Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
zu essen.
„Grüße Seschat, Hapi und Duamutef von uns“, bat Imset, zeigte dabei auf Neri, Sobek und sich. „Ich hoffe, sie alle bald einmal wieder zusehen.“
„Wir werden uns Mühe geben, wenigstens einmal im Jahr ein kleines Familientreffen abzuhalten“, versprach Horus.
„Mit allen?“, fragte Imset hintergründig.
„Ganz sicher nicht.“ Horus sah ihn fest an.
Sobek merkte, wie Zaids Herz heftig zu schlagen begann. „Dieser Satz betrifft nicht dich“, hörte sie seine telepathische Stimme.
Auch Imset war es nicht entgangen, dass Zaid heftig erschrak. Nachsichtig lächelte er. „Keine Panik – Horus spricht von Isis.“
Zaid errötete. „Ich vergaß, dass sie deine Mutter ist.“
„Na gut, lassen wir es gelten – obwohl ich unter diesem Begriff eigentlich etwas anderes verstehe“, entgegnete Imset. „Dafür hatte ich den besten Vater, den man sich denken kann.“
„Und das muss sich vererbt haben“, lachte Sobek. „Meiner ist nämlich mindestens genau so gut.“
Imsets Miene hellte sich zusehends auf. „Und so ein Sohn“, er legte Sobek die Hand auf den Arm, „wiegt den ungeliebten Rest der Verwandtschaft mehrfach auf.“
„Na also“, sagte Horus, „Dann wäre ja auch das geklärt“, dabei zwinkerte er Zaid zu, was heißen sollte: „Im Gegensatz zu Isis bist du wirklich gern gesehen.“
Nach dem Frühstück brachten alle Horus zum Transporter, wo er bereits von seiner Crew erwartet wurde. Sobek und Maris verabschiedeten sich von ihrem Team, indem sie jeden der Männer herzlich umarmten. „Bis bald und guten Flug nach Taris.“
Horus drehte sich noch einmal zu seinen vier Urlaubern um. „Viel Spaß und gute Erholung. Wir fünf holen euch in genau vier Wochen ab.“
Der Steg wurde eingezogen, Augenblicke später hob der Gleiter lautlos ab.
„Ab zum Strand“, frohlockte Imset und rieb sich die Hände.
„Ohne Picknick-Korb?“, fragte Neri und sah ihn von der Seite an.
„Sekundensache.“ Imset verschwand und war tatsächlich vor Ablauf einer Sekunde wieder da.
„Wohin wollen wir eigentlich?“ Sobek sah sich um.
„Zum Hydren-Strand. Dort haben wir Ruhe, weil sich kein Atlan freiwillig in dieses Gebiet wagt“, erklärte Imset, fasste Neri bei der Hand und verschwand mit ihr. Sobek folgte ihnen mit Zaid. Fast zur gleichen Zeit erschienen auch die anderen Magier mit ihren Gefährtinnen und den beiden Kindern am verbotenen Strand, wie ihn die anderen Atlan kurz nannten.
Zaid und Jani sahen sich erstaunt um. „Wir wussten gar nicht, dass es auf Dafa solch wundervolle Strände gibt.“
Safi und Talos errichteten für Tanit und Sara ein Sonnensegel. Solon erklärte Zaid und Jani in der Zwischenzeit die Besonderheiten dieses Strandes. Er bat sie, den Kanal vor der Sandbank keinesfalls zu übertreten. Die beiden Frauen nickten, dann streiften sie ihre Gewänder ab, unter denen knappe Zweiteiler zum Vorschein kamen.
Unmerklich aber äußerst interessiert wurden sie deshalb sowohl von den atlanischen Damen als auch den Herren beobachtet, die ihre traditionellen Schurze und Tücher trugen.
Nicht einmal Sobek und Maris fielen dabei aus dem Rahmen, die ohne zu überlegen den alten Gebräuchen gefolgt waren. Kebechsenef als Tarronn schaute auch weniger der Zweiteiler wegen, sondern wegen dem, was drin steckte. Genau wie Imset, der seine Vermutung vom Vortag bestätigt sah, dass Zaid ganz ohne Uniform einen höchst erfreulichen Anblick biete.
Die beiden Frauen von Taris stellten schnell ihrerseits fest, dass zumindest die Magier der Atlan einen wirklich imposanten Anblick boten, im Gegensatz zum Durchschnittsmann der Tarronn. Nur Horus und seine Söhne konnten locker mithalten, wobei Imset mit Sobek in einer ganz anderen Liga spielte. Die beiden waren in allem fast identisch – im Aussehen, in der Art, sich zu bewegen, selbst wie sie dachten, war unglaublich ähnlich.
Einzig die Stimmen und natürlich die Auren unterschieden sich. Jani gab auf. Ihr gelang es einfach nicht, an der Aura die beiden Männer zu unterscheiden. Sie fand es mehr als erstaunlich, dass Zaid keinerlei Probleme zu haben schien, Vater und Sohn mit den richtigen Namen anzusprechen. Maris half Jani Missverständnisse zu vermeiden, indem er auf ihre fragenden Blicke den richtigen Namen lieferte.
Zaid schaute sehnsüchtig den langen Strand entlang, der irgendwo in weiter Ferne in den zartgrünen Himmel überging.
„Darf ich dich begleiten?“, fragte Sobek, ihre Hand nehmend.
„Aber gern – ich
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