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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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gelungen war, ein paar Sätze zu Bek zu sagen, ehe die
Schnell und Sicher
losflog, hatte seine kleine Gemeinschaft versucht, sich in der Nacht an den Urdas vorbeizuschleichen, weil sie davon überzeugt waren, dass jeder Kampf gegen die Eingeborenen sinnlos wäre. Zu dem Zeitpunkt war Pen bereits seit fast einem Tag nicht mehr bei ihnen gewesen, und sie suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, ihm zu helfen. Doch die Urdas, deren Zorn über die aus ihrer Sicht absichtliche Entweihung des heiligen Grundes nicht nachgelassen hatte, hielten Wache und wollten die Eindringlinge nicht fliehen lassen. Sie reagierten rasch auf den Fluchtversuch, fingen die Trolle in offenem Gelände ab und töteten zwei. Die Überlebenden mitsamt Tagwen mussten sich in den Turm zurückziehen, wo sie umzingelt und unter Beschuss ausgeharrt hatten.
    Regen traf die
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wie eine Breitseite, die sie über dem Dach des Waldes zur Seite trieb. Bek brachte sie sofort wieder auf Kurs, versuchte, nicht an Pen zu denken und an das, was sich vor Tagen in den Ruinen ereignet hatte, sondern konzentrierte sich darauf, das Tal zu überqueren und die relative Sicherheit der Berge zu erreichen. Zwischen den Bergzügen würden sie Schutz vor dem Sturm finden und durch die Täler auf die andere Seite fliegen. Doch der Regen ging in Strömen nieder, überschwemmte das Deck und die Passagiere. Vom ganzen Schiff tropfte das Wasser. Die Sicht wurde schlechter, und Bek lenkte das Schiff weiter nach Süden, um vor dem Sturm herzufliegen und so dem undurchdringlichen Nebel und Regen zu entgehen.
    Dann traf ein Blitz den Hauptmast, tanzte über seine ganze Länge und die Leitungen zum Rumpf, sprühte Funken und leuchtete grell in der nahezu vollständigen Dunkelheit. Die Trolle warfen sich flach aufs Deck, bis Bellizen sie mit einem Wink zu Hilfe rief, um die Verwundeten nach unten zu bringen. Rutschend wegen des glatten Holzes taumelten die Trolle mit ihrer Last zur Treppe, und bald waren nur noch Bek, Rue und Trefen Morys an Deck, um das Luftschiff zu steuern.
    Sie flogen gefährlich niedrig und versuchten, unter den in größeren Höhen stärkeren Winden hindurchzuschlüpfen. Doch die Strahlungssammler und Segel hielten nicht stand, sie rissen sich los oder wurden zerfetzt, und langsam ließ die Manövrierbarkeit der
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nach. Bek hielt das Luftschiff so stabil wie möglich und musste dabei vor allem auf die in den Diapsonkristallen gespeicherte Energie zurückgreifen. Wenn diese erschöpft wäre, hätten sie keine Chance mehr. Vor sich zwischen den Gipfeln machte er Lücken aus, dunkle Passagen zu den dahinterliegenden Tälern, und er steuerte in diese Richtung, während der Sturm sie mit ganzer Wucht einholte.
    Der Wind heulte wie ein lebendiges Wesen. Er traf die
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mit schmetternder Wucht und drängte sie von ihrem Kurs ab, was Bek zwang, sie unter viel Kraftaufwand wieder in die richtige Richtung zu steuern. Regen goss in Strömen herab, und man konnte kaum mehr die Hand vor Augen sehen. Sogar die dunklen Lücken, auf die sie zuhielten, verschwanden allmählich. Der Sturm toste nun über das gesamte Inkrim hinweg, eine große brodelnde Masse aus Wind, Regen und Dunkelheit.
    Dann verschwanden die Berge plötzlich und mit ihnen die Lücken, auf die sie zugehalten hatten.
    Wir schaffen es nicht,
dachte Bek.
    Einige verzweifelte Minuten lang hingen sie in der grauen unendlichen Leere fest.
    Dann ließ der Regen nach, und Felswände ragten vor ihnen aus der Dunkelheit auf, massive Steinscheiben, die sich Tausende Fuß in den Himmel erhoben. Bek entdeckte eine Lücke und steuerte die
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auf den dunklen Schlund zu.
    Sekunden später waren sie in einem zerklüfteten Spalt angelangt, und hier war es so düster und ruhig und windstill wie in einem unterirdischen Gang.
    »Wilde!«
    Atalan spuckte das Wort aus, als wollte er sich von einem bitteren Geschmack im Mund befreien. Nach Beks Zählung hatte er das Wort dreimal in den letzten beiden Sätzen verwendet. Offensichtlich wollte der bittere Geschmack nicht so rasch weichen.
    »Haben vier von uns getötet und hatten keinen vernünftigen Grund dafür; wollten uns einfach nur bestrafen, weil wir diese Ruinen betreten haben! Einen Ort, an dem nichts lebt! Wo es nichts außer Knochen und Schutt und diesem Ungeheuer von einem Baum gibt!« Sein Trollgesicht gab keinerlei Gefühle preis, doch seine Augen glühten wild. »Wir sollten mit dem Rest unseres Volkes

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