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Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Die Maschen des Schicksals (German Edition)

Titel: Die Maschen des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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auftrennen musste. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen und arbeitete etwas langsamer. Auf das Muster achtete ich schon gar nicht mehr, sondern strickte einfach aufs Geratewohl weiter. Irgendwie musste ich meine Hände beschäftigen.
    „Was soll das heißen, du konntest dir vieles erklären?“, fragte Margaret angriffslustig.
    „Deine Launen bei der Arbeit, wie du dich mir und den Kunden gegenüber verhalten hast.“
    „Du weißt ja nicht, was du da sagst.“
    Ich wählte meine Worte nicht so sorgfältig, wie ich es eigentlich hätte tun sollen, und redete einfach weiter drauflos. „Du warst reizbar und ruppig zu den Kunden.“
    „Wenn du nicht willst, dass ich hier arbeite, dann brauchst du nur einen Ton zu sagen“, schoss Margaret zurück.
    „Warum muss es denn bloß zwischen uns so sein?“, fragte ich flehend. „Ich bin deine Schwester.“
    „Du bist meine Arbeitgeberin.“
    „Ich bin beides. Aber ich habe es nie für notwendig gehalten, das zu trennen.“ Offensichtlich war das bei ihr anders. „Ich wollte vor Kurzem wissen, ob dir etwas fehlt. Und du hast mir versichert, dass alles in Ordnung sei.“
    „Wie gesagt, mein Leben geht dich nichts an.“
    Ich blinzelte gegen die Tränen an. „Wenn du so denkst, na dann gut.“
    „Was soll’s!“
    Ich stopfte den halbfertigen Pullover in den Weidenkorb zurück und sprang auf. „Ich bin deine Schwester“, wiederholte ich. „Wird es nicht bald mal Zeit, dass du anfängst, dich entsprechend zu verhalten?“
    Zu meinem Entsetzen schlug Margaret die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. Ich sah sie entgeistert an und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    „Margaret?“, flüsterte ich. „Was ist los?“
    Sie wirbelte herum und rannte ins Hinterzimmer.
    Obwohl gerade zwei Kunden den Laden betreten hatten, folgte ich ihr. Glücklicherweise brauchten sie in diesem Moment keine Beratung, weil ich sie nämlich stehen gelassen hätte. Margaret war mir wichtiger. Auch auf das Risiko hin, dass sie mich zurückwies, legte ich einen Arm um sie. Zu meiner Überraschung drehte sie sich zu mir um und legte ihren Kopf an meine Schulter.
    „Ich wollte es dir sagen“, schluchzte sie.
    „Warum hast du es nicht gemacht?“ Ich verstand es nicht und befürchtete, sie irgendwie enttäuscht zu haben, wusste aber nicht, wie.
    „Ich … konnte nicht.“
    „Doch, du hättest es gekonnt.“
    „Matt fühlt sich so elend … Er hat immer angenommen, dass er bis zur Rente bei Boeing bleibt. Er war die ganzen Jahre über bei dieser Firma.“
    „Ich weiß“, sagte ich leise. „Es tut mir so leid.“
    Margaret richtete sich auf und wischte sich die Tränen von der Wange. „Ich hatte Angst, du würdest wieder auf eitel Sonnenschein machen, und das hätte ich einfach nicht ertragen.“
    „Auf was machen?“
    „Na, ich meine deine ‚Alles wird wieder gut‘-Sprüche.“
    Ich starrte sie verständnislos an.
    „Du musst nur alles positiv sehen, dann werden sich die Probleme schon lösen“, fuhr sie sarkastisch fort.
    Manchmal tat es weh, die Wahrheit zu hören. Und das war so ein Moment. Wenn Margaret ein paar Wochen früher mit mir darüber gesprochen hätte, wäre mir sicher so ein Satz über die Lippen gekommen – nicht genauso, aber etwas in der Art. Positiv denken und optimistisch sein, sich für das Glück entscheiden: So nahm ich dieser Tage das Leben in die Hand. Ohne dass es meine Absicht gewesen wäre, musste es sich für Margaret wohl ziemlich oberflächlich angehört haben, wenn ich von meiner Zufriedenheit herumgefaselt hatte.
    „Wie kann ich dir denn helfen?“, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. „Gar nicht. Sei einfach nur meine Schwester. Ich will keinen Rat. Du sollst dir auch keine Sorgen um mich machen.“ Sie versuchte zu lächeln. „Das schaffe ich schon für uns beide.“
    „Es muss doch irgendwas geben, das ich tun kann“, entgegnete ich. Langsam bekam ich das Gefühl, an allen Enden versagt zu haben. Aber ich war entschlossen, mir weiterhin Mühe zu geben.
    Mit feuchten Augen sah Margaret mich an. „Hör einfach nur zu.“
    Ich nickte, und wir umarmten uns. „Warum kommen Brad und ich nicht einfach am Vierten zu euch“, schlug ich vor. „Dann grillen wir zusammen.“
    Margaret brachte ein zittriges Lächeln zustande. „Wie dir vielleicht aufgefallen sein wird, bin ich in letzter Zeit nicht gerade die angenehmste Gesellschaft.“
    „Wir machen das Beste draus. Immerhin sind wir eine Familie.“
    Wieder kamen ihr die

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