Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
Druide packte ihn fester. »Wir kommen. Gleichgültig, wie lange wir brauchen, gleichgültig, wo du sein wirst. Wir werden schon einen Weg finden, zu dir zu gelangen. Wenn du uns brauchst, werden wir da sein.«
Pen legte seine Hände auf die des Zwergs und drückte sie auf seine Schultern. »Sucht einen Weg, wie ihr hier herauskommt, Tagwen. Lasst euch von nichts aufhalten.« Er zögerte. »Und versucht nicht, Cinnaminson zu finden.« Rasch schüttelte er den Kopf und kämpfte gegen die Tränen an. »Verlang jetzt keine Erklärung von mir. Tu einfach nur, worum ich dich gebeten habe. Ja?«
Der Zwerg nickte. »Ja.«
»Ich schaffe das schon«, flüsterte Pen und schluckte heftig. »Ich weiß es.«
Tagwen drückte fest seine Hände. »Bestimmt. Bis hierher hast du es auch geschafft. Alles schaffst du, was man nur von dir verlangen kann.«
»Ich werde schon eine Möglichkeit finden. Wenn ich erst in Paranor bin, wird sich ein Weg zeigen.«
»Deine Tante hat immer noch treue Gefolgsleute«, sagte Tagwen. »Halte die Augen offen. Einer von ihnen wird dir vielleicht helfen.« Erneut sah Pen zum Dunkelstab. »Was kann ich mit dem Stab machen? Um ihn zu verstecken, ist er zu groß, aber ich muss ihn mitnehmen. Ich weiß nicht, ob die Druiden ihn mir lassen, wenn sie ihn sehen. Andererseits darf er ihnen auch nicht in die Hände fallen.« Aus dem Schatten rief der größere der beiden Druiden: »So langsam solltest du alles gesagt haben, Pen. Beende das Gespräch, und denk an dein Versprechen. Sag Tagwen, er soll zur Seite treten, und dann komm zu uns!«
Pen schaute hinüber zum Feuer, zu der Gruppe von gefangenen Trollen, die dort zusammenhockten, zu den schemenhaften Gestalten der Gnomenjäger, die sie umzingelt hatten, und zu den in ihren Roben verhüllten Druiden. Die Szene erschien ihm wie aus einer anderen Welt, wie aus einer Zeit und von einem Ort, die er sich kaum vorstellen konnte. Er selbst war noch immer in der Welt des Tanequils gefangen; in der Welt von gesprenkelter Rinde und Blättern mit orangefarbenen Spitzen, in der Welt riesiger Äste und Wurzeln, in der Welt eines weisen Wesens, das älter war als die Menschheit. Seine Erinnerungen an die vergangenen zwei Tage waren schmerzlich frisch, überlagerten die Gegenwart und drohten seine schwache Entschlossenheit zu übermannen.
Er war der Verzweiflung nahe.
»Das ist ein hübsches Stück Holz«, sagte Tagwen plötzlich und deutete auf den Dunkelstab. »Es wäre vielleicht hilfreich, wenn es nicht so sehr glänzen würde.«
Der Zwerg ging in die Hocke, nahm sich ein wenig feuchte Erde und rieb damit den Stab ein, wobei er die Runen überdeckte und die glänzende Oberfläche matter machte. Bei dieser Arbeit versteckte er sich im Schatten und schirmte sein Tun mit dem Körper ab. »Wenn sie ihn dir wegnehmen wollen«, sagte er, nachdem er fertig war, »sag ihnen, du hättest den Stab in den Ruinen gefunden. Sag ihnen, du wüsstest nicht, was es ist. Wenn sie glauben, du hättest den Stab erhalten, damit du der Ard Rhys helfen kannst, wirst du ihn nie wieder sehen. Solange sie keinen Verdacht hegen, worin sein wahrer Zweck besteht, lassen sie ihn dir vielleicht.«
Pen nickte. Er erhob sich und nahm mit einer Hand den Stab. Erneut lehnte er sich darauf, als würde er ihn als Stütze brauchen. »Geh zu ihnen zurück. Sag Kermadec, er soll sich bereithalten. Irgendwo dort draußen ist Khyber. Vielleicht schaut sie sogar im Augenblick zu, und ich habe keine Ahnung, was sie tun wird.«
Der Zwerg sah sich um, als hoffe er, sie in der Dunkelheit zu entdecken, dann nickte er und erhob sich. Ohne ein Wort kehrte er mit gesenktem Kopf zu den Gnomenjägern und den umzingelten Felstrollen zurück. Die Trolle blickten ihm entgegen, erhoben sich jedoch nicht, um ihn zu begrüßen. Pen wartete, bis er sich wieder zwischen sie gesetzt hatte, dann sah er zu den Druiden, die sich ein wenig abseits hielten.
»Versprecht Ihr, dass meinen Freunden nichts passieren wird?«, fragte er nochmals.
»Wir, und damit meine ich auch unsere Begleiter, werden ihnen nichts tun«, erwiderte der größere Druide und trat einen Schritt vor. »Wir lassen sie hier, wenn wir abfliegen. Was danach mit ihnen geschieht, ist ihre eigene Sache.«
Mehr durfte sich Pen nicht erhoffen. Er hätte gern eine Möglichkeit für sie gefunden, nach Taupo Rough zurückzukehren, doch konnte er in dieser Hinsicht jetzt nichts für sie tun. Kermadec war einfallsreich. Er würde das schon schaffen.
Pen
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