Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
dürfen.“
Zaid nickte glücklich, während Sobek sie noch immer fest an sich drückte.
„Ihr lächelt so hintergründig?“, stellte Sobek Horus und Imset gegenüber fest.
„Wir haben auch allen Grund dazu.“ Imset legte Zaid und Sobek die Hände auf die Schultern. „Die Reaktion der Quelle war der Beweis, dass ihr alle beide die richtige Wahl getroffen habt. Sonst hätte einer von euch ein Problem mit ihr bekommen.“
„Unser gegenseitiges Vertrauen ist so groß, dass ich diese Möglichkeit nicht einmal in Erwägung gezogen habe“, antwortete Sobek, hauchte seiner großen Liebe einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Und nun weiß ich ganz genau, dass ich mich darin nicht geirrt habe.“
„Wollt ihr noch zum Drachenland?“, fragte Drakos, nach dem Stand der Sonne schauend.
„Einen kurzen Abstecher könnten wir schon noch machen“, bat Sobek.
„Dann steigt auf.“ Siri stellte sich für Zaid und Sobek bereit, während Horus und Imset schon auf Drakos Platz nahmen.
Zaids Herz schlug heftig, als Siri mit rauschenden Schwingen abhob. Sobeks Nähe gab ihr Mut. So konnte sie nach ein paar Sekunden den Flug auf dem Rücken der Drakon wirklich genießen. Bald hatten sie das Drachenland mit der ausgedehnten Kraterlandschaft erreicht.
Die Sonne hatte schon lange den Zenit überschritten, Schatten tauchten die vielen Krater in geheimnisvolles Dunkel. Zaid erinnerte sich an die Geschichten, die sie von den Kämpfen der letzten Drakon gehört hatte. Sie seufzte vernehmlich.
„Was ist?“, fragte Sobek besorgt.
„Es ist traurig, wenn jemand sein Leben lassen muss, nur weil er liebt“, sagte sie leise, dabei schaute sie Drakos wehmütig an, der bereits zur Landung angesetzt hatte. Siri ging neben ihm nieder.
„Keine Sorge“, sagte der riesige Drache. Er stupste Zaid vorsichtig mit der Nase an, „Siri und ich werden sehr darauf achten, dass unser Nachwuchs, so wir denn jemals welchen haben werden, vermittelt bekommt, dass ein sportlicher Wettkampf auch reicht. Wer die heißeste Flamme hat, kann man auch ermitteln, wenn man sich nicht gegenseitig röstet.“
„Wenn du das sagst, bin ich wirklich beruhigt.“ Zaid streichelte die Nase des Drakon. „Wer soll das denn auch überleben, wenn er sich mit einem Riesen, wie du es bist, anlegt?“
„Schade, dass es in diesem Jahr noch nicht mit kleinen Drakon geklappt hat“, sagte Imset. „Die beiden haben sich es so gewünscht. Aber für sie war es ja fast wie beim ersten Mal, da wäre es schon ein kleines Wunder gewesen.“
„Es war mein erstes Mal“, sagte Siri leise und schaute Imset aus ihren großen leuchtend grünen Augen verlegen an.
„Was?!“, sagten die vier Männer, Drakos eingeschlossen, ungläubig und über alle Maßen erstaunt.
„Auch Drakos hat es nicht gewusst?“ Imset konnte es kaum glauben.
„Nein. Er hat mich auch nie danach gefragt“, entgegnet Siri. „Solon und Talos könnten es als Einzige gewusst haben, hatten aber sicher nie eine Veranlassung, darüber zu sprechen. Und mit wem hätte ich auch fliegen sollen? Es gab doch auf Atla nur Taro, den Zwerg und Letan, der dem Caiphas-Splitter hörig wurde.“
„Dann war zuletzt ja nur noch Taro übrig“, sinnierte Imset. „Das heißt, dass du hier wirklich das ganz große Glück gefunden hast.“
„Ja – und dafür bin ich euch allen so unendlich dankbar.“ Siri rieb ihren Kopf an Drakos’ Wange, der ihr liebevoll eine Schwinge über den Rücken legte.
„Na, und wenn es nächstes Jahr nicht klappt, dann finden wir sicher wieder einmal einen Weg, um nachzuhelfen“, tröstete Imset.
„Wie meint er das?“, fragte Zaid Horus.
„Nun – Sobek haben ein paar wild gewordene Replikatoren und ein ahnungsloser Drakonat ins Leben geholfen, für Tanit haben sich Merit und Safi unter dem Schutz von Drachenschwingen, mitten im Strom der Quelle, sehr intensiv miteinander beschäftigt“, erklärte Horus. Er zwinkerte Zaid zu. „Jetzt gibt es da noch so einen Wunderheiler, der durchaus in der Lage wäre, einige biologische Sperren zu durchbrechen.“
„Du meinst Maris?“, fragte Zaid.
„Ja, genau den“, nickte Horus. „Seinen heilenden Händen scheint nichts unmöglich zu sein.“
Zaid wurde sehr verlegen, während Horus gar nicht wusste, was er gerades Falsches gesagt haben könnte. Dann ging ihm plötzlich ein Licht auf. „Ich glaube, dein Gedankengang ist gar nicht einmal so abwegig, wie du befürchtest. Ich sollte mich bei Gelegenheit mit ihm darüber
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