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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Außendienst war die beste im Justizministerium. Fast fünfzehn Jahre lang.« Der Agent blickte zu Boden. Seine Stimme klang tief, und man konnte die Bitterkeit in ihr hören. »Die Art von Deckung, die am besten funktioniert, wenn sie dem Betreffenden nichts mehr zu bedeuten hat. Wenn sie schließlich benutzt wird, bringt sie alle aus dem Gleichgewicht. Und verletzt seine Familie.«
    Greenberg blickte auf und versuchte zu lächeln, aber es wollte ihm nicht gelingen.
    »Ich verstehe Sie immer noch nicht.«
    »Das ist nicht notwendig. Worauf es ankommt, ist, daß Sie mitten in die Szene hineingestolpert sind, in Panik gerieten und eine Heidenangst hatten. Wir können Sie freigeben, Mr. Matlock ... also?«
    Ehe Matlock antworten konnte, flog die Türe auf, und Sam Kressel trat ein. Sein Gesicht wirkte verängstigt und nervös.
    »Herrgott! Das ist ja schrecklich! Wirklich schrecklich. Sind Sie Greenberg?«
    »Und Sie sind Mr. Kressel.«
    »Ja. Was geschieht jetzt?« Kressel wandte sich zu Matlock herum und sprach im selben Atemzug: »Alles klar, Jim?«
    »Sicher.«
    »Also, Greenberg, was geht hier vor!? Man hat mir in Washington gesagt, Sie würden uns das erklären.«
    »Ich habe mit Mr. Matlock gesprochen und ...«
    »Hören Sie mir zu«, unterbrach ihn Kressel plötzlich. »Ich habe Sealfont angerufen, und wir sind derselben Meinung. Das, was geschehen ist, war schrecklich ... tragisch. Wir möchten der Familie des Mannes unser Beileid ausdrücken, aber wir legen großen Wert darauf, daß jede Erwähnung von Carlyle mit uns abgestimmt wird. Wir vermuten, daß das alles in ein völlig anderes Licht rückt, und bestehen deshalb darauf, daß wir herausgehalten werden. Ich denke, das ist verständlich.«
    Greensbergs Gesicht verriet seinen Ekel. »Sie kommen hier hereingerannt, fragen mich, was geschehen wäre, und erklären mir, ehe ich auch nur eine Chance habe, Antwort zu geben, was geschehen muß. Also, wie wollen Sie es jetzt haben? Soll ich Washington anrufen und denen Ihre Version durchgeben oder wollen Sie zuerst zuhören? Mir ist es egal.«
    »Sie brauchen nicht gleich gereizt zu reagieren. Wir haben nie verlangt, daß man uns da hineinzieht.«
    »Das tut niemand.« Greenberg lächelte. »Lassen Sie mich bitte zu Ende sprechen. Ich habe Matlock angeboten, daß er aussteigen kann. Er hat mir bis jetzt noch keine Antwort gegeben, also kann ich Ihnen auch keine geben. Aber wenn er das sagt, was ich annehme, daß er sagen wird, wird Lorings Tarnung sofort aktiviert werden. Das wird ohnehin geschehen, aber wenn der Professor mitmacht, blasen wir es noch ein wenig auf.«
    »Wovon zum Teufel reden Sie eigentlich?« Kressel starrte den Agenten an.
    »Ralph war jahrelang Partner in der so ziemlich am schlechtesten beleumundeten Anwaltskanzlei in Washington. Ihre Mandantenliste las sich wie ein Ausschnitt aus einem Mafia-Verzeichnis ...
    Am frühen Morgen heute fand ein Wagentausch statt, der erste von zwei. Das war in einer Vorstadt von Hartford, in Elmwood. Lorings Wagen mit einem Washingtoner Nummernschild blieb in der Nähe des Hauses eines allgemein bekannten Capo stehen. Ein Mietwagen erwartete ihn ein paar Straßen weiter. Mit dem fuhr er nach Carlyle und parkte ihn vor 217 Crescent Street, fünf Straßen von Sealfonts Haus entfernt. 217 Crescent ist die Wohnung eines Dr. Ralston ...«
    »Ich bin ihm schon begegnet«, warf Matlock ein. »Wie ich höre, ist er auf ... «
    »... Abtreibungen spezialisiert«, beendete Greenberg den Satz.
    »Er ist in keiner Weise mit dieser Universität verbunden«, sagte Kressel voll Betonung.
    »Sie hatten schon schlimmere«, konterte Greenberg leise. »Und der Arzt steht immer noch in den Listen der Mafia. Jedenfalls hat Ralph den Wagen dort abgestellt und ist dann in die Stadt gegangen, um den zweiten Tausch vorzunehmen. Ich habe ihn entdeckt; dieser Aktenkoffer ist wichtig. Er wurde von einem Servicewagen von Bell Telephone aufgenommen, der einige Routinebesuche machte - darunter auch einen in einem Restaurant, das Cheshire Cat heißt -, und schließlich bei Sealfont abgeliefert. Niemand konnte wissen, daß er dort war. Wenn sie das gewußt hätten, hätten sie ihn draußen abgefangen; sie beobachteten den Wagen an der Crescent Street.«
    »Das hat er mir auch gesagt«, meinte Matlock.
    »Er wußte, daß es möglich war; die Spur, die zur Crescent Street wies, wurde absichtlich offengelassen. Als er sich davon überzeugt hatte, handelte er schnell. Ich weiß nicht, was er tat,

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