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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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täuschen.“
    „Nein“, sagte Skallon leise. „Nein, das glaube ich auch nicht.“ Er ließ sich auf den Bettrand sinken. Fain stand auf. Es schien Skallon ziemlich hart getroffen zu haben. Was es wohl sein mochte, fragte er sich. Die Vorstellung eines Spionagenetzes von Änderungen auf der Erde? Hatte das Skallons empfindsamen Sinn für Ordnung durcheinandergebracht? Das völlige Chaos, so nahe bei der Heimat? Der Gedanke amüsierte Fain.
    „Steh auf“, sagte er. „Steh auf und bring mich zu Scorpio. Ich will ihn sehen, und ich will etwas essen. Weck den Wirt.“
    „Aber es ist tiefste Nacht, Fain.“
    „Na und? Keine Sorge. Er wird nichts dagegen haben. Ich bin randvoll mit Vertu.“ Er deutete auf seinen Mund.
    In einem plötzlichen, unverhofften Zornesausbruch sprang Skallon auf. „Was tust du denn damit?“
    „Ich mußte schließlich herkommen, oder nicht? Ich mußte mich beeilen. Ich konnte mir keine Spielereien leisten, mit meinem Akzent und meinen Kleidern. Der Änderung war die ganze Zeit weit vor mir. Ich hatte keine Zeit, höflich zu sein und um alles, was ich wollte, zu bitten.“
    „Aber war das nicht ziemlich … ziemlich …“ Skallon wirkte verwirrt und aufgebracht. „Fain, war das nicht dumm?“
    „Dumm?“ Die Wut übermannte Fain. „Wer zum Teufel bist du, daß du …“
    Aber jetzt war Skallon nicht zu verunsichern. „Fain, es sind Menschen, mit denen wir es zu tun haben, nicht Tiere. Sieh dich doch an.“ Skallon betrachtete Fain, als sähe er ihn zum ersten Mal. „Deine Kleider sind ein einziges Durcheinander, dein Make-up ist verlaufen. Bei dem Anblick hält dich keiner für einen Doubluth.“
    „Ich sagte doch, es war keine Zeit für Nettigkeiten.“
    „Bist du sicher? Vertil sollte ein Luxus sein. So wie du es benutzt, liegt dir offenbar nichts an diesen Leuten. Ich dachte immer, wir seien anders als die Änderlinge. Ich dachte, wir sollten die Alveaner vor ihnen retten.“
    „Das behaupten einige.“ Fain hätte sich dazu äußern können. Er wußte sehr wohl – auch wenn Skallon das nicht wußte –, daß sie hier waren, um die Interessen des Erdenkonsortiums zu beschützen. Alvea kam nur da ins Spiel, wo seine Interessen und die der Erde zufällig übereinstimmten. Das alles hätte er Skallon vorhalten können, aber er erinnerte sich rechtzeitig daran, daß er sich niemals stritt. „Komm, wir besorgen uns etwas zu essen.“
    „Dann hältst du dich aber im Hintergrund. Misch dich nicht ein. Kein Vertil.“
    Fain grinste. Seine Hand lag schon auf dem Türknopf. „Gemacht.“
    Aber als die beiden Männer sich unsicher durch den trüb erleuchteten Korridor tasteten, konnte Fain sich gewisser Gedanken nicht erwehren. Wenn Skallon nun recht hatte? War seine Entscheidung, das Vertil zu benutzen, wirklich der vernünftigste Weg gewesen, Kalic rasch zu erreichen? Oder etwa nur der naheliegendste und einfachste?
    Habe ich wieder einen Fehler gemacht? hagle Fain sich. Und wenn ja, wie viele kann ich mir noch leisten? Dies war eine Frage, über die er nicht gern nachdachte. Auch hier war die Antwort allzu offensichtlich.
     
    Scorpio leckte den leeren Teller auf dem Boden ab und gab ein gutturales Grunzen der Zufriedenheit von sich. Der Neohund hob seinen Kopf und sagte: „Skallon. Füttert. Scorpio. Ein. Mal.“
    Fain funkelte Skallon über den Tisch hinweg an. „Scorpio bekommt täglich drei Mahlzeiten. Das hättest du wissen müssen.“
    „Ich wußte es. Ich habe es vergessen. Entschuldigung.“ Skallon gähnte. Es war offensichtlich, daß sein nächtlicher Spaziergang durch die Stadt sich jetzt bemerkbar machte.
    „Warm. Hier“, sagte Scorpio und begab sich zu dem breiten steinernen Kamin, in dem ein Holzfeuer brannte. „Ich. Schlafe.“ Das Zimmer roch nach Rauch, aber der Geruch war eigentlich nicht unangenehm. Sogar Fain hatte noch nie gesehen, daß jemand echtes Holz verbrannte, nur um es warm zu haben.
    „Bringt mir bitte noch eine Portion“, sagte er und hielt seinen Teller hoch. Als Kish, der alveanische Wirt, an ihn herantrat, wandte Fain absichtlich den Kopf ab. Es war so gut wie sicher, daß das Vertil inzwischen verflogen war, aber er wollte Skallon bei Laune halten. Zunächst hatte Kish sich glatt geweigert, so spät noch etwas zu essen auf den Tisch zu bringen. Skallon war gezwungen gewesen, zu bitten und flehentlich auf ihn einzureden, während Fain, insgeheim lächelnd, geduldig im Korridor gewartet hatte. Als Kish schließlich grummelnd an Skallons

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