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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Ziel am besten erreichten. Was auch immer geschehen würde, Pen stand nicht der Sinn nach einer weiteren Begegnung mit den Druiden, die sie jagten.
    Vor ihnen wurden die Bäume lichter, und die Talsohle breitete sich vor ihnen aus. Sie durchquerten das Flachland im Schutz von Wolken, Nebel und zunehmender Dunkelheit. Durch den Dunst drang diffuses, silbernes Licht von Mond und Sternen zu ihnen herab, und es war gerade hell genug, damit die Gefährten den Weg finden konnten. Dem Tempo nach, das Kermadec anschlug, kannten die Trolle ihr Land gut; sie zögerten jedenfalls nie.
    Als sie auf halbem Wege durch das Tal in einem Fichtenwäldchen Rast machten, ließ sich Tagwen neben Pen nieder und beugte sich zu ihm vor.
    »Also, du solltest etwas über Kermadec wissen, junger Penderrin. Es ist nicht die einzige Geschichte über ihn, aber diejenige, die am meisten über ihn aussagt. Vor etlichen Jahren, als er noch ein Junge war, wurde er mit zwei Dutzend anderen jungen Trollen ausgeschickt, um zu lernen, wie man in der Wildnis überlebt. Diese Übungen machen alle jungen Felstrolle, Jungen und Mädchen. Weil sie ein nomadisches Volk sind, geht man davon aus, dass sie eines Tages vom Stamm getrennt werden könnten und dann den Weg allein finden müssen, und zwar möglicherweise durch gefahrenreiches Land. Junge Trolle machen solche Ausflüge zweimal im Jahr, nachdem sie ein Alter von sechs oder sieben Jahren erreicht haben. Die Gruppe, zu der Kermadec gehörte, setzte sich aus allen Altersstufen und beiden Geschlechtern zusammen. Für einige, die Kleinsten also, war es das erste Mal. Der Herbst stand vor der Tür, das Grün des Sommers wurde gerade von kühneren Farben abgelöst. Die Nächte waren schon empfindlich kalt.«
    Tagwen hielt den Kopf im Dunkeln und rieb sich den Bart. »Drei Betreuer begleiteten die zwei Dutzend, was Durchschnitt ist für eine Gruppe dieser Größe. Sie wanderten durch die Klingenberge und durch das Tal von einem der Dörfer einige Meilen vom Lazareen entfernt. Die Wanderung sollte etwa zwei Wochen dauern. Das Land war ihnen bekannt, zum großen Teil unbewohnt, es handelte sich um niedrige und bewaldete Berge mit kleinen Seen und Bächen und war typisch für das mittlere Nordland, dabei jedoch ein gutes Stück vom Schädelreich entfernt. Eine Reise ohne große Risiken also. Nur, dass etwas Unerwartetes passierte. Eine Bande abtrünniger Waldtrolle, die traditionellen Feinde der Felstrolle und ziemlich gefährliche dazu, stolperte über die Gruppe, die gerade einen steilen Hang hinunterstieg. Die Waldtrolle verfolgten die Felstrolle und entschieden, abzuwarten, bis sie schliefen, um die Betreuer zu töten und Vorräte und Waffen zu stehlen sowie die kleinsten Kinder als Sklaven an jene zu verkaufen, die Kinder in dieser Weise benutzen. Das war kein guter Grund für eine solche Metzelei, aber Abtrünnige brauchen für gewöhnlich keine besondere Rechtfertigung für ihr Tun.«
    Er hielt inne, weil Atalan vorbeischritt, sie jedoch ignorierte, wie er sie den ganzen Tag nicht beachtet hatte. Ohne ein Wort des Grußes ging er zu Kermadec und sprach mit ihm. Tagwen starrte ihm böse hinterher und seufzte. »Wenn er mir nur einen Grund geben würde, ein wenig besser über ihn zu denken.«
    Er schüttelte den Kopf. »Also, die Waldtrolle hatten einen Plan gefasst. Doch der scheiterte, weil sie nicht aufpassten. Die Betreuer bemerkten sie und unternahmen einen Versuch, mit ihrer Gruppe zu fliehen. Das gelang ebenfalls nicht. Die Waldtrolle griffen an, ein Dutzend ungefähr, und zwei der Betreuer und einer der Jungen wurden getötet. Kermadec und die weibliche Betreuerin schafften es, mit dem Rest der Kinder in einem dichten Wald zu verschwinden, gerade bei Sonnenuntergang. Die Waldtrolle verfolgten sie die ganze Nacht und durchkämmten im Dunkeln den Wald. Wären sie ein wenig klüger gewesen, hätten sie sich die Sache besser überlegt. Nach dem Kampf mit den Betreuern lebten noch neun von den Abtrünnigen, und sie hielten sich für zahlenmäßig überlegen. Schließlich handelte es sich bei ihren Gegnern bloß um Kinder. Er lächelte. »Ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, als sie merkten, wie sehr sie sich geirrt hatten. Kermadec war kaum mehr das Kind, für das sie ihn hielten, er war längst groß und stark und so gewandt wie die Erwachsenen. Nachdem er festgestellt hatte, dass die Verfolger nicht aufgaben, schlich er sich von den anderen Kindern und der Betreuerin, die vom ersten Kampf schwer

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