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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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was zu tun war. Er mußte sie finden! Die Chemikalie in seinem Körper würde bald volle Wirkung erreichen, und das wußte er! Er mußte wegrennen, um Christi willen!
    Aber wohin?! In welche Richtung?! Er kannte den Weg nicht! Den verdammten Scheißweg! Die Straße war da, er rannte die Straße entlang, aber war es der richtige Weg?! War es die richtige Straße?! Dann hörte er den Wagen. Es war ein Wagen. Er näherte sich dem Randstein, und der Fahrer sah ihn an. Sah ihn an! Also rannte er schneller, stolperte einmal über den Randstein, fiel aufs Pflaster und stand wieder auf. Rannte um Christi willen, rannte, bis er keinen Atem mehr in den Lungen hatte und er die Bewegungen seiner Füße nicht mehr kontrollieren konnte. Er spürte, wie er taumelte, außerstande, stehenzubleiben. Er taumelte auf den weiten Strom der Straße zu, die plötzlich ein Fluß wurde, ein schwarzer, schmieriger Fluß, in dem er ertrinken würde.
    Undeutlich hörte er das Kreischen der Bremsen. Die Lichter blendeten ihn, die Gestalt eines Mannes beugte sich hinunter und blickte ihm in die Augen. Es war ihm jetzt alles gleichgültig. Statt dessen lachte er, lachte durch das Blut, das ihm in den Mund und über das Gesicht floß.
    Er lachte hysterisch, als Jason Greenberg ihn zum Wagen trug.
    Dann wurden die Erde, die Welt, der Planet, die Galaxis und das ganze Sonnensystem verrückt.

10
    Die Nacht war voller Pein.
    Der Morgen brachte ein Maß der Realität zurück, weniger für Matlock, als für die beiden Leute, die neben ihm saßen, zu beiden Seiten seines Bettes. Jason Greenberg, die großen, traurigen Augen gesenkt, die Hände ruhig im Schoß verschränkt, nach vorne gebeugt. Patricia Ballantyne drückte einen kühlen, feuchten Lappen auf Matlocks Stirn.
    »Die Nigger haben Ihnen ja 'ne hübsche Party gegeben, Freund.«
    »Sch!« flüsterte das Mädchen. »Lassen Sie ihn.«
    Matlocks Augen wanderten so gut sie konnten im Zimmer herum. Er befand sich in Pats Apartment im Schlafzimmer, ihrem Bett.
    »Acid haben sie mir gegeben.«
    »Das muß du uns nicht sagen ... Wir haben einen Doktor -einen richtigen Doktor - aus Litchfield kommen lassen. Das ist der nette Mann, dem du immer die Augen auskratzen wolltest ... Keine Sorge, er arbeitet für die Bundesbehörden. Keine Namen.«
    »Pat? Wieso ...«
    »Du warst auf einem netten Trip, Jamie. Du hast die ganze Zeit meinen Namen gerufen.» »Es war auch ganz logisch«, unterbrach Greenberg. »Keine Krankenhäuser. Keine Aufzüge, hübsch privat; das war gut gedacht. Außerdem können Sie sehr überzeugend sein, wenn Sie böse sind. Sie sind viel stärker, als ich dachte. Besonders, wo Sie doch ein so lausiger Handballspieler sind.«
    »Sie hätten mich nicht hierherbringen dürfen. Verdammt noch mal, Greenberg, Sie hätten mich nicht hierherbringen dürfen!«
    »Wenn wir für den Augenblick einmal vergessen, daß es Ihre Idee war ... «
    »Ich stand unter Drogeneinfluß!«
    »... war es eine gute Idee. Was hätten Sie denn vorgezogen? Die Unfallklinik? ... >Wer ist das auf der Bahre, Doktor? Der so schreit ...<, >... Oh, das ist nur Professor Matlock, Schwester. Er ist gerade auf einem Acid-Trip.<«
    »Sie wissen genau, was ich meine! Sie hätten mich nach Hause bringen können. Festschnallen.«
    »Es erleichtert mich wirklich, daß Sie nicht viel von Acid wissen«, sagte Greenberg.
    »Was er meint, Jamie ...«, Pat nahm seine Hand, »... wenn es schlimm ist, sollte man mit jemandem zusammen sein, den man gut kennt. Man braucht das.«
    Matlock sah das Mädchen an. Und dann Greenberg. »Was haben Sie ihr gesagt?«
    »Daß Sie sich freiwillig erboten haben, uns zu helfen; daß wir dankbar sind. Mit Ihrer Hilfe gelingt es uns vielleicht zu verhindern, daß eine schwierige Situation noch schlimmer wird.« Greenberg sprach mit monotoner Stimme; es war offenkundig, daß er nicht mehr sagen wollte.
    »Es war eine sehr geheimnisvoll klingende Erzählung«, sagte Pat. »Wenn ich ihm nicht gedroht hätte, hätte ich nicht einmal die bekommen.«
    »Sie wollte die Polizei rufen.« Greenberg seufzte. Seine traurigen Augen wirkten noch trauriger. »Sie wollte mich einsperren lassen, weil ich Ihnen eine Dosis verpaßt hätte. Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Warum tust du das, Jamie?« Pat fand an dem, was Greenberg gesagt hatte, nichts Erheiterndes.
    »Der Mann hat es ja gesagt: Die Situation ist sehr ernst.«
    »Aber warum gerade du?«
    »Weil ich kann.«
    »Was kannst du? Die jungen Leute der Polizei

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