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Die Mars-Chroniken

Die Mars-Chroniken

Titel: Die Mars-Chroniken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Bradbury
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sank herab, die Silberhände klapperten auf dem Steinweg. Schließlich lag die Maske auf einem kleinen Haufen Stoff und weißen Knochen.
    Sam atmete schwer.
    Seine Frau beugte sich über das Gewirr.
    »Das ist keine Waffe«, sagte sie und bückte sich. Sie nahm die metallene Röhre auf. »Er wollte dir nur eine Nachricht zeigen. Sie ist hier in Schlangenschrift eingraviert, lauter blaue Schlangen. Ich kann’s nicht lesen. Du vielleicht?«
    »Nein, diese marsianische Bildschrift taugt sowieso nichts. Laß das Ding liegen!« Sam sah sich hastig um. »Es sind vielleicht noch mehr in der Nähe! Wir müssen ihn fortschaffen. Hol die Schaufel.«
    »Was hast du vor?«
    »Begraben natürlich.«
    »Du hättest ihn nicht erschießen dürfen.«
    »Es war ein Versehen. Schnell!«
    Stumm holte sie die Schaufel.
    Um acht Uhr stand er wieder vor dem Würstchenstand und begann nervös zu fegen. Seine Frau stand mit verschränkten Armen in der grell beleuchteten Tür.
    »Die Sache tut mir leid«, sagte er. Er warf ihr einen kurzen mißmutigen Blick zu. »Verdammt! Du warst doch selbst dabei. – Es lag an den Umständen!«
    »Ja«, sagte seine Frau.
    »Es gefiel mir ganz und gar nicht, als er die Waffe zog.«
    »Welche Waffe?«
    »Zum Donnerwetter, ich hielt es jedenfalls für eine Waffe! Es tut mir leid, es tut mir leid! Wie oft muß ich das noch sagen!«
    »Psst!« sagte Elma und legte einen Finger an die Lippen. »Psst!«
    »Ist mir egal!« sagte er. »Ich habe die ganze Erdsiedlungsgesellschaft hinter mir!« Er schnaubte verächtlich. »Diese Marsianer wagen es bestimmt nicht…«
    »Schau«, sagte Elma.
    Er blickte über den toten Seegrund. Er ließ seinen Besen fallen, hob ihn wieder auf, und der Mund stand ihm offen, und ein kleiner Speicheltropfen löste sich.
    »Elma, Elma, Elma!« sagte Sam und zitterte plötzlich.
    »Da kommen sie«, sagte Elma.
    Über das ausgetrocknete Meer kam ein Dutzend hochaufragender blauer Segel gezogen, marsianische Sandschiffe, wie blaue Gespenster, wie blauer Rauch.
    »Sandschiffe! Aber die gibt es doch gar nicht mehr, Elma, Sandschiffe gibt’s nicht mehr.«
    »Sie sehen aber wie Sandschiffe aus«, sagte sie.
    »Aber die Behörden haben doch alle beschlagnahmt! Zerschlagen wurden sie, einige auch versteigert! In dieser Gegend bin ich der einzige, der so ein Ding besitzt und steuern kann.«
    »Das war einmal«, sagte sie und nickte zum Meer hinüber.
    »Komm, verschwinden wir hier!«
    »Warum?« fragte sie gedehnt, fasziniert von den marsianischen Fahrzeugen.
    »Sie bringen mich um! Schnell, steig in unseren Laster!«
    Elma rührte sich nicht. Er mußte sie mit Gewalt hinter die Hütte ziehen, wo die beiden Fahrzeuge standen – sein Lastwagen, den er bis vor einem Monat regelmäßig gefahren hatte, und das alte marsianische Sandschiff, das er lächelnd bei einer Auktion ersteigert und in den letzten drei Wochen dazu benutzt hatte, Versorgungsgüter über den glasigen Meeresgrund zu transportieren. Als er jetzt einen Blick auf seinen Lastwagen warf, fiel ihm mit Entsetzen ein, daß sie nicht fahren konnten. Der Motor war ausgebaut und lag auf dem Boden; er hatte in den letzten Tagen daran herumgebastelt.
    »Sieht nicht gerade fahrbereit aus«, sagte Elma.
    »Das Sandschiff. Steig ein!«
    »Ich soll mich von dir in einem Sandschiff herumkutschieren lassen? Nein!«
    »Steig ein! Ich kann damit umgehen!«
    Er stieß sie hinein, sprang ihr nach, bewegte die Ruderpinne und ließ das kobaltblaue Segel in den Abendwind steigen.
    Die Sterne schienen hell, und die blauen Marsschiffe glitten durch den flüsternden Sand. Zuerst wollte sich Parkhills Schiff nicht von der Stelle rühren, doch dann dachte er an den Sandanker und hievte ihn herein.
    »Na also!« Das Sandschiff neigte sich, und der Wind trieb es über den toten Seegrund, über längst versunkene Kristalle, vorbei an umgestürzten Säulen, vorbei an verlassenen Stegen aus Marmor und Metall, vorbei an toten weißen Schachbrettstädten und purpurnen Hügeln, immer weiter. Die Silhouetten der marsianischen Schiffe wurden kleiner.
    »Ich hab’s ihnen gezeigt, bei Gott!« rief Sam. »Ich mache bei der Raketengesellschaft Meldung. Die wird mich schützen! Ich bin sehr schnell.«
    »Wenn sie wollten, hätten sie dich aufhalten können«, sagte Elma müde. »Es war ihnen nicht der Mühe wert.«
    Er lachte. »Nun hör aber auf. Warum sollten sie mich entkommen lassen? Nein, sie waren nicht schnell genug, das ist alles.«
    »Wirklich?« Elma deutete

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