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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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auf Ihresgleichen etwas empfindlich.«
    »Junge, Sie suchen sich auch die Richtigen!«
    »Sie haben mich ausgesucht, erinnern Sie sich?«
    Matlock öffnete die Tür zu seiner Wohnung und trat in den Vorraum. Pat hatte beim Aufräumen gute Arbeit geleistet - das hatte er gewußt. Selbst die Vorhänge hatte sie wieder aufgehängt.
    Es war kurz nach drei - der größte Teil des Tages war vergeudet. Greenberg hatte darauf bestanden, daß sie beide nach Litchfield hinüberfuhren, damit der Arzt ihn sich noch einmal ansehen konnte. Etwas zittrig, aber funktionsfähig, lautete das Urteil.
    Sie hielten beim Cheshire Cat an, um zu Mittag zu essen. Während der Mahlzeit blickte Matlock immer wieder zu dem kleinen Tisch hinüber, wo vor vier Tagen Ralph Loring mit seiner gefalteten Zeitung gesessen war. Das Essen verlief ziemlich still. Nicht angespannt - jeder der beiden Männer fühlte sich in der Gesellschaft des anderen gelockert -, aber still, so als hätte jeder viel nachzudenken.
    Auf der Rückfahrt nach Carlyle forderte Greenberg ihn auf, in seiner Wohnung zu bleiben, bis er Verbindung mit ihm aufnehme. Washington hatte keine neuen Instruktionen ausgegeben. Sie waren dabei, die neue Information auszuwerten. Matlock solle, bis sie daraus Schlüsse gezogen hatten, »OOS« bleiben - ein Begriff, bei dem es dem Dozenten schwerfiel, ihn mit erwachsenden Menschen in Verbindung zu bringen: out of strategy.
    Aber eigentlich war es ganz gut so, dachte er. Er mußte über seine eigene Strategie nachdenken - Lucas Herron. Den >großen alten Vogel<, die Respektsperson des Campus. Es war Zeit, mit ihm Verbindung aufzunehmen, ihn zu warnen. Der alte Mann befand sich außerhalb seines gewohnten Elements, und je schneller er den Rückzug antrat, desto besser war es für alle - Carlyle eingeschlossen. Und doch wollte er ihn nicht anrufen, wollte er kein formelles Treffen vereinbaren - er mußte subtiler vorgehen. Er wollte den alten Lucas nicht erschrecken, vermeiden, daß er mit den falschen Leuten sprach.
    Matlock kam es in den Sinn, daß er Herron schützte. Er ging von der Annahme aus, daß Lucas nicht ernsthaft in die Sache verwickelt war. Er fragte sich, ob er das Recht hatte, diese Annahme zu treffen. Andererseits hatte er als zivilisierter Mensch nicht das Recht, etwas anderes anzunehmen.
    Das Telefon klingelte. Das konnte nicht Greenberg sein, dachte er. Er hatte ihn gerade erst an der Einfahrt verlassen. Er hoffte, daß es nicht Pat war; er war noch nicht soweit, daß er mit ihr reden wollte. Widerstrebend hob er den Hörer ans Ohr. »Hello!«
    »Jim! Wo sind Sie gewesen!? Ich rufe schon seit acht Uhr morgens an! Ich habe mir solche Sorgen gemacht, daß ich sogar zweimal zu Ihrer Wohnung gefahren bin. Ich habe mir Ihren Schlüssel vom Hausmeister geben lassen.« Es war Sam Kressel. Es klang, als hätte Carlyle seine Akkreditierung verloren.
    »Das ist jetzt viel zu kompliziert, um es zu erklären, Sam. Sehen wir uns doch später. Ich komme nach dem Abendessen zu Ihnen hinüber.«
    »Ich weiß nicht, ob es solange Zeit hat. Herrgott! Was ist denn in Sie gefahren?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Gestern Abend in der Lumumba Hall!«
    »Wovon reden Sie denn? Was haben Sie gehört?«
    »Dieser schwarze Bastard, dieser Adam Williams, hat mir einen Bericht eingereicht, in dem man Ihnen, abgesehen von der Befürwortung der Sklaverei, so ziemlich alles vorwirft, was man sich denken kann! Er behauptet, der einzige Grund, weshalb er nicht bei der Polizei Anzeige erstattet, sei, daß sie völlig betrunken gewesen seien! Natürlich hat der Alkohol Ihnen die Fassade abgestreift und deutlich gezeigt, was für ein Rassist Sie sind!«
    »Was?«
    »Sie haben Möbel zerstört, ein paar junge Leute verprügelt, Fenster zerschlagen ... «
    »Sie wissen verdammt genau, daß das Bockmist ist!«
    »Das habe ich mir schon gedacht.« Kressel senkte die Stimme. Er war jetzt im Begriffe, sich zu beruhigen. »Aber daß ich das weiß, hilft gar nichts, verstehen Sie? Das ist es genau, was wir vermeiden müssen. Polarisierung! Kaum läßt sich die Regierung auf einem Campus sehen, beginnt die Polarisierung.«
    »Hören Sie mir zu. Williams Erklärung ist ein Täuschungsmanöver - wenn man das so nennt. Es ist Tarnung. Man hat mich letzte Nacht unter Drogen gesetzt. Wenn Greenberg nicht gewesen wäre, weiß ich nicht, wo ich jetzt wäre.«
    »O Gott! ... Lumumba steht auf Ihrer Liste, nicht wahr? Das hat uns gerade noch gefehlt! Die Schwarzen werden ein

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