der Ferne und wirkte ein wenig traurig.
    »Oftmals ist derjenige, dem man es am wenigsten zutraut, derjenige, welcher das meiste erreichen kann. In diesem Fall trifft das zu. Bek Ohmsford vermag seiner Schwester diesmal nicht zu helfen. Penderrin ist zwar noch ein Junge, und es scheint unmöglich zu sein, dass ein solcher Junge eine so mächtige Magierin wie Grianne Ohmsford, Ard Rhys und Ilse-Hexe, retten kann. Gewiss hätten jene, die sie in ihr Gefängnis verbannt haben, dies nie für möglich gehalten. Vielleicht haben sie Penderrin deshalb übersehen. Denn sie glauben, sie müssten sich vor seinen Eltern fürchten, deshalb suchen sie nach ihnen, genau wie du.«
    »Ich hab's doch gewusst!«, rief Tagwen zornig. »Es waren Shadea a'Ru und Terek Molt und ihre Freunde! Die haben ihr das angetan!«
    Er war außer sich vor Wut, und Pen versuchte ihn zu beruhigen, indem er ihm die Hand auf die Schulter legte,

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