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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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urteilen offenbar ein Senior der Kaste, handelt er. Der alte Mann schreit auf: „Au.“ Er greift nach seinem Arm, zuckt die Achseln. Insektenstich. Betritt die Halle. Wird sterben.
    Einige Stunden vergehen. Er erinnert sich an Momente des Spiels auf der Heimatwelt. Der Tanz des Todes. Kinder in einem Kreis. Rundherum im Takt der Musik. Das Lied bricht ab. Die Kinder lassen sich fallen. Den letzten, der den Boden berührt, können die anderen töten. Gewöhnlich stirbt er nicht. Man kann ihn sogleich begnadigen oder auch, nachdem er wüst verprügelt wurde. Manchmal aber ist es sein Tod. Beliebte Kinder sterben, aber die verhaßten ebenso. Seine erste Liebe, ein hellblonder Junge, fiel zu spät, und der Kopf wurde ihm vom Rumpf gerissen. Ströme von Blut. Der Tanz des Todes. Kein Schema konnte entstehen. Ein kindliches Spiel.
    Als die Langeweile sich in der Großen Halle ausgebreitet hat, ist es leicht hineinzuschlüpfen. Fain döst, Skallon ist wie in Trance, aber er meidet sie. Ein junger Mann in purpurnen Doubluth-Gewändern. Selbstinjektion. Vertil. Er schiebt sich dicht an ihn heran, atmet rauh ein und aus und flüstert: „Guter Herr, ein Mann in dieser Halle wird bald sterben. Wenn er stirbt, müßt Ihr aufstehen und die Erde beschuldigen, ihn getötet zu haben.“ Dann wieder hinaus. Der Wind hat sich gelegt, und eine wärmende Sonne badet seinen Rücken in sanfter Hitze. Schönheit liegt in den Pausen des Universums. Er bewundert die toten schwarzen Sonnen. Die luftlosen Satelliten. Die unveränderliche Pracht eines Neutronensterns. Er nickt kurz, aber ein furchtbarer Alptraum wirbelt ihn ins Bewußtsein, und er schreit. In der Halle erheben sich jetzt rauhe Stimmen. Gleich bricht Panik aus. Flucht. Er sucht Schutz hinter einem Pfahl und beobachtet die flüchtende Menge. Nach einer Weile erscheinen Fain und Skallon. Er stürzt auf sie zu. „Was ist dort drinnen geschehen, hohe Herren? Einige sagen, die Seuche sei ausgebrochen.“
    Doch Fain weiß es besser. Fain weiß, was man ihm angetan hat und warum es geschah. Plötzlich fürchtet er – der Junge und der Änderung – diese kalte Hülse eines menschlichen Wesens. Fain ist die Antithese jeder wahren Unordnung. Fain weiß alles, sieht alles. Fain ist der lebende Überrest des längst toten Gottes.
    Er schreit voller Angst vor Joseph Fain.
    Aber nur innerlich.
    Angst ist nur ein Teil der wechselnden Unordnung des Kosmos.
     
    Er schaut zu, als Fain mit der Frau Joane schläft. Eine gefährliche, riskante Laune. Ein Guckloch in der Wand eines Nebenzimmers. Der Hund ist bei Fain. Er ist zwar krank, doch vielleicht wittert er die Gegenwart eines Eindringlings. Fleisch in Fleisch. Fain und Joane. Ihre schweren Beine schlagen krampfhaft um seine zuckenden Schenkel. Er stöhnt, sie bebt. Auf der Heimatwelt werden zu beliebigen Augenblicken Lose gezogen. Ein grüner Kiesel ist männlich, ein blauer weiblich. Zweimal hat er Grün gezogen und viermal Blau. Noch kürzlich, den blauen Kiesel tragend, schwoll er an von einem Kind. Der Vorgang der Geburt erwies sich als endloser Schmerz, als sengendes Feuer, und linderndes Wasser blieb wirkungslos. Er lachte im Angesicht des letzten Augenblicks. Das neugeborene Kind weinte. Sein Sohn. Oder seine Tochter. Fortgerissen von den Medizinern. Niemals wiedergesehen. Und nicht vergessen.
    Die Geburt ist erforderlich, um die Spezies fortzuführen. Doch das Eine hat, scherzend, den Schmerz zur Vorbedingung für die Geburt gemacht. Und – ein weiterer, noch größerer Scherz – es machte den Sex zur Vorbedingung für die Schwangerschaft. Vergnügen, dann Schmerz, dann schlichte Notwendigkeit – ein seltsames, chaotisches, sinnloses Muster. Was empfindet Fain jetzt? Er bewegt sich brutal und leidenschaftslos in der Frau hin und her. Nein, Vergnügen ist es nicht. Joane, die schon einmal ein Kind zur Welt gebracht hat (das jetzt dahingeschieden ist), erscheint dem Beobachter reif für ein neues. Schmerz ist es auch nicht. Ihre Hüften sind breit und ihre Gesäßbacken, emporgereckt, wie Klumpen von schwarzem Fleisch. Notwendigkeit? Nein, auch das nicht. Der Akt ist nichts als ein maßvoller Scherz. Es ist offensichtlich. Fain leidet an einer Schwäche des Fleisches. (Skallon ebenfalls, aber das ist nicht wichtig in diesem tanzenden, singenden Augenblick.) Und während er zuschaut, erblüht eine brennende Wahrheit, schwerelos aufschwebend.
    Fain ist verdammt. Er muß fallen. Der Höhepunkt kommt belustigend nahe. Er zieht sich

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