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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sagen.“
    „Vielleicht will ich das ja gar nicht“, murmelte Annie. „Komm, Courtney, lass uns hier abhauen.“
    Annie wandte sich um, um zu gehen, und wieder folgte ihr Courtney. Sie spürte förmlich, wie sie von Blicken durchbohrt wurde. Diesen beiden wollte sie in nächster Zeit besser nicht allein in der Mädchentoilette begegnen.
    „Du hast ja sowieso noch nie richtig zu uns gehört“, rief Tina Annie boshaft nach.
    Annie achtete nicht darauf. Sie führte Courtney durch die Cafeteria.
    Irgendwo fanden sie einen freien Tisch, auf dem Courtney ihr Tablett abstellte. „Annie, tut mir leid.“
    „Mach dir keine Gedanken deshalb. Ich bin denen sowieso über den Kopf gewachsen.“ Trotzdem sah sie deprimiert aus.
    „Ich will nicht, dass du meinetwegen …“
    „Nimm es nicht persönlich, hörst du?“, unterbrach Annie sie schroff. „Das hat nichts mit dir zu tun.“
    Courtney zuckte die Schultern und wusste nicht, was sie sagen sollte.
    Annie zog die Stirn kraus, während sie beide allein an dem Tisch saßen. Nachdem sie ihren Salat gegessen hatten, holte Annie einen Apfel aus ihrer Tasche, biss ab und begann zu kauen. Sie wechselten kaum ein Wort.
    „Sehen wir uns später?“, fragte Courtney, als es klingelte.
    „Wahrscheinlich.“ Annie klang nicht gerade begeistert.
    Nachdem Annie gegangen war, brachte Courtney ihr Tablett zur Essensausgabe zurück, wo sie zwei Mädchen sah, die die Köpfe zusammensteckten, tuschelten und zu ihr herübersahen. Sie erkannte Shelly und Melanie, Andrews angebliche Freundin und ihre Kumpanin. Sie wollte ihnen zuwinken, beschloss dann aber, dass es besser und vor allem einfacher wäre, sie zu ignorieren.
    Der Rest des Nachmittags verlief ohne besondere Vorkommnisse. Sie kam zu den restlichen Unterrichtsstunden nicht zu spät, und das war immerhin ein Fortschritt. Trotzdem war ihr Magen wie zugeschnürt, als die Schule zu Ende war und sie sich auf den Weg zum Bus machte. Sie hoffte inständig, dass die Mitfahrgelegenheit mit Andrews Freund klappen würde.
    Beim Einsteigen in den Bus sah Courtney Annie mit den beiden mürrischen Mädchen aus der Cafeteria. Sie standen in einem dichten Kreis zusammen und redeten. Keine von ihnen lächelte.
    „Steigst du nun ein oder nicht?“, beschwerte sich der Junge hinter Courtney, als sie auf der Treppe stehen blieb.
    „Entschuldigung“, murmelte sie und beeilte sich, in den Bus zu kommen. Als sie sich hingesetzt hatte, bemerkte sie durch das Fenster Andrew, der sich mit Melanie unterhielt. Er hatte den Arm um ihre Taille gelegt, und sie blickte mit großen runden Kulleraugen zu ihm auf. Courtney wurde fast übel. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie würde ihr Bestes geben, um dieses Jahr zu überstehen, eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Sie hatte keine großen Erwartungen mehr und offensichtlich auch keine Freunde.

34. KAPITEL
    Elise Beaumont
    D ie Enttäuschung kam für Elise, kurz nachdem ihre Enkelsöhne wieder zur Schule gingen. Sie hatte die ganze Zeit erwartet, gewusst, dass Maverick das Spielen nicht allzu lange lassen konnte. Seit er in Seattle war, bangte sie, beobachtete ihn genau und befürchtete das Schlimmste. Wenn sie überhaupt etwas überraschte, dann die Tatsache, dass Maverick die Enthaltsamkeit so lange durchgehalten hatte. Die Wahrheit erfuhr sie, als das Treffen ihres Buchclubs stattfand.
    „Dein Vater hatte mir eigentlich versprochen, mich heute Nachmittag zur Bibliothek zu fahren“, sagte Elise zu Aurora, nachdem sie so lange wie möglich gewartet hatte. Bisher war Maverick immer pünktlich gewesen. Sie wusste, dass es ein Fehler war, sich auf ihn zu verlassen, aber konnte einfach nicht anders – sie wünschte es sich so sehr. Nun musste sie sich beeilen, um noch rechtzeitig zu ihrem Treffen zu kommen.
    „Bestimmt hat er eine plausible Erklärung“, sagte Aurora, immer sofort bereit, ihren Vater zu verteidigen.
    Doch die nagenden Zweifel wurden immer größer. Maverick war, als er bei Aurora gewohnt hatte, einmal in der Woche für einige Stunden verschwunden gewesen, und niemand wusste, was er in dieser Zeit tat. Er hatte geschworen, nicht zu spielen, sich jedoch nicht bemüßigt gefühlt, sie darüber aufzuklären, wo er seine Zeit verbrachte. Sie wollte ihn nicht bedrängen. Es war ihr klar, dass sie Angst vor der Wahrheit hatte.
    Und da war noch etwas anderes, das ihr Sorgen bereitete. Aurora verhielt sich Maverick gegenüber anders. Sie hätte nicht genau sagen können,

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