Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
Ende durchhielten.
Neri hielt Imset, der gerade vorbeieilte, am Arm fest. „Wenn ihr Männer nichts dagegen habt, dann möchten wir morgen gern einen richtig schönen Tag am Meer verbringen.“
„Ich glaube nicht, dass dem etwas entgegensteht“, entgegnete Imset. „Wollt ihr lieber Damenkränzchen machen oder nehmt ihr uns mit?“
„Na wenn, dann alle – ohne euch, ist es doch nur halb so lustig“, entgegnete Merit-Amun und zwinkerte Imset fröhlich zu.
„Ach Unsinn!“, lachte Safi. „Hier sind garantiert nur Gepäckträgerqualitäten gefragt.“
„Wenn wir euch natürlich auch noch dafür begeistern könnten, dann wäre alles geklärt“, sagte Luna mit einem unwiderstehlichen Augenaufschlag.
„Wenn sie so was macht, dann kann ich immer nur ja sagen“, erklärte Kebechsenef seufzend. „Das ist so unfair, mit solchen Waffen zu kämpfen.“
Imset tippte ihm auf die Schulter. „Du machst mir aber ganz den Eindruck, als ob du diese Kämpfe gern verlierst.“
Kebechsenef setzte sein breitestes Grinsen auf. „Du nicht?“, stellte er die Gegenfrage.
Imset lachte. „Das sind wohl die einzigen Kämpfe, die ich jemals verloren habe und Spaß hat es auch gemacht.“
Neri setzte eine Unschuldsmiene auf, zuckte mit den Schultern, als wollte sie sagen: „Ich weiß gar nicht, worum es geht.“
Solon winkte lächelnd ab. „Da sind doch alle Frauen gleich. Das Doofe ist nur, wir Männer haben auch alle die gleiche Schwäche und fallen jedes Mal wieder darauf herein.“
„Aber weißt du, was wieder schön daran ist?“, fragte Safi grinsend.
„Dass Tarronn und Atlan gleichermaßen betroffen sind“, mutmaßte Kebechsenef und erntete zustimmendes Nicken.
„Dann stoßen wir jetzt auf die armen, hilflosen Männer an“, schlug Neri vor und schenkte eine neue Runde Honigwein aus.
Ron verdrehte selig die Augen. „Mein lieber Schwan, hier versteht man wirklich zu feiern! Das ist das reinste Fest für alle Sinne. Sobek hatte recht, das nirgends auf Dafa mehr los ist, als hier.“
„Da kannst du aber sicher sein!“, lachte Safi. „Nach menschlichen Maßstäben müssten wir auch schon alle volltrunken unter dem Tisch liegen.“
„Ehrlich???“, wunderte sich Tim.
„Ganz ehrlich.“ Safi stieß mit ihm an. „Wenn ihr zu den Asen fliegt, solltet ihr besonders trinkfest sein, habe ich mir von Horus sagen lassen. Gegen den Alkoholgehalt von deren Wein ist meiner blanke Limonade.“
„Warum?“
„Die Atlan trinken Wein, um sich in gemütlicher Runde an schöne Dinge zu erinnern. Die Asen trinken, um schlechte Zeiten zu vergessen“, erklärte Horus. „Das ist wohl der größte Unterschied und erklärt die verschiedenen Trinkgewohnheiten.“ Dann wandte er sich Talos zu. „Am liebsten würde ich dich mitnehmen, aber Lara zerreißt mich garantiert in der Luft, wenn ich so ein Ansinnen stelle.“
Die vier Männer seiner Crew schauten ihren Commander ungläubig an. Talos winkte ab. „Später einmal gerne. Im Moment kann ich Lara wirklich nicht mit der ganzen Arbeit hier allein lassen. Außerdem, ohne Solon kriegt mich keiner irgendwohin.“
„Ich weiß“, lachte Horus. „Ein paar alte Latschen sollte man nicht trennen.“
„Treffend formuliert“, feixte Talos und streichelte Lara, die sich langsam wieder entspannte. „Irgendwann werde ich die Asen schon noch zu sehen bekommen. Jetzt, wo wir zwei Drakon haben, macht das doch noch viel mehr Spaß.“
Weit nach Mitternacht verabschiedeten sich langsam die Gäste. Ruhe zog in das kleine Häuschen ein. Nun, nicht ganz – Imset löste sein Versprechen vom Nachmittag ein. Dabei sah er mit Bedauern, dass schon der erste graue Schein des Morgens langsam über den Horizont kroch. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte die Nacht noch ein paar Stunden länger sein können. So blieb ihm nur, Neri noch einmal innig zu küssen und dann zum Training mit den anderen Magiern zu eilen. Erstaunt registrierte er, dass Sobek und Maris auch schon kamen.
„Du siehst aus, als hättest du das gleiche Problem wie wir gehabt“, stellte Maris fest und kniff ein Auge zu.
„Nacht zu kurz?“, fragte Imset lachend.
„Na klar, immer wenn es gerade am schönsten ist, geht urplötzlich die Sonne auf“, sagte Sobek.
„Du hast ja so was von recht“, seufzte Imset.
Ehe sich die drei Männer noch länger selber bemitleiden konnten, tauchten die anderen Magier auf.
„Mann, wie habt ihr es denn geschafft, so schnell aus dem Bett zu kommen?“, fragte Safi
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