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Die Mars-Verschwörung

Die Mars-Verschwörung

Titel: Die Mars-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Macinnis Gill
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Chor.
    »Von nun an soll eure Arbeit nicht mehr vergebens sein!«
    »Hossa!«
    »Von nun an werdet ihr nicht mehr Hunger leiden, während ihr Feldfrüchte für den Tisch des Generaldirektors anbaut! Desperta Ferro wird sich erneut erheben!«
    »Hossa!«, rufen sie immer wieder und scheinen gar nicht aufhören zu können. »Hossa! Hossa! Hossa!«
    Wie drollig , denkt Archibald, als Duke ihn ablenkt.
    »Die Aufsicht meldet, dass Mr. Lyme Sie sprechen möchte. Sie haben in der Kommunikationszentrale eine sichere Verbindung aufgebaut.«
    I ch bin beschäftigt , denkt Archibald, aber er weiß, dass Lyme es nicht mag, wenn man ihn warten lässt.
    Er bedeutet den Videofilmern, in seiner Abwesenheit weiterzufilmen. Die Gefangenen werden so lange schreien, bis die Wirkung der Droge abklingt oder bis sie vor Erschöpfung zusammenbrechen. Aber wenn das Filmmaterial erst geschnitten ist, wird es so aussehen, als wären die Bauern Teil einer Revolution gegen das Zealand CorpCom, und wenn das Video erst in den Multinets veröffentlicht wurde, hat Mutter noch etwas, worüber sie sich Sorgen machen darf.
    »Ist irgendwas wahr von dem, was Sie gesagt haben?«, fragt Duke, als sie gemeinsam zum Aufsichtsgebäude gehen.
    »Darüber, dass wir die Desperta Ferro sind? Nein, das ist nur ein bisschen Würze, die Mr. Lyme in die Brühe gekippt hat. Darüber, dass wir das Zealand CorpCom stürzen werden? Das ist die reine Wahrheit. Ich habe es dir ja gesagt, Duke, ich mache einen Gläubigen aus dir.«
    Im Aufsichtsgebäude schickt Archibald alle hinaus, Duke eingeschlossen. Sämtliche Multinet-Monitore sind abgeschaltet, bis auf einen, der Lyme an einem Schreibtisch zeigt – vermutlich in einem Bunker in irgendeinem geheimen Abwasserkanal. Seine Züge sind in dem düsteren Licht kaum zu erkennen.
    »Du kommst sehr gut voran«, sagt Lyme zu Archibald, ehe der auch nur ein Wort des Grußes über die Lippen bekommt. »Sag mir, wurden die Daten für das Projekt MUSE gestohlen?«
    »Ja, Mr. Lyme, aber ...«
    »Wunderbar«, fällt Lyme ihm ins Wort. »Du hast den diebischen Dalit natürlich auf frischer Tat ertappt?«
    »Ja«, sagt Archibald erleichtert. »Wir ...«
    »Auch das ist wunderbar. Bring ihn zum Haweradamm. Die Anlage verfügt über einige technische Ressourcen, die bei seiner Befragung hilfreich sein werden.«
    Ihn? Aber der Dalit ist ... eine Frau.
    Alles Blut weicht aus seinem Gesicht, und seine Gedanken rasen und gehen das letzte Gespräch mit Lyme noch einmal durch. Hat Lyme das Geschlecht des Dalit explizit erwähnt? Oder hatte er, Archibald, einfach nur angenommen, dass Lyme den erbitterten Kämpfer gemeint hat?
    Herr im Himmel, wenn ich den Falschen umgebracht habe, bin ich ein toter Mann.
    »Stimmt was nicht?«, fragt Lyme.
    »N-nein, Mr. Lyme. Alles bestens.« Archibald findet seine Haltung wieder. »Wir haben den Gefangenen, und ich werde dafür sorgen, dass eine transportable Hochsicherheitszelle für die Überführung nach Hawera bereitsteht.«
    »Archibald«, sagt Lyme, »ich bin stolz auf dich. Mach so weiter.«
    Der Bildschirm flackert kurz, und das Bild erlischt. Wenige Sekunden später werden die Multinets aktiviert, und die übrigen Bildschirme leuchten auf.
    »Duke!«, ruft Archibald, der weiß, dass Lymes Stolz sich in Rachsucht verwandeln wird, sollten sie den gewünschten Gefangenen nicht wieder auftreiben können. »Bring Franks und Richards zu mir! Auf der Stelle!«

Kapitel 14
    Landwirtschaftskollektiv Freeman
    Präfektur Zealand
    Annos Martis 238. 7. 24. 11:04
    Die Minuten werden zu Stunden, und die Stunden dehnen sich über drei Tage, die eine Ewigkeit zu dauern scheinen. Es wird wärmer. Die Monsunsaison beginnt und bringt schwüle Luft und strömenden Regen, und die Krankenstube verwandelt sich in eine Sauna.
    Ich fühle mich schwach. Wenn Rebecca versucht, mich mit Medikamenten vollzustopfen, verweigere ich die Einnahme. Der Schmerz verrät mir, wie weit ich gekommen bin und wie viel noch vor mir liegt. Wenn ich nicht schlafe und von Träumen heimgesucht werde, in denen Sandwürmer mir das Fleisch von den Knochen fressen, versuche ich mich auszuruhen, doch in meinen wachen Stunden plagt mich der Gedanke, dass es mir nicht gelungen ist, Vienne zu beschützen. Die Erinnerung an ihren wütenden Angriff auf die Sturmnacht entwickelt sich zu einem Pfuhl der Scham, in dem ich immer tiefer versinke.
    Nun kommen mir die MUSE -Daten nicht mehr so wichtig vor. Mein Vater und sein Geheimnis können von mir aus

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