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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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Augen wurden feucht. „Es tut mir sehr leid, Claire, das musst du mir glauben. Aber ich konnte die Wahrheit nicht sagen, sonst hätte ich meine besten Freunde und meinen Liebhaber verraten.“
    Die tiefe Traurigkeit in seinem Blick berührte Claire. Sie nickte, wusste sie doch selbst, wie schwer es war, jemanden zu verraten, den man mochte. Bisher hatte sie über Vali geschwiegen, nicht um Cyn und Libby zu schützen, das war nur ein Vorwand gewesen, sondern weil sie ihn von Anfang an gerngehabt hatte. Jedoch wusste sie bis heute nicht, ob ihr Schweigen gut war. Todds und Howards Geschichte hatte ihr Ende gefunden, nicht aber die von Noah und ihr.
    „Die ganzen Jahre lastete das schlechte Gewissen schwer auf mir“, sagte er voller Inbrunst und legte die Hand auf sein Herz. „Ich habe es kaum ertragen, weil ich mich schuldig an Auroras Tod fühlte, denn ich habe durch mein Stillschweigen verhindert, dass ihr Gerechtigkeit widerfuhr. Aber wie sagte Dad immer so treffend?“
    „Es ist nie zu spät, sich zu ändern.“ Claire lächelte müde.
    Todd kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Lass uns Howie gemeinsam zum Sheriff bringen. Ich werde endlich alles beichten.“
    „Das wird auch Konsequenzen für dich haben“, warnte sie ihn.
    „Ich bin ein Cop. Wer könnte das besser wissen als ich?“ Er tippte ihr schmunzelnd auf die Nasenspitze und legte sein Gürtelholster an. „Schon damals hatte Auroras Tod Konsequenzen, nur wurden sie vertuscht, indem offiziell behauptet wurde, die Polizeidienststelle in Oakwood sei zu klein und würde sich nicht mehr lohnen.“
    Gemeinsam halfen sie Howard auf die Beine. Während Todd ihn stützte, damit er gehen konnte, nahm Claire den zweiten Gürtel an sich.
    Sie steckte die Waffe in das Holster, das sie weiterhin in der Hand hielt. „Die Niederlassung wurde nicht aufgrund von Sparmaßnahmen geschlossen?“
    Zerknirscht schaute er sie an und schüttelte den Kopf. „Die Korruptionsvorwürfe lagen schon länger in der Luft. Man sah den Überfall auf Björndalens Haus als willkommenen Anlass, die Gerüchte aus der Welt zu schaffen. Damit der allgemeine Ruf der Polizei keinen Schaden nahm, behauptete man einfach plötzlich, einem Kaff wie Oakwood stünde kein eigenes Revier mehr zu.“
    Er zog Howard mit sich in den Korridor. Immer, wenn er gezwungen war, sein Gewicht auf das angeschossene Bein zu verlagern, sog Howie scharf die Luft ein. Claire traute ihm nicht und ging hinter im her, um ihn im Auge zu behalten.
    Ein sarkastisches Lächeln huschte über ihr Gesicht. Die Spurensicherung musste ein drittes Mal innerhalb kurzer Zeit das Haus untersuchen. Doch diesmal ging es nicht um Noah, sondern um Howard Miller, einen Mann aus den eigenen Reihen. Die Kampfspuren, das Einschussloch und das Blut im Wohnzimmer waren unübersehbar.
    Sie huschte an den Männern vorbei, um ihnen die Haustür zu öffnen. Nach ihnen trat sie auf die Veranda.
    Auf einmal blieben sie stehen. Claire wäre beinahe mit den beiden Männern zusammengeprallt. Sie spähte zwischen ihnen hindurch und riss ihre Augen auf. Das war nicht gut, gar nicht gut.
    Ein Van parkte neben dem Wagen des Sheriff’s Departments in der Einfahrt. Noah stand daneben. Er trug weder eine Maske noch seine schwarze Tarnbekleidung, sondern eine Jeans und ein blaues Elkline-T-Shirt. Er war gekommen, um den Tod seiner Schwester zu rächen. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Entschlossenheit. Sein Blick flackerte kurz, als er Claire sah, doch die Unsicherheit verschwand so schnell, wie sie erschienen war.
    „Er hat einen Revolver“, wisperte Claire fassungslos.
    Als wollte er dies bestätigen, hob Noah seinen Arm und richtete den Lauf auf das Trio.
    „Ich muss mit dir reden“, beeilte sich Claire zu sagen. Da war ein gefährliches Funkeln in seinen Augen, das sie erschreckte und zutiefst beunruhigte. Es gehörte nicht zu dem Mann, den sie liebte, sondern zu einem Raubtier, das auf dem Sprung war, um seine Beute zu erlegen. Er war ein Jäger, dem es an diesem Tag nicht reichte, sein Opfer hin und her zu hetzen, sondern der drauf aus war, es zu töten.
    „Es ist zu spät“, sagte er emotionslos. „Tritt beiseite, Claire.“
    Sie legte die Handflächen aneinander und flehte: „Nein, ist es nicht. Du machst einen Fehler. Die Dinge haben sich geändert.“
    „Die Zeit der Abrechnung ist gekommen.“
    „Wo sind Cyn und Libby?“ Ihre Stimme zitterte. „Hast du …?“ Sie wagte nicht auszusprechen, was sie dachte.
    „Ich habe sie

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