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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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das wird sich bald ändern.
    »Herzlichen Glückwunsch«, ruft Archibald, ohne das Megafon zu bemühen. »Ihr wurdet von der Desperta Ferro aus der Tyrannei des Zealand CorpComs befreit!«
    »Der was?«, fragt Duke. »Wir sind Sturmnacht, nicht …...«
    Archibald bringt ihn mit einem Blick zum Schweigen. »So, wie die ursprüngliche Desperta Ferro dazu beigetragen hat, die Orthokratie zu stürzen, wird die neue Desperta Ferro die Menschen aus dem Würgegriff des Zealand CorpComs befreien. Wir werden euch umerziehen und euch die wahre Freiheit lehren. Von nun an sollt ihr nicht mehr in der Abgeschiedenheit schuften. Von nun an soll eure Arbeit nicht mehr vergebens sein. Von nun an werdet ihr nicht mehr Hunger leiden, während ihr Feldfrüchte für den Tisch des Generaldirektors anbaut.«
    Die Gefangenen starren ihn aus glasigen Augen an. Sie sind überwältigt.
    »Alles im Kasten?« Archibald dreht sich zu den Videofilmern um, die ihm den hochgereckten Daumen zeigen. »Duke, verteil das Wasser.«
    Während der nächsten paar Minuten erhalten die Gefangenen Tassen mit einer Flüssigkeit, die sie gierig hinunterstürzen. Nur eine, eine große Blondine, weigert sich. Ihre Hände sind mit Ketten an ihre Fußgelenke gefesselt, und sie steht ein paar Meter von den anderen entfernt.
    Ein Sturmnacht-Soldat versucht, sie zum Trinken zu zwingen, indem er ihr die Tasse gewaltsam an den Mund hält, was ihm jedoch lediglich einen bösen Kopfstoß einträgt. Die Hand schützend über die gebrochene Nase gelegt, stolpert er zurück.
    »Aufhören!« Nun erkennt Archibald die Frau – es ist der Vollmantelgeschossengel aus Christchurch. In seinem Kopf setzen sich die Rädchen des Bösen in Bewegung. Diese Möglichkeiten!
    »Duke, was macht die Regulatorin hier draußen?«
    »Sie haben angeordnet, alle Gefangenen sollten für die Show hergeholt werden, nicht wahr?«
    »Nicht diese Gefangene«, sagt Archibald. »Sie ist etwas Besonderes. Lass sie in ihre Zelle zurückbringen. Ich werde mich persönlich um sie kümmern.«
    Duke erteilt einen Befehl, und drei Sturmnacht-Soldaten gehen auf die Blondine zu.
    Sie kauert sich zusammen, als sie nach ihr greifen wollen, und stürzt sich auf den ersten Mann, worauf dieser auf den Hintern fällt. Als der nächste Sturmnacht-Soldat vorrückt, rollt die Frau sich auf den Rücken und rammt ihm die nackten Füße in die Leiste.
    »Uff«, stöhnt er, krümmt sich und fällt zu Boden.
    Archibald reibt sich das Kinn. »Hervorragend. Sie ist sogar noch temperamentvoller, als ich gedacht habe.«
    Ehe noch jemand Gelegenheit hat, sich ihr zu nähern, schnappt sie sich den Blaster des Mannes, der sich vor Schmerzen am Boden windet, wölbt Rücken und Hüften und schwingt sich auf die Füße. Sie feuert dreimal und schaltet mit jedem Schuss einen Soldaten aus.
    »Nun haben wir uns genug amüsiert. Duke, mach dem Spiel ein Ende, ehe noch jemand verletzt wird. Mit jemand meine ich mich.«
    Duke blafft in sein Megafon: »Packt sie!«
    Ein Rudel Sturmnacht-Soldaten umzingelt das Mädchen. Sie feuert zwei weitere Schüsse ab. Dann klickt die Waffe nur noch, und die Männer stürzen sich auf sie, schlagen sie zu Boden und überwältigen sie durch das bloße Gewicht ihrer Körper. Nach einem letzten Augenblick verbissener Gegenwehr tragen sie die bewusstlose Frau weg.
    »Das war aufschlussreich«, sagt Archibald. »Also kann sogar ein Regulator durch rohe Kräfte überwältigt werden.«
    Duke nickt. »Ein echtes Satansweib.«
    »Wir kümmern uns später um sie. Für den Augenblick ist die Show wichtiger.« Archibald signalisiert den Videofilmern, dass sie wieder anfangen sollen, die Bauern aufzunehmen. »Action!«
    Fast eine volle Minute lang passiert gar nichts. Dann, angefangen bei den Kleinsten und Leichtesten, erwachen die Bauern allmählich. Ihre Augen werden klar, ehe sie sich erst rosa, dann rot färben. Sie strecken sich, dehnen ihre Muskeln. Eine der Frauen springt auf und schaut sich gehetzt um wie ein wildes Tier.
    Sie sind bereit , denkt Archibald. »Wie war noch mein Text, Duke?«
    Sein Assistent blickt ins Drehbuch. »Von nun an sollt ihr nicht mehr in der Abgeschiedenheit schuften bla-bla-bla.«
    »Von nun an sollt ihr nicht mehr in der Abgeschiedenheit schuften!«, brüllt Archie.
    Der Klang seiner Stimme weckt augenblicklich die Aufmerksamkeit der Gefangenen. Archibald schüttelt die Faust, und sie ahmen ihn nach.
    Archibald reißt die Faust hoch. »Hossa!«
    »Hossa!«, rufen die Gefangenen im

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