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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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betrachtete den Dunkelstab. Die Erde verbarg die Runen fast vollständig. Die glatte Oberfläche sah stumpf aus. Wenn er Glück hatte, würde niemand dem Stab Aufmerksamkeit schenken. Wenn man ihm den Stab wegnahm, würde er ihn sich später zurückholen müssen.
    Sein Blick schweifte zur Insel des Tanequils, zu der schweigenden dunklen Wand des Waldes, der den weisen Baum verbarg. Die Sache hier war noch nicht beendet, das wusste er, und dennoch konnte es durchaus sein, dass er niemals die Chance erhalten würde, zurückzukehren und alles in Ordnung zu bringen. Der Drang, jetzt gleich zu handeln, drohte ihn zu überwältigen und von dem Pfad zu drängen, der zur Ard Rhys führte. Seine Tante kannte er doch kaum, Cinnaminson hingegen umso besser.
    Also holte er tief Luft und schaute zu den wartenden Druiden. »Ich bin bereit«, rief er und hoffte, seine Stimme würde mutig klingen. Dann benutzte er den Stab wie eine Krücke und humpelte auf sie zu.

Zwei
    Aus dem tiefen Schatten am Rand der Gärten beobachtete Khyber Elessedil mit einer Mischung aus Wut und Unentschlossenheit, wie sich das Drama entwickelte.
    »O nein, Pen«, flüsterte sie.
    Sie war früher als er zurückgekehrt, hatte die Luftschiffe der Druiden über den Gärten schweben sehen wie Spinnen in einem unsichtbaren Netz. Die Gnomenjäger umzingelten die Angehörigen ihrer kleinen Gesellschaft, die in Gefangenschaft geraten waren, die Druiden beobachteten die Brücke, und sie selbst hatte entschieden, dass sie den Jungen auf irgendeine Weise warnen musste.
    Doch sie kam zu spät. Urplötzlich war er da und zeigte sich, ehe er es sich anders überlegen oder sie ihn aufhalten konnte. Nun wartete sie ab, was geschehen würde, denn eine übereilte Reaktion würde niemandem weiterhelfen, und sie wusste auch gar nicht, was sie tun sollte. Entweder den Jungen oder den Rest der Gesellschaft konnte sie retten, nicht jedoch beide, jedenfalls nicht ohne viel Glück, und darauf wollte sie sich nicht verlassen. Gegen zwei Druiden würde sie nicht ankommen, ihre Fähigkeiten waren zu rudimentär, ihr Wissen zu gering. Wenn die Druiden vielleicht einen Moment unachtsam waren, hatte sie möglicherweise eine Chance, aber garantiert wäre ihr der Erfolg keineswegs.
    Nein, sie musste warten.
    Sie musste sich vorerst zurückhalten.
    Das tat sie und lauschte dem Gespräch, das zwischen Pen und Traunt Rowan stattfand. Sie konnte aus dem, was sie sagten, und der Art, wie sie sich bewegten, erahnen, welche verborgenen Absichten sie hegten. Natürlich begriff sie, was auf dem Spiel stand, doch nicht, wie sich für diese verfahrene Situation eine Lösung finden ließe. Verzweifelt versuchte sie, sich einen Plan auszudenken, dem sie folgen könnte, denn sie wusste, früher oder später würde der Zeitpunkt zum Handeln kommen. Als Tagwen gestattet wurde, sich mit Pen unter vier Augen zu unterhalten, dachte sie, es sei der richtige Moment, um zu tun, was immer in ihrer Macht stand, doch sie konnte sich nicht überwinden. Was ihr einfiel, versprach ein schlimmes Ende zu nehmen, denn für alles hätte sie Hilfe gebraucht, die jedoch nicht verfügbar war. Sie suchte Ausflüchte. Die Unentschlossenheit ließ sie verharren.
    Bis es schließlich zu spät war. Pen kam von der Brücke und überstellte sich Traunt Rowan, dem er offensichtlich vertraute, was sein Wort in Hinsicht auf Tagwen und die Trolle anging, und damit ließ er sich auf ein Schicksal ein, das ihm längst unausweichlich erscheinen musste. Die Hauptsache war, so dachte er vermutlich, dass er nach Paranor gelangte. Das wusste sie, man musste es ihr nicht erst sagen.
    Sie schaute zu, wie er heranhumpelte und sich auf seinen Stab stützte. Die Entschlossenheit drückte sich auf seinem jungen Gesicht in tiefen Falten aus. Er opferte sich. Für die Ard Rhys. Für Tagwen. Für Kermadec und seine Felstrolle. Sogar für sie. Zwar hatte er keine Ahnung, wo sie sich zurzeit befand, allerdings würde er sie irgendwo in der Nähe vermuten, in Freiheit und vielleicht in der Lage zu helfen. Aber in diesem Augenblick erwartete er ihr Eingreifen nicht. Seine Absicht musste darin bestehen, nach Paranor zu gehen und dort Hilfe zu finden.
    Der Stab lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie hatte ihn schon vorher gesehen, als Pen durch den Wald auf der Insel des Tanequils gelaufen war. Aber da hatte das Holz viel heller und schöner gewirkt. Das musste also der Dunkelstab sein, der Talisman, um dessentwillen Pen hergekommen war. Offensichtlich

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