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Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Die Magierin des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misty Massey
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König?« Seine Augenbrauen schossen vor Überraschung hoch. »Was bringt dich auf den Gedanken, dass du überhaupt zu ihm vorgelassen wirst? Da könntest du genauso gut um ein Treffen mit dem Großen Pantheus persönlich bitten!«
    Sie fragte sich, wie er es aufnehmen würde, wenn sie ihm von dem erzählte, was sie gelesen hatte – wer McAvery war, wer Binns wirklich war. Würde Binns in Shadds Achtung sinken, wenn er erfuhr, dass er mit dem Gesetz in Verbindung stand? Wäre McAverys Leben verwirkt? Sie konnte das Risiko nicht eingehen, ihm davon zu erzählen. Auch Binns hatte ihr selbst, als sein Leben auf dem Spiel gestanden hatte, sein größtes Geheimnis nicht anvertraut. Shadd war ein guter Mann, aber sie konnte ihm nicht mitteilen, was preiszugeben ihr nicht zustand. Noch nicht.
    »Wahrscheinlich werden sie mich nicht Seine Königliche Wunderbarkeit persönlich treffen lassen, aber ich schätze, ich kann vielleicht jemanden bekommen, der wichtig genug ist, um meine Beschwerde anzuhören. Binns hat mir einen Namen genannt, nach dem ich fragen soll. Ich besitze das Logbuch und könnte auch die Thanos zum Tausch anbieten.«
    »Du würdest das Schiff aufgeben?« Entsetzt schüttelte er den Kopf. »Die Vogelfrei ist schon gesunken. Wenn nun auch noch die Thanos weggegeben wird, womit sollen wir dann unseren Lebensunterhalt verdienen?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich ihnen die Thanos geben würde. Nur, dass ich das Angebot machen könnte.« Sie drehte das Steuerrad um einen Grad. Die Segel wölbten sich, und die Thanos tat unter ihren Händen einen Satz wie ein Lebewesen. »Das Schiff wird so lange versteckt, wie es sein muss. Wenn ich Binns erst zurückhabe, kann ich die Thanos an irgendeinen ruhigen Ort segeln, überholen und neu streichen und die Segel und die Takelung verändern lassen. Niemand wird dann mehr in der Lage sein zu beweisen, welches Schiff sie vorher war.«
    »Glaubst du nicht, dass sie sich allein schon durch die Größe verraten wird?«
    »Wahrscheinlich wird sie Verdacht erregen, aber ohne Beweise wäre das auch alles.« Sie strich über das glatte Holz. »Und wer könnte uns schon einholen, wenn wir die Thanos unter den Füßen haben?«
    »Klingt ganz vernünftig. Du hast nur eines ausgelassen.«
    Fragend zog Falkin die Augenbrauen hoch.
    »Ich weiß, dass ich mich in den letzten paar Tagen in einem traurigem Zustand befand, aber mein Bauch ist wieder ganz verheilt. Ich bin jetzt einsatzfähig.«
    »Bittest du mich etwa darum, mitkommen zu dürfen, wenn wir an Land gehen?« Er nickte kräftig. »Nein, Junge, du erholst dich erst noch. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn deine Wunde meinetwegen wieder aufbrechen würde. Außerdem wird das hier ein simpler Austausch werden. Nicht nötig, schweres Geschütz mitzuführen.« Sie lächelte. »Oder meinen schweren Kanonier.«
    »Zieh mich damit nicht auf!«, sagte er plötzlich harsch.
    »Ich wollte ja nicht so klingen, als ob ich dich ärgere, Shadd«, sagte sie. Der freundliche Ausdruck war aus seinem Gesicht verschwunden, und sie fühlte, wie sich ihr Magen vor Besorgnis zusammenzog. Was auch immer Shadd beschäftigte, es klang zu ernst, als dass sie es hätte ignorieren können.
    »Du willst nicht, dass ich mich in Gefahr bringe. Aber was ist mit deiner eigenen Sicherheit?«
    »Meiner?«
    »Du glaubst, dass du da einfach in die Hütte des Königs hinspazieren kannst, ohne ein oder zwei Bewaffneten in die Arme zu laufen? Wenn du überhaupt bis ans Ziel kommst …«
    »Es ist doch kein gesetzloser Ort, Shadd. Es ist Pecheta. Frieden und Ordnung, Ruhe und Stille. Was glaubst du wohl, was passieren wird?«
    »Spielt er« – der Kanonier wies mit einer Kopfbewegung zum unteren Ende der Achterdecksleiter – »in deinen Plänen eine Rolle?«
    »McAvery?«
    »Ja.« Er zuckte die Schultern und sah beschämt drein. »McAvery.«
    Sie warf einen Blick nach unten. Der Schuft hatte sich in den Schatten begeben; nur seine Beine ragten noch daraus hervor. Auch seine Füße waren jetzt nackt. So rasch, wie er sich seiner Kleider entledigte, würde er spätestens morgen splitterfasernackt sein. Sie erschauerte bei dem Bild, das an ihrem inneren Auge vorbeihuschte, und zwang ihre Aufmerksamkeit, zu einem weniger heiklen Thema zurückzukehren. »Ich habe dir doch gesagt, dass er mitkommt«, sagte sie. »Deshalb fahren wir ja schließlich auch dorthin. Ich nehme an, ich könnte versuchen, auch ohne meinen Beweis im Schlepptau eine Audienz beim König zu

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