Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
und das, was sich hinter ihnen verbarg. Die Augen des Schwarzen rührten sich nicht von der Stelle. Er erwiderte Matlocks Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. Schließlich fand Matlock seine Stimme wieder. »Ich bin nicht sicher, ob mir dieses Spiel gefällt.«
    »Oh, kommen Sie schon, wir sind doch beide zum selben Zweck hier, oder nicht? Sie von Ihrer Warte, und ich von der meinen ... Gehen wir hinauf und trinken einen Schluck ... Bourbon und Soda, nicht wahr? Sour Mash, wenn es ihn gibt, soweit mir bekannt ist.«
    Dunois ging Matlock durch die Menge voran, und Matlock hatte keine andere Wahl, als ihm zu folgen.
    Dunois lehnte sich gegen die Ziegelwand.
    »Also schön«, sagte Matlock, »jetzt hätten wir ja wohl die Annehmlichkeiten hinter uns. Alle haben Ihre Show unten gelobt, und es ist niemand mehr da, den ich mit meiner weißen Haut beeindrucken könnte. Ich glaube, jetzt ist Zeit, daß Sie mit den Erklärungen anfangen.«
    Sie waren jetzt alleine und standen draußen auf der Veranda. Beide hielten Gläser in der Hand.
    »Oh, jetzt werden wir aber professionell, nicht wahr? Hätten Sie gerne eine Zigarre? Ich kann Ihnen versichern, daß es eine Havanna ist.«
    »Keine Zigarre. Ich will nur reden. Ich kam heute Abend hierher, weil dies meine Freunde sind. Ich empfand es als Privileg, eingeladen zu werden ... Jetzt haben Sie etwas anderes angehängt, und das gefällt mir nicht.«
    »Bravo! Bravo!« sagte Dunois und hob das Glas. »Sie machen das sehr gut ... Keine Sorge, sie wissen nichts. Sie vermuten vielleicht etwas, aber glauben Sie mir, nur auf ganz vage Weise.«
    »Wovon zum Teufel reden Sie?«
    »Trinken Sie aus, und gehen wir auf den Rasen.« Dunois leerte sein Glas, und Matlock trank wie im Reflex den Rest seines Bourbon. Die beiden Männer gingen die Treppe der Lumumba Hall hinunter, und Matlock folgte dem Schwarzen an den Stamm einer großen Ulme. Dunois drehte sich plötzlich herum und packte Matlock an den Schultern.
    »Nehmen Sie die verdammten Hände weg!«
    »Hören Sie! Ich will das Papier! Ich muß dieses Papier haben! Und Sie müssen mir sagen, wo es ist!«
    Matlock warf die Hände hoch, um Dunois' Griff zu brechen. Aber seine Arme reagierten nicht. Sie waren plötzlich schwer, schrecklich schwer. Und ein Pfeifen war zu hören. Ein immer lauter werdendes, durchdringendes Pfeifen in seinem Kopf.
    »Was? Was? ... Was für ein Papier? Ich habe kein Papier ... «
    »Seien Sie nicht schwierig! Wir werden es bekommen, wissen Sie! ... Und jetzt sagen Sie mir, wo es ist!«
    Matlock bemerkte, daß man ihn auf den Boden legte. Die Umrisse des mächtigen Baumes über ihm begannen sich zu drehen, und das Pfeifen in seinem Gehirn wurde lauter und lauter.
    »Was machen Sie? Was machen Sie mit mir!?« »Das Papier, Matlock! Wo ist das korsische Papier?« »Lassen Sie mich los!« versuchte Matlock zu schreien. Aber nichts kam über seine Lippen.
    »Das silberne Papier, verdammt sollen Sie sein!« »Kein Papier ... Nein. Habe kein Papier! Nein!« »Hören Sie mir zu! Sie haben gerade etwas getrunken, erinnern Sie sich? ... Sie haben gerade ausgetrunken. Erinnern Sie sich? ... Sie dürfen jetzt nicht alleine sein! Sie dürfen es nicht wagen, alleine zu sein!«
    »Was? ... Was? Lassen Sie mich los! Sie erdrücken mich!« »Ich berühre Sie ja nicht einmal. Das ist das, was Sie getrunken haben! Sie haben gerade drei Tabletten
    Lyserginsäure zu sich genommen! Sie haben Schwierigkeiten, Doktor! ... Jetzt! Sie sagen mir jetzt, wo dieses Papier ist!«
    Tief in seinem Bewußtsein fand er einen Augenblick der Klarheit. Inmitten der kreisenden, wirbelnden Spiralen von Farben, die seinen Geist zu zersprengen drohten, sah er die Gestalt des Mannes über sich und schlug zu. Er packte das weiße Hemd zwischen den dunklen Umrissen der Jacke und riß es mit aller Kraft zu sich herunter, die er aufbieten konnte. Seine Faust zuckte hoch und traf das sich senkende Gesicht so hart er konnte. Als er das Gesicht getroffen hatte, begann er gnadenlos auf die Kehle darunter einzuhämmern. Er konnte spüren, wie Glas zersplitterte, und wußte, daß seine Faust die Augen gefunden hatte und das Glas in den Schädel getrieben hatte.
    Während eines Zeitraums, den er nie ermessen konnte, lag Dunois' Körper bewußtlos neben ihm.
    Und er wußte, daß er wegrennen mußte. Schleunigst wegrennen, so schnell er konnte! Was hatte Dunois gesagt! ... Wagen Sie nicht, alleine zu sein. Wagen Sie es nicht! Er mußte Pat finden! Pat würde wissen,

Weitere Kostenlose Bücher