Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk

Titel: Die Magier von Shannara 1 - Das verbannte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
Vom Netzwerk:
Angelegenheit Pen endlich aus den Händen genommen werden. Auf dem Flug durch die leere, neblige Nacht fühlte er sich miserabel und vermisste seine Eltern plötzlich mehr, als er je für möglich gehalten hätte. Nun begriff er, dass er eben doch noch nicht wirklich erwachsen war. Dieser Gedanke gefiel ihm zwar nicht, aber er musste es sich nun einmal eingestehen, wenn es so war. Er wollte bloß seinen Vater und seine Mutter finden und nach Hause zurückkehren. Nicht mehr vor diesem entsetzlichen Zwergdruiden und seinen muskelprotzenden Gnomen davonlaufen. Nicht mehr blind auf einem beschädigten Schiff über ein fremdes Land hinwegfliegen.
    Was ihn daran erinnerte, in welchen Schwierigkeiten er tatsächlich steckte. Früher oder später würde er die Reparaturen am Mast des Kats vornehmen müssen, außerdem war es notwendig festzustellen, wie weit der Sturm sie nach Osten verschlagen hatte. Die einzige Entscheidung, die ihm freistand, war, wie lange er warten wollte, bis er damit begann.
    Selbst diese Entscheidung wurde am Ende für ihn getroffen. Er hatte offensichtlich mehr Energie verbraucht, als er annahm, oder vielleicht hatte er von Anfang an weniger gehabt, jedenfalls waren gegen Mitternacht die Diapsonkristalle fast leer. Er wusste, was vorging, als das Schiff plötzlich bockte, langsamer wurde und immer wieder mit dem Bug nach unten tauchte. Während Tagwen ihm verzweifelt ins Ohr schrie und wissen wollte, was los war, brachte Pen den Kat in den Gleitflug und hielt nach einem ebenen Platz zum Landen Ausschau. Er hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden, doch mit Erleichterung entdeckte er einige Waldstücke, die nur ein paar Meilen weiter nördlich an ein erkennbares Stück des Regenbogensees grenzten, und in diese Richtung lenkte er das Schiff. Rasch blickte er sich um und spähte durch den Nebel, sah jedoch kein Anzeichen ihrer Verfolger. Vielleicht wurde jetzt alles gut.
    Vor ihnen dehnte sich offenes Gelände aus, und dort brachte er den Kat nach unten. Er hatte schon fast aufgesetzt, als er erkannte, dass es sich um Sumpf handelte. Sofort riss er die Nase herum, hüpfte über den Morast und kam hart am Rande einer Baumgruppe zu stehen. Der Kat rammte sich in den Boden, drehte sich mehrmals, prallte dann gegen einen Baumstamm und stand.
    »Hast du die Landung mit diesem Ding noch nicht geübt?«, quengelte Tagwen gereizt und kletterte aus dem Frachtraum, in den er geworfen worden war.
    Pen deckte die Trennröhren ab und zog die Triebwerkssteuerung zurück. »Sei nicht so anspruchsvoll. Wir können uns freuen, dass wir heil unten angekommen sind. Weiche Landungen macht man nur mit unbeschädigten Schiffen.«
    Tagwen schnaufte und schaute sich um. »Und wo sind wir?«
    Pen schüttelte den Kopf und betrachtete den gebrochenen Mast und die Reste der Takelage. »Keine Ahnung.«
    »Nun, wo auch immer, mir gefällt es nicht besonders.«
    »Das Hochland sieht rau aus, aber wenigstens bietet es Sicherheit. Jedenfalls haben mir meine Eltern das immer gesagt.«
    Der Zwerg kletterte auf Deck und starrte hinaus in die Nacht. »Scheint mir allerdings nicht gerade Hochland zu sein.«
    Pen schaute sich um. Tagwen hatte Recht, wie er rasch feststellte. Statt Hügel und Täler sah er weiten Sumpf, aus dem gelegentlich Baumgruppen ragten, die sich weiter im Osten zu einem dichten Wald zusammenschlössen. Der Regenbogensee war ebenfalls zu erkennen und glänzte stumpf in der dunstigen Dunkelheit, ansonsten passte nichts recht zusammen.
    Er betrachtete die schwarzen Stämme der riesigen Bäume vor ihnen, von denen manche dreißig Meter und mehr hoch waren. Solche Bäume gab es im Hochland nicht. Ein Schauder durchlief ihn, und zwar nicht nur wegen der Kälte und der Feuchtigkeit. Das war nicht Leah. Der Sturm hatte sie über das Hochland hinweggeweht - in ein Land, das zu betreten ihm seine Eltern streng verboten hatten, weil dort viel zu große Gefahren drohten. Sie waren in den Schwarzen Eichen gelandet.

Neun
    Im Augenblick konnten sie an ihrer Situation nichts ändern, also setzten sie sich, um den Morgen abzuwarten. Der Kat konnte nicht eher wieder fliegen, als die Diapsonkristalle geladen waren, und das würde erst möglich sein, wenn es Licht gab, das gesammelt werden konnte. Sogar dann wären ihre Probleme noch längst nicht gelöst, weil sie das Großsegel setzen und die Strahlungssammler spannen mussten, um Ambientlicht auf die Kristalle zu leiten, und dazu brauchten sie einen neuen Mast. Der wiederum konnte erst

Weitere Kostenlose Bücher