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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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Bek genauso erschüttert wie seine Frau. Er wünschte Pen die Bürde des Wunschliedes nicht mehr als sie. Zu viele Generationen von Ohmsfords hatten darunter gelitten. Zu viele ihrer Vorfahren hatten eine unumkehrbare Veränderung ihres Lebens durchmachen müssen - und nicht zwangsläufig zum Besseren. So war es ja auch bei ihm gewesen. Er hatte gehofft, der Weg seines Sohnes würde sich leichter gestalten. Darüber dachte er lange Zeit nach. Er versuchte, sich Pen in der Verfemung vorzustellen, was ihm nicht gelang. Auf welche Weise sollte sich überhaupt irgendwer ausmalen können, wie es dort aussah? Er wusste, welche Art von Wesen in der Verfemung hausten, doch konnte sich niemand ein Bild davon machen, was es bedeutete, als ein Mensch dort gefangen zu sein. Zudem entzog sich die Tatsache, dass Pen dorthin geschickt worden sein sollte, um seine Tante Grianne zu retten, seinem Begriffsvermögen. Der König vom Silberfluss hatte ihm keinen Grund genannt, weshalb sein Sohn für die Rolle als Retter ausgewählt worden war. Es musste jedoch einen Grund geben. Und dieser hatte vermutlich mit Pen und dem Wunschlied zu tun. Dennoch, wenn es sich tatsächlich so verhielt, warum war das Feenwesen nicht zu Bek gekommen, der mehr Erfahrung im Umgang mit dieser Magie hatte? Warum war Pen auserwählt worden?
    Da musste es noch etwas geben - etwas, über das Pen verfügte, Bek jedoch nicht.
    Irgendwann fiel er in Schlaf und erwachte von den Geräuschen der anderen, die an Deck kamen. Er war steif, weil er im Sitzen geschlafen hatte, doch insgesamt fühlte er sich ausgeruhter als am Tag zuvor, stärker und besser vorbereitet. Die Genesung machte rasche Fortschritte, langsam war er wieder der Alte.
    Es versprach, ein heiterer Tag zu werden; die Stürme lagen hinter ihnen. Nachdem sie das Frühstück gegessen und festgestellt hatten, dass ihre Vorräte beständig schwanden, nahm Bek das Wunschlied zu Hilfe und suchte erneut nach den Spuren von Pen, die er am vorigen Tag entdeckt hatte. Er fand sie ohne große Schwierigkeiten. Sie waren stärker, und jetzt konnte er sie besser verfolgen. Die Magie, die ihnen innewohnte, war vielseitiger, als er erwartet hatte, eine Mischung, zu der sein Sohn gehörte und jemand oder etwas anderes. Die Quelle der Spuren lag vor ihnen tief im Inkrim. Nachdem sie die Strahlungssammler und die Lichtsegel auf Schäden hin untersucht und glücklicherweise keine gefunden hatten, ließ Rue die
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abheben und steuerte sie nach Osten über ein bewaldetes Tal hinweg, und sie flogen los.
    Kurz vor Mittag rief Trefen Morys, der am Bug seit einer guten Stunde Wache hielt, zu ihnen herüber: »Dort unten sind Ruinen!« Rue brachte die
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langsam nach unten auf den Baldachin der Bäume zu und folgte den Anweisungen des jungen Druiden. Innerhalb weniger Minuten wurden die Ruinen für alle sichtbar. Die Überreste von Häusern breiteten sich meilenweit in alle Richtungen aus, eingestürzte Mauern, Säulen und Verteidigungsanlagen. Was nicht bereits von Bäumen und Büschen überwuchert war, wurde von dichtem Dschungel umzingelt. An manchen Stellen bildeten Wildblumen helle Flecken in den verhüllenden Schatten.
    »Dort unten sind welche!«, rief Trefen Morys plötzlich. Bek machte sich sofort nach vorn zu dem Druiden auf. Sie flogen knappe hundert Fuß über den Baumwipfeln und konnten alles im Tal deutlich sehen. Als Bek vorn ankam, zeigte ihm Trefen Morys seine Entdeckung. Knorrige, dürre Gestalten jagten durch die Trümmerhaufen am Rande der Ruinen, Wesen, die entfernt an Gnomen erinnerten.
    »Urdas«, sagte Bek.
    Er kannte sie von einer seiner früheren Expeditionen ins Charnalgebirge. Sie schauten auf, als die
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in Sicht kam, und formierten sich rasch, um der Bedrohung aus der Luft mit Schleudern und Pfeil und Bogen zu begegnen.
    »Flieg weiter, Rue!«, rief er ihr über die Schulter zu.
    »Was machen sie?«, fragte Trefen Morys.
    Bek schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Halt die Augen offen.« Er ging zurück zur Pilotenkanzel, stieg zu Rue und Bellizen hinein und erzählte ihnen, was er gesehen hatte. »Sie haben die Ruinen umzingelt. Ich glaube, sie suchen nach etwas. Vielleicht nach dem Gleichen wie wir.«
    Also entschied er sich, das Wunschlied erneut einzusetzen, um weitere Spuren von Pen zu suchen. Er fand sie rasch, stark und deutlich und direkt vor ihnen in den Ruinen. Die Magie war diffus und wurde schwächer, Tage alt und nicht mehr klar zu

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