Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
er. Sie schlichen den beiden hinterher. Es war nicht ganz einfach, sie unter den Menschenmassen wieder ausfindig zu machen, aber nach kurzer Zeit entdeckten sie die beiden. Pompilius und der schöne Flavius standen neben einer Säule und steckten ihre Köpfe zusammen. Flavius hatte vorhin noch vollmundig verkündet, er würde Pompilius so richtig die Meinung sagen. Schon auf den ersten Blick konnten Niklas und Julia feststellen, dass davon keine Rede sein konnte. Die beiden schienen sich ganz normal zu unterhalten. Aber als sie Niklas und Julia bemerkten, fing Flavius plötzlich lauthals an zu toben und schrie Pompilius an: „Elender Gnom, wenn du noch einmal meinen Chef beleidigst, werde ich dich zertreten wie einen Wurm!“
Pompilius spielte wie auf Knopfdruck den Zerknirschten und ließ scheinbar schuldbewusst den Kopf hängen.
Das hielten die beiden vielleicht für raffiniert, aber Niklas und Julia schöpften jetzt erst recht Verdacht.
„Was ziehen die hier für eine komische Show ab?“, meinte Niklas. „Hier ist doch was faul.“
„Du hast Recht“, bestätigte Julia. „Irgendwas hat dieser Flavius zu verbergen. Wir sollten ihn nicht mehr aus den Augen lassen!“
Sie gingen zu Marcus zurück und begleiteten ihn in die Katakomben des Circus’, wo Jubas gesamter Rennstall versammelt war. Flavius saß schon wieder an einem kleinen Schreibpult in einer Mauernische und ging eine Liste mit Aufzeichnungen durch. Plötzlich erhob er sich und wandte sich an Juba.
„Mir ist das Schreibmaterial ausgegangen“, behauptete er. „Ich werde aufs Forum gehen und Nachschub besorgen.“ Juba nickte.
Flavius bereitete sich zum Aufbruch vor. Zum Glück ging das bei ihm nicht so schnell. Er musste erst vor den Spiegel treten, den er über seinem Schreibtisch aufgehängt hatte, und sich schön machen.
Niklas und Julia hatten es plötzlich eilig. Sie waren sich einig, sie mussten sich an die Fersen des Schönlings heften.
„Wir gehen ein bisschen spazieren“, wandten sie sich ganz harmlos an Marcus. „Wir kommen später wieder.“ Marcus starrte sie an.
„Ihr wollt in der Stadt herumlaufen? Ganz allein?“ Damit hätten sie fast rechnen müssen. Julia überlegte angestrengt. Sie schielte zu Flavius, der noch einmal sorgfältig sein Haar kämmte. Wenn er erst einmal weg war, würden sie ihn nicht mehr finden.
„Wir wollen auch in einen Tempel gehen und ein Opfer für Jubas Sieg darbringen“, schwindelte sie. Das war etwas, auf das Marcus ansprang.
„Aber ihr kennt euch in Rom doch gar nicht aus“, wandte er nur noch schwach ein.
„Doch, doch“, log Julia. „Wir gehen nicht weit weg.“
Die Zeit drängte. Zu Flavius schielend stellte sie fest, dass der seine Schönheitspflege schon beendet hatte. Marcus klopfte ihnen auf die Schulter.
„Da habt ihr ein paar Asse“, sagte er und reichte ihnen eine Handvoll Kupfermünzen. „Davon könnt ihr ein paar Blumen kaufen und sie im Fortuna-Tempel auf dem Forum Boarium darbringen. Das ist nur ein paar Meter von hier nach Westen. Aber danach kommt ihr gleich zurück.“
Den letzten Satz hörten Niklas und Julia nur noch halb, denn Flavius marschierte los, und sie mussten sich beeilen, um ihm auf den Fersen zu bleiben.
Wie man zu Geld kommt
Flavius ging zügig die Straße unterhalb des Palastes des Imperators in Richtung Osten. Sie hatten Mühe, ihm zu folgen. Nachdem sie unter einem Aquädukt durchgegangen waren, der die Straße überspannte, standen sie nach kurzer Zeit vor dem Kolosseum. Sie hätten es sich gerne näher angesehen, aber für Besichtigungen war jetzt keine Zeit. Denn Flavius bog zielstrebig nach links ab und erreichte wenig später das Forum.
Es war ein geschäftiger Platz, der von Säulenhallen eingerahmt war, in denen Händler alle möglichen Waren anboten.
Hier hatte Flavius doch angeblich seine wichtigen Besorgungen zu machen. Niklas und Julia waren nicht wirklich überrascht, als er einfach weiterging. Nur einmal blieb er an einem Stand kurz stehen und wechselte ein paar Worte mit dem Händler, ging aber weiter, ohne etwas zu kaufen. Dann drehte er sich um und sie glaubten schon, er hätte sie entdeckt. Aber sie konnten beruhigt sein. Das Gedränge in der Stadt war die perfekte Tarnung. Sie fielen in der Masse nicht auf.
Flavius setzte unbeirrt seinen Weg fort. Er ging jetzt am Kapitol vorbei nach Norden und hielt nach ungefähr hundert Schritten bei einer Ladenzeile, in der Stoffhändler ihre Ware ausgelegt hatten.
Er verschwand in
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