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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Stirn ab. »Versuchen Sie’s noch einmal.«
    »Das kaufst du mir nicht ab, was?«, sagt sie. »Also gut, zwei Gründe. Erstens wollte ich mich vergewissern, dass du dich gut genug erholt hast, um uns zu verlassen. Was offensichtlich der Fall ist. Du gesundest schnell.«
    Ich warte. »Und der zweite Grund?«
    »Um den heißen Brei reden ist nicht deine Sache, was?« Sie öffnet eine Hand. Aus ihrer Handfläche blickt mir die Iris einer Okularprothese entgegen. »Wir mussten eine Weile in unserem Medizinlager wühlen, bis wir sie gefunden haben. Die Leute hier verlieren ständig irgendwelche Körperteile, also halten wir für alle Fälle Ersatzteile parat. Die Farbe passt nicht zu deinem gesunden Auge, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen.«
    Was führt sie im Schilde? »Wo ist meine?«
    »Weitgehend zerstört. Es war kaum noch was davon übrig.« Sie ergreift das Auge mit den Fingern. »Ich kann dir dieses hier einsetzen, wenn du willst. Ich habe Erfahrung im Anpassen von Prothesen. Landwirtschaft sieht nur so lange ungefährlich aus, bis jemand mit der Hand in eine Dreschmaschine gerät.«
    Ich zucke mit den Schultern, was sie als Zustimmung wertet. Mit geschickten Fingern schiebt sie mein Lid hoch und drückt die Linse an ihren Platz. Ich blinzle, um sie zu fixieren. Verglichen mit meinem bionischen Auge fühlt sich das Ding wie ein Klumpen Plastik an.
    »Ein stummer Klumpen Plastik«, fügt Mimi hinzu.
    »Lügt sie wegen des Auges, Mimi?«, frage ich. »Überprüf sie nach physischen Hinweisen auf Täuschung.«
    »Ich war schneller als du«, antwortet Mimi. »Auch wenn die Anzahl der Routinen, die ich abarbeiten kann, massiv beschränkt ist, kann ich dir sagen, dass sie entweder ehrlich ist oder eine erfahrene Lügnerin, die ihre neuromuskulären Reaktionen kontrollieren kann.«
    »Das ist ein schwacher Trost.«
    »Du willst Trost?«, sagt Mimi. »Dann schlage ich vor, du besorgst dir eine Wärmflasche und eine Schmusedecke.«
    »Was denn, keinen Teddybären?«
    Aber ich habe begriffen. Mimi kann mir nur die Daten liefern. Was ich daraus mache, liegt an mir.
    Rebecca räuspert sich. »Entweder überlegst du, ob ich vertrauenswürdig bin, oder du machst mir schöne Augen.«
    »Wie rührend«, kommentiert Mimi. »Das Weibsbild gehört doch im Grunde zum alten Eisen.«
    »Sei still, Mimi. Wenn ich Geduld habe, verrät sie sich irgendwann.«
    Rebecca misst mich mit einem schiefen Blick. »Deine Lippen bewegen sich, aber ich kann kein Wort hören.«
    »Tut mir leid«, entgegne ich. »Ich bin im Kopf ein paar Dinge durchgegangen. Ich habe einen Plan, um Vienne aufzuspüren.«
    »Tot oder lebendig?«
    »Lebendig.«
    Sie tätschelt meine Schulter. »Ich habe gerade eine Menge über dich erfahren, Jacob. Du bist sehr loyal und sehr dumm.«
    Ich stutze. »Jacob?«
    »Ja. Ich kenne deinen Namen.« Sie lächelt. »Der Preis, der auf deinen Kopf ausgesetzt ist, ist ziemlich hoch. Genug, um eine neue Erntemaschine für Sojabohnen zu kaufen. Ich hätte dem Kollektiv wirklich helfen können, hätte ich dich ausgeliefert.«
    »Warum haben Sie es nicht getan?«, frage ich. Ich weiß, dass wir jetzt zum Kern vorstoßen. Genau darauf wollte sie hinaus. Die Frage ist nur: Was will sie von mir?
    Ihre Antwort geht im Donnern des Rovermotors unter, denn Joad fährt auf uns zu.
    »Was?«, brülle ich, um den Lärm zu übertönen.
    »Ich sagte, deine Kutsche wartet!« Sie führt mich zum Heck des Rovers und zeigt auf den Notsitz. »Die Federung ist hinüber, aber immer noch besser, als auf Krücken zu humpeln. Die ich übrigens wiederhaben will. Krankenbetten sind schwer zu bekommen.«
    Was für ein Spiel sie auch spielt, sie ist noch nicht bereit für den entscheidenden Zug. Auch gut, ich bin so oder so nicht in Stimmung. Ich reiche ihr meine provisorische Krücke. »Danke fürs Zusammenflicken. Und für alles andere.«
    »War mir ein Vergnügen.« Sie ergreift meine gesunde Hand und drückt sie. »Ruf einfach, wenn du H-i-l-f-e brauchst. Und komm mal auf ein Schwätzchen vorbei. Schließlich fällt einem Mädchen nicht jeden Tag ein waschechter Held in den Schoß.«
    »Ha«, sagt Mimi. »Als die ein Mädchen war, hat der Bischof noch in der Heiligen Stadt gepredigt.«
    Der Wind frischt auf. Ein Staubteufel sammelt Laub auf und verteilt es in der Luft. Der Himmel ist schwarz, die ersten schweren Tropfen fallen, und die Banyanbäume neben dem Tor wiegen sich im Wind.
    Rebecca mustert mich. »Du liebst dieses Mädchen also

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