Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
seinem Korb voller Garn punkten. Ganz zufällig war natürlich unter das Garn noch ein silbernes Armband mit Lapislazuli-Skarabäen geraten. Luna konnte sich vor Freude kaum fassen. Noch nie hatte ihr jemand solch wunderschöne Geschenke gemacht.
Am Abend trafen sich Atlan und Tarronn der Magischen Gruppe bei Solon. Hinter dem Häuschen war genug Platz für alle und auch Drakos konnte problemlos an ihren Treffen teilnehmen.
Horus freute sich über die erfolgreiche Rückkehr seiner Söhne natürlich besonders. Interessiert lauschten alle dem Bericht über die Tempeleinweihung.
„Ich bin sehr stolz auf euch“, sprach Horus zu seinen Söhnen. „Ihr habt genau das Richtige getan, als ihr dem Pharao zur Seite standet. Denn dieser Pharao wird es erst ermöglichen, dass ein paar Generationen später Ramses seine Nefertari treffen kann. Was uns wieder sagt: Man kann dem Schicksal niemals ganz entfliehen.“
„Wird diese Zukunft, wenn sie Gegenwart wird, unser jetziges Leben beeinflussen?“, fragte Neri beunruhigt.
Horus sah sie lange an, ehe er antwortete: „Theoretisch ja, aber wir, damit meine ich Atlan, Tarronn und nun auch Atlaronn, leben in einer anderen Dimension als zum Beispiel die Menschen. Ich will damit sagen, wir können gleichzeitig mehrere Existenzen in verschiedenen Ebenen haben, die genauso aussehen und agieren, wie wir. Wenn das Zeitfenster günstig gewählt ist, dann kann man sich sogar selber beobachten. Allerdings kann immer nur ein Körper materialisiert sein. Ihr könnt euch also nie als Person euch selbst gegenüberstehen.“
„Klingt kompliziert, aber auch logisch.“ Safi zog die Augenbrauen zusammen. „Ich schätze, wir haben hier noch eine Menge zu lernen.“
„Keine Angst, das wird schon noch“, lachte Horus, „Ihr habt ja jetzt genügend Zeit.“ Damit spielte er auf die wiedergewonnene Unsterblichkeit der Atlan an.
„Wie hat denn eigentlich Aker die Ankunft der Apisstiere aufgenommen?“ Horus schaute neugierig in die Runde.
Duamutef zuckte mit den Schultern. „Den haben wir gar nicht zu Gesicht bekommen. Er war so aus dem Häuschen, dass er sie unbedingt persönlich ins Außenlabor bringen musste.“
„Das war uns aber so ganz lieb“, sprach Hapi weiter. „Wie ich Aker kenne, hätte er Imsets Hündchen auch noch haben wollen. Und ich glaube, an dem Punkt hätte es handfesten Ärger gegeben.“ Er warf Imset einen Blick zu, den der mit einem heftigen Nicken beantwortete.
„Du hast einen Hund mitgebracht?“, rief Horus erstaunt und sah Imset groß an.
„Sogar einen ganz Süßen.“ Merit begann richtig zu schwärmen. „So einen möchte ich am liebsten auch haben.“
Kebechsenef begann zu lachen. „Ja, das Leben unter Menschen ist nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Das habe ich neulich schon festgestellt.“
Imset lächelte Merit an. Dann zogen beide gleichzeitig eine lustige Grimasse und hoben die Hände.
Horus amüsierte sich prächtig über die beiden. „Aber wo steckt denn nun der Hund? Hast du ihn zu Hause eingesperrt?“
„Der ist zwar zu Hause, aber nicht eingesperrt. Nala liegt unter Sobeks Bett und passt auf ihn auf“, erklärte Neri.
„Habt ihr denn keine Angst, dass etwas passieren könnte.“ Safi war erstaunt.
„Keineswegs. Vergiss nicht, Sobek ist, auch wenn er noch nicht mal ganz drei Jahre alt ist, geistig und körperlich inzwischen so weit wie ein Siebenjähriger. Außerdem ist er ein Drakonat.“ Imset hatte Safi die Hand auf den Arm gelegt. „Und dann musst du Nala in die Rechnung einbeziehen. Du hast sie ja auf dem Flug erlebt. Traust du ihr wirklich Bösartigkeit zu, nachdem, was sie durchgemacht hat. Sie wäre nie mit Sobek allein geblieben, wenn sie sich nicht sofort wohl bei ihm gefühlt hätte.“
„Hast ja recht. Ich denke eben auch noch viel zu oft in menschlichen Maßstäben.“ Safi seufzte.
Solon wiegte den Kopf. „Ich bin der Überzeugung, dass auch das sein Gutes hat. Wenn wir eines Tages Siri und Kira retten wollen, dann müssen wir wohl oder übel wieder auf die Erde. Dann kann es vielleicht sogar sehr hilfreich sein, wie ein Mensch zu denken.“
„Gut gesprochen“, zollte Horus Beifall.
Drakos hatte einen kleinen Seufzer von sich gegeben, als der Name Siri fiel.
„Keine Sorge“, hörte er Imset telepathisch sagen, „Siri steht ganz oben auf meinem Plan.“
Drakos sah ihn dankbar an.
Safi setzte sich neben Seschat. „Wie sieht es aus? Hast du schon eine Idee für den Schrein der Quelle?“
„Aber
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