Die Magier von Tarronn (2) (German Edition)
vorübergegangen. Ich bewundere ihn.“ Aron war bei den letzten Worten aufgestanden.
Maris nickte. „Ich ihn auch. Und ich bin ihm dankbar für das, was ich heute bin. Er hat sein Versprechen gehalten, welches er mir gab, als ich noch ein kleiner Junge war. Ich habe viel von ihm lernen dürfen.“
Sobek sah seinen Freund lange an. „Ich glaube, ich begreife langsam, was das Wort Kindheit bedeutet. Ich war stolz darauf, schnell so, wie die Großen zu sein. Eigentlich hat mir erst Tanit die Augen geöffnet.
Wenn ich sehe, wie sich alle darüber freuen, wie sie ihre kleinen Fortschritte macht und wie ich mich selbst darüber freue – dann verstehe ich, weshalb meine Mutter bei jedem meiner Riesensprünge so traurig war. Und übermorgen ist es schon so weit, dass ich ihr Haus verlasse und meinen eigenen Weg gehe. Aber ich kann es nicht ändern – es ist, wie es ist.“ Sobek erhob sich und machte sich wieder an die Arbeit.
„So ernst?“ Imset war beunruhigt.
„Ist schon in Ordnung. Ich habe nur gerade festgestellt, dass meine kurze Kinderzeit nun endgültig zu Ende geht“, erwiderte Sobek.
„Uns fällt es auch nicht leicht, dich ziehen zu sehen. Nur hier würdest du im eigenen Saft schmoren und bald käme Langeweile auf. Bei Horus hast du die Möglichkeit, wirklich Abenteuer zu erleben und einen neuen Blick auf alles zu bekommen, was in unserem Sonnensystem passiert. Wir haben hier noch so viele kleine und große Probleme der Atlan zu lösen, was für euch junges Volk keine wirkliche Herausforderung wäre. Ich habe nur eine Bitte: vergiss uns nicht.“ Imset umarmte seinen Sohn.
Horus hatte sich zu den beiden gesellt. „Wenn es euch lieber ist, dann hole ich Sobek und Maris erst in zwei Wochen ab.“
„Das wäre nicht schlecht“, antworteten sie zugleich und mussten lachen. Auch die Magier begrüßten diese Entscheidung durchaus. Sobek war eine große Hilfe beim Bau und er konnte auch hier schon etliche nützliche Erfahrungen sammeln. Mit neuer Kraft stürzten sich alle wieder in die Arbeit.
Imset probierte Siris Technik aus. Es war ungewohnt, den Schrei in einem Frequenzbereich auszustoßen, in dem es die Freunde nicht störte. Und dann noch dazu die Energie zielgenau zu bündeln, fiel ihm im ersten Moment alles andere als leicht.
Safi konnte das Sticheln nicht lassen. Im Vorbeigehen ulkte er: „Ja, ja, zu jeder Tätigkeit gehört eben eine gewisse geistige Reife.“
Imset musste lachen, konnte sich nicht mehr konzentrieren und statt eines Tones im nichthörbaren Bereich kam ein Pfiff wie von einen überdimensionalen Wasserkessel heraus. Safi machte, dass er schleunigst aus Imsets Reichweite kam.
Denn dieser rief ihm noch nach: „Lass dich bloß nicht erwischen, sonst könnte es passieren, dass ich dir Feuer unter dem Hintern mache.“
„Bin schon weg!“ feixte Safi und verschwand hinter dem nächsten Kraterrand.
„Wo willst du denn so schnell hin?“, fragte Siri, die hoch konzentriert an ihrem Steinblock gearbeitet und von dem kleinen Geplänkel nichts mitbekommen hatte.
„Na, meinen Hintern in Sicherheit bringen, bevor mir Imset einheizt.“
„Und da kommst du gerade hierher zu mir?“, fragte sie ehrlich erstaunt.
Maris und Sobek sahen sich an, dann prusteten sie los, die Magier und Drakos fielen ein. Auch Imset und Safi zwinkerten sich fröhlich zu. Es war wieder einer jener Tage, die sie am Beginn ihrer Freundschaft so oft erlebt hatten.
Endlich erklärte Aron Siri die ganze Aufregung, die sich schließlich auch über die unfreiwillige Zweideutigkeit ihrer Worte amüsierte.
Trotz gegenseitiger Neckereien und Scherze schafften es die Bauleute bis zum Abend, eine ansehnliche Anzahl tonnenschwerer Blöcke zu schneiden und zum Plateau zu transportieren. Eine Stunde vor Sonnenuntergang beendeten sie ihr Tagewerk. Ziemlich hungrig machten sich alle auf den Weg.
Besonders die Drakon hatten es eilig, ihre Fischgründe hinter der Sandbank aufzusuchen. Siri hatte es doch mehr Kraft gekostet, als sie sich eingestehen wollte. Das Erzeugen der Flamme verbrauchte enorme Energie und der Flug mit der schweren Last zerrte auch an der Kondition.
Kaum hatte Drakos einen besonders fetten Fisch erbeutet, brachte er ihn ihr. Er kam auch mit den weniger nahrhaften Exemplaren aus. Siri nahm dankend an, sie brachte kaum noch die Kraft zur Jagd auf. Todmüde kroch sie etwas später in die Höhle und war eingeschlafen, kaum dass sie ihren Ruheplatz erreicht hatte.
Drakos beschloss, sie am nächsten
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