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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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»Mit unseren Waffen kommen wir nicht weiter, Bek. Wenn wir diese Felstrolle von dem Turm retten wollen, müssen wir es anders versuchen.« Sie beugte sich zu ihm vor, so dass nur er sie verstehen konnte. »Kannst du nicht das Wunschlied einsetzen?«
    Er starrte sie überrascht an. Sie verabscheute seine Magie, verabscheute das Erbe, das damit verbunden war - so sehr, dass er das Wunschlied seit der Rückkehr von Parkasia kaum mehr verwendet hatte. Zum ersten Mal seit mehreren Jahren hatte er es bei der Suche nach seinem Sohn ernsthaft wieder beschworen. In Wahrheit war er nicht einmal sicher, ob er nach so langer Zeit noch wusste, wie er es anstellen sollte.
    »Ich verstehe«, sagte sie und deutete seine Miene. »Aber wir haben keine andere Wahl.«
    Sie wollte ihm auf diese Weise mitteilen, dass, wenn sie Pen helfen wollten, dieses Opfer nun einmal notwendig war. Der Wind drehte und blies Bek ins Gesicht, unerwartet kalt und beißend wehte er von den Bergen herab. Er sah sie einen Augenblick lang an, dann nickte er. »Übernimm das Steuer.«
    Daraufhin stieg er hinunter zum Deck, wo die jungen Druiden warteten, und schickte sie mit einem Wink zur Strickleiter, damit beide bei der Rettung helfen konnten. Schließlich ging er zum Bug und schaute nach unten.
    Urdas, unzählige, schwärmten durch die Bäume. Rue hatte Recht. Selbst ein Dutzend Bordschleudern würde nicht genügen, um sie zu vertreiben. Sie brauchten eine wirksamere Waffe, und es gab nichts Wirkungsvolleres als das Wunschlied, wenn es auf die richtige Weise eingesetzt wurde. Grianne hatte es ihm vor Jahren beigebracht, als ihr ganzes Streben darauf ausgerichtet gewesen war, ihn zu töten. Welche Ironie lag darin, dass er diese Lektion nun dazu benutzen würde, seine Schwester zu retten.
    »Bring uns wieder nach unten!«, rief er Rue zu, und eine plötzliche Böe machte seine Worte nahezu unverständlich. Das Luftschiff wurde vom Bug bis zum Heck durchgerüttelt. »Langsam!« Er blickte nach Norden, wo sich am Horizont riesige Sturmwolken auftürmten und von den Gipfeln zum Inkrim herunterzogen. Ein Wetterwechsel stand bevor, und der würde ihre Bemühungen nicht gerade unterstützen. Angesichts der Heftigkeit und Dauer, mit der Stürme in dieser Region wüteten, würden sie die Leiter vermutlich tagelang nicht mehr hinunterlassen können, wenn sie es nicht bald probierten.
    Wieder schaute er zu den Urdas und überlegte krampfhaft, wie er sie von den Mauern des Turms zurückdrängen konnte. Natürlich verfügte er über einige verschiedene Möglichkeiten, das Wunschlied einzusetzen, doch wollte er kein Risiko eingehen, nachdem er sich so viele Jahre lang nicht damit beschäftigt hatte. Die Magie war mächtig und reagierte manchmal unvorhersehbar. Sie auf die falsche Weise anzuwenden, konnte eben auch eine Katastrophe auslösen. Wenn sie nicht wie beabsichtigt reagierte, könnte sie sogar das Luftschiff mitsamt seiner Passagiere zum Absturz bringen. Der Wind blies ihm erneut ins Gesicht, und plötzlich erinnerte er sich, dass die Druiden am liebsten die Elemente als ihre Verbündeten beim Beschwören von Magie verwendeten. Vielleicht konnte er das Gleiche hier tun.
    Leise summend rief er das Wunschlied, spürte, wie es zum Leben erwachte und ihn mit langsam anschwellender Hitze durchflutete. Den Blick wandte er nicht von der Szene unten ab, während er der Magie Gestalt und Form verlieh, einen Sinn und einen Zweck. Er fand die Luftströmungen, die dem heraufziehenden Sturm vorausgingen, und rührte in der Magie. Die Strömungen gewannen an Kraft und Wucht, und derweil sie ihn umwehten, nahmen sie eine neue Intensität an. Was als Abfolge ungleichmäßiger Böen begonnen hatte, wuchs sich zu einem steten Brausen aus. Das Ganze wurde von einem Heulen begleitet, das den Ansturm einer Flutwelle anzukündigen schien.
    Die Urdas blickten sich verwundert um, dann voller Furcht. Ein Sturm dieser Art entzog sich ihrem Verständnis. Mit Winden von solcher Stärke waren sie nicht vertraut. Sie duckten sich und wichen von dem Turm zurück in den tiefen Wald, da ihre abergläubische Natur sie warnte, dass diese Elemente von Geistern hervorgerufen worden waren.
    Bek baute seine Magie weiter auf, fügte frische Lagen hinzu, verlieh dem Wind außergewöhnliche Geräusche und sorgte dafür, dass er sich anders als normal anfühlte. Ein Grollen ließ Bäume und Erde beben. Bek sah nicht zu Rue zurück, sondern vertraute ihr das Bergungsmanöver der Trolle an, vertraute

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