Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Pyritfünkchen, begannen die Augen des alten Mannes zu leuchten.
„Fünf Schafe“, sagte er lauernd.
„Fünfzehn“, entgegnete Horus und steckte die Tafel wieder weg.
Hassan wand sich. „Sieben, sieben Schafe.“
„Dreizehn und keines weniger.“ Horus ließ den Rand der Steintafel aus seinem Umhang schauen.
Hassan gierte danach. Der Pharao bezahlte Unsummen für Lapislazuli und gerade dieser Stein hatte allerhöchste Qualität. Hassan musste die Platte einfach haben.
„Zehn Schafe. Zehn Schafe und einen Bock, du kannst dir die Tiere sogar selber aussuchen.“
„So soll es ein“, sprach Horus. Er legte den Lapislazuli neben sich auf den Boden.
Mit einem starken Tee besiegelten sie das Geschäft. Hassan ließ den Lapislazuli unter seinem Burnus verschwinden und begleitete die Fremden zu seiner Herde. Horus’ Hände glitten über die Flanken der Tiere.
„Dieses – dieses – jenes – das hier …“, bezeichnete er die Schafe, die er haben wollte.
Hassan machte ein Zeichen mit der Hand und schon wieselte der Knabe wieder heran, um die gewünschten Tiere abseits zu führen. Einen passenden Schafbock hatte Horus auch bald gefunden. Ein dunkelbraunes Tier mit mächtigen schneckenförmig gedrehten Hörnern. Hassan verabschiedete sich von den Fremden.
Er sah voller Verwunderung, wie die Schafe ohne Probleme zum Stadttor hinausgetrieben wurden. Dass die drei Männer ein Energiefeld errichtet hatten, welches nur eine Richtung zuließ, konnte er nicht ahnen. Außer Sichtweite hielten die drei Männer an. Sobek übernahm den Transfer zum Raumschiff.
Er umfasste mit dem einen Arm den Schafbock, mit dem anderen ein weibliches Tier und teleportierte sich direkt in die Boxen des Raumschiffes. Stück für Stück folgte der Rest der Herde. Während Tamu die Tiere mit Wasser versorgte, kehrte Sobek zu Horus und Maris zurück.
„Also dann mal auf zur Hühnerjagd.“ Maris rieb sich die Hände. „Ich habe gestern Abend noch einmal mit Jani das Thema durchgesprochen, ihre Vorschläge klangen durchaus plausibel. Sie meinte, wir sollen eine Glucke mit Küken und ein paar Legehennen kaufen, keinesfalls einen guten Hahn vergessen.“
„Versuchen wir unser Glück.“ Horus war zuversichtlich. „Im schlimmsten Fall helfen wir ein wenig nach.“
„Du meinst die Horus-Nummer?“, lachte Sobek.
„Warum nicht? Wir können ja auch mal die Sobek-Nummer machen.“ Horus zwinkerte ihnen zu. Scherzend und lachend zogen sie durch die Stadt. Sie erweckten keinesfalls den Anschein, als ob sie ein festes Ziel hätten.
Am Stand eines Schmuck-Händlers hielt Sobek an. „Ah, das nehme ich für meinen Schatz mit.“ Nach einigem Gefeilsche wechselte der silberne Armreif gegen drei Edelsteine von Tarronn seinen Besitzer.
Auch Horus und Maris konnten nicht widerstehen. Welche Frau freut sich nicht über ein kleines Schmuckstück als Mitbringsel? Die drei Männer kehrten zum Viehmarkt zurück.
Maris übernahm es, die Tiere zu testen. „Hm, so richtig zufrieden bin ich nicht. Keine Ahnung, ob die netten Vögel einfach nur mager oder schon steinalt sind.“ Ein paar Stände weiter hellte ich seine Miene auf. Er hatte endlich vier Legehühner gefunden, die beim Abtasten vielversprechend wirkten. Die verängstigten Tiere waren mit Lederriemen zusammengebunden.
Maris brachte sie umgehend ins Raumschiff, wo er sofort ihre Fesseln löste. Wenig später war er wieder da, begutachtete eine Henne nach der anderen. Horus schaute sich unterdessen nach etwas Essbarem um. Als er mit drei Fladenbroten zurückkam, wirkte er sichtlich nervös.
„Da hinten“, sprach er, mit dem Kopf die Richtung andeutend, „steht ein Mann in ägyptischer Tracht, der aber keinesfalls Ägypter sein kann. Was ich eigentlich sagen will: Wir werden seit geraumer Zeit ziemlich intensiv beobachtet. Ich bin mir aber sicher, diesen Menschen, falls er denn einer ist, niemals zuvor gesehen zu haben.“
Die beiden Atlan spähten unauffällig in die angegebene Richtung. Sobek zuckte die Schultern. „Kenne ich nicht.“
Maris schien ein ziemliches Interesse zu haben. „Tu mir einen Gefallen, vergleiche bitte ein Gesicht aus meinem Gedächtnis mit dem Mann da hinten“, bat er Sobek.
Sobek legte seinem Freund beide Hände auf die Schultern, dann schlossen sie die Augen. Schließlich nickte Sobek. „Kein Zweifel das ist derselbe Mann, nur ein paar Jahre älter.“
Maris wurde blass.
„Was ist?“, fragten Horus und Sobek besorgt.
„Das muss der Verräter
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