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Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Die Magierin des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Die Magierin des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Misty Massey
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waren geöffnet, und er lächelte schon wieder. Sie kauerte sich neben ihn.
    »Ich bin ein Idiot. Hätt ja wissen sollen, was passieren würde, wenn ich dich packe. Gut zu wissen, dass deine Ausbildung noch nachwirkt, sogar gegen deinen Lehrer.« Er stöhnte und versuchte, den Kopf nach vorn zu beugen, um einen Blick auf seine Wunde, die sich wieder geöffnet hatte, zu erhaschen. Falkin stieß ihn zurück.
    »Sie sieht nicht sehr anders aus. Genauso wie vorher, nur, dass diesmal kein Stahl drinsteckt.«
    Er erschauerte und ließ den Kopf zurück aufs Deck sinken; sein Atem ging ein wenig unregelmäßig. Seine Augen fielen zu, als würde er das Bewusstsein verlieren.
    »Nein, das wirst du nicht tun!« Sie schüttelte seinen Arm, aber sanft, gerade stark genug, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. »Bleib wach!«
    »Wozu?«, knurrte er. »Damit du mich noch ein bisschen verprügeln kannst?«
    »Mach dich nicht lustig, Shadd, ich brauche dich hier. Sonst kann ich niemandem vertrauen. Wem soll ich denn das Schiff anvertrauen, wenn ich weg bin, um McAvery auszulösen? Etwa Bardo?«
    »Der könnte sich auch nicht ungeschickter anstellen als ich, oder?« Er lachte leise und verzog angesichts des stechenden Schmerzes, den die Anstrengung hervorrief, das Gesicht. »Jetzt, wo du mir den Bauch wieder geöffnet hast, werd ich ja einen schönen Maat abgeben …«
    Jaques erschien; er trug eine Stofftasche bei sich. Er beäugte den großen Mann, der auf den hölzernen Decksplanken lag. »Verdammt nochmal, habe ich dir nicht gesagt, dass du es langsam angehen lassen sollst? Ich sollte dir gleich die Gedärme herausreißen, dann hätten wir es jedenfalls hinter uns!«
    »Meine Schuld«, sagte Falkin, bevor Shadd eine Antwort formulieren konnte. »Ich habe ihn zu sehr angetrieben.«
    Jaques zuckte die Schultern. Er stellte die Tasche ab und zog Mullbinden und eine kleine Flasche daraus hervor. Falkin stand auf, nicht nur, um ihm Platz zum Arbeiten zu lassen, sondern auch, um Abstand von ihrem Freund zu gewinnen. Das Herz hing ihr steinhart in der Brust, während sie Shadd mit neuen Augen betrachtete. In den zwei Jahren hatten sie durchaus ein paar Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten gehabt, aber so kalt hatte er sie noch nie angesehen. Worauf hatte er gehofft? Dass er die Klinge, die für sie bestimmt gewesen war, abgefangen hatte, war zu viel gewesen. Sie konnte sich dessen, was er getan hatte, nie als würdig erweisen. Shadd hatte ihr das größte Geschenk gemacht, das jemand einem anderen überhaupt machen konnte, und es tat ihm leid, dass er es getan hatte. Er ärgerte sich, sie gerettet zu haben. Sie schluckte den Kloß hinunter, der sich bei dieser plötzlichen Erkenntnis in ihrem Hals gebildet hatte.
    Shadd wünschte sich, sie wäre gestorben. Dann wäre alles einfacher gewesen. Wenn die Vogelfrei verschwunden und ihre Maatin auf Cragfarus’ Klinge aufgespießt gewesen wäre, hätten die Männer sich zerstreut, bei anderen Kapitänen angeheuert und das Leben fortgesetzt, das sie gewohnt waren. Auch Binns wäre gestorben, aber das war eben das Risiko, das sie alle eingingen, und keiner von ihnen hätte lange getrauert. Binnen weniger Monate wäre die Geschichte zu einer solchen geworden, die man sich spätnachts in den Wirtshäusern erzählte, bis zur Unkenntlichkeit ausgeschmückt. Nach einigen Jahren wäre sie dann völlig vergessen gewesen.
    Jaques zog sein Messer aus dem Gürtel und schlitzte die alten Verbände auf. Falkin zuckte zusammen. Um den langen, unregelmäßigen Schnitt herum war die Haut rot und rau; die Naht war zwar ausgefranst, hielt aber. Jaques spritzte etwas von der Flüssigkeit aus der Flasche auf Shadds Bauch, beachtete das abwehrende Grunzen des Kanoniers gar nicht, legte einen neuen Verband an und half seinem Patienten, sich aufzusetzen.
    Falkin kauerte sich hin, so dass sie Shadd von Angesicht zu Angesicht ansehen konnte. »Ich werde nicht versuchen, deine Meinung mit Worten zu ändern. Du wirst darauf vertrauen müssen, dass ich schon weiß, was ich tue.«
    Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt; sein Mund war ebenfalls zusammengepresst. »Das will ich, Kin. Ich will glauben, dass du das Richtige tust. Du erleichterst es mir aber nicht gerade, so wie du mit dem Schuft da weitermachst. Ich werde zusehen, solange ich kann. Aber wenn du mich enttäuschst, dann wundere dich nicht, wenn ich an der Spitze einer Schar stehe, die dir auf den Pelz rückt!«
    Ohne ein weiteres Wort ließ er sich

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