Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
unterhalten.“
„Dann hätte Arkos Türklinke aber ausgedient“, rutschte es Imset heraus.
„Was für eine Türklinke?“, fragte Horus erstaunt.
„Erzähle ich dir heute Abend“, lachte Imset, dann schwang er sich wieder auf Drakos Rücken. „Wir sollten langsam zurückkehren, sonst werden wir noch vermisst.“
Neri und Nala erwarteten die Ausflügler im Garten. „Ihr habt euch aber mächtig Zeit gelassen, die Sonne geht ja schon fast unter.“
„Nicht böse sein“, bat Zaid. „Ich habe ihnen so viele Fragen gestellt, dass wir ganz die Zeit vergessen haben.“
„War doch auch kein Vorwurf“, lachte Neri, Zaid den Arm um die Schulter legend. Plötzlich stutzte sie und schaute Zaid erstaunt an. Sobek nickte lächelnd.
„Ich wollte gerade sagen, diese Energie kenne ich doch. Umso schöner, dass gerade du sie mitbringst. Du hast dir doch hoffentlich etwas Besonderes von der Quelle gewünscht?“, fragte Neri neugierig.
„Ich weiß es nicht“, sagte Zaid unsicher. „Mir sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen, dass ich nicht einmal sagen kann, ob ein Wunsch dabei war.“
„Es war einer dabei“, sagte Sobek, liebevoll Zaids Wange streichelnd.
„Woher weißt du das?“
„Vergiss nicht, dass ich Gedanken lesen kann, mein Schatz“, antwortete Sobek vergnügt.
„Wenn ich sein strahlendes Gesicht sehe, dann weiß ich, dass es ein besonders schöner Wunsch gewesen sein muss“, stellte Neri fest.
„Es war ein Wunsch, den ich ihr so gerne erfüllte, wenn es so einfach in meiner Macht läge“, seufzte Sobek, dann gesellte er sich zu Imset und Horus.
Die beiden Frauen verschwanden in der Küche, um den Abend vorzubereiten.
Kurze Zeit später kamen die vier Tarronn an, die auf keinen Fall erst mitten im Getümmel erscheinen wollten. Sie hatten sich ihre Faltengewänder übergestreift, waren so auf den ersten Blick kaum von den Atlan zu unterscheiden.
Fast den ganzen Nachmittag hatten sie am Strand verbracht, schnell Kontakte geknüpft und waren beim Ballspiel der Atlan voll mit eingestiegen. Nun waren sie einfach nur noch neugierig auf die Elite dieses kleinen Volkes, von der stets und überall voller Ehrfurcht gesprochen wurde.
Sobek und Maris hatten sie jedenfalls als Männer kennengelernt, denen Freundschaft über alles ging und die ein gegebenes Wort niemals brachen. Nach und nach trafen alle Magier mit ihren Familien ein, Arko kam, Maris brachte, wie versprochen, außer Jani seine Eltern mit. Neri und Imset begrüßten alle mit der gleichen Herzlichkeit.
Kaum waren die Drakon gelandet, wurden sie schon von Tanit und Sara in Besitz genommen. Drakos kannte das Spiel inzwischen. Meist dauerte es auch gar nicht lange, da lagen die beiden Mädchen unter seinen Schwingen und schliefen friedlich. Heute war es auch nicht anders. Und wie immer kuschelten sich die Hunde ebenfalls an die Drakon, nachdem sie den mitgebrachten Fisch verzehrt hatten.
Für die Tarronn war dieses traute Verhältnis völlig neu, sodass die beiden Drachen ständig unter Beobachtung standen. Was diese allerdings nicht aus der Ruhe brachte. Einzig die Schafe hatten bei ihrem Anflug panikartig die Flucht ergriffen, standen eng zusammengerückt im entferntesten Teil ihrer Weide.
Unter Beobachtung standen natürlich auch Zaid und Jani. Immer wieder huschten neugierige Blicke zu den beiden Frauen, denen es gelungen war, zwei Herzen im Sturm zu erobern.
Auch ohne Horus´ und Imsets Zutun hatte die dramatische Geschichte um Zaid, Sobek und Maris die Runde gemacht, womit für reichlich Gesprächsstoff gesorgt war. Aron, Arko und Safi hatten sich zu den vier Tarronn aus Horus´ Crew gesetzt. Als Sobek in der Nähe auftauchte, rief ihn Aron heran, um ihm zu danken.
„Wofür?“, fragte Sobek erstaunt.
„Dafür, dass du mich von einer jahrelangen Last befreit hast“, sagte Aron leise. „Ich weiß es klingt grausam. Aber es ist gekommen, wie es kommen musste. Er hat es so gewollt.“
„Tobi?“
Aron nickte und drückte noch einmal ganz fest Sobeks Hand.
Imset löste sein Versprechen ein, Zaid mit Lara und Talos bekannt zu machen. Jani hatte ein paar Gesprächsfetzen aufgefangen, sich ebenfalls mit zu den beiden Atlan gesetzt, die wirklich erstaunliche Erfolge verzeichneten. Die beiden Frauen freuten sich sehr über die Einladung, den mustergültigen Versuchsgarten besuchen zu dürfen.
„Erinnere mich bitte daran“, Zaid tippte Jani an, „dass ich für Lara ein paar Samen von den Dickblattgewächsen
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