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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ausliefern?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt«, schaltete Jason sich ein. »Wir interessieren uns nicht für Studenten ...«
    »Was ist denn Lumumba Hall? Eine Filiale von General Motors?«
    »Das ist ein Kontaktpunkt; es gibt andere. Offengestanden, wir hätten uns lieber nicht mit dem Verein eingelassen; das ist recht kitzlig. Unglücklicherweise haben wir keine Wahl.«
    »Das ist ja widerlich.«
    »Ich glaube, es gibt nicht viel, was ich sagen könnte, das für Sie nicht widerlich wäre, Miß Ballantyne.«
    »Mag sein. Das liegt vielleicht daran, daß ich bisher der Ansicht war, das FBI hätte wichtigere Arbeit, als junge Schwarze unter Druck zu setzen. Aber offenbar irre ich mich da.«
    »Hey, hör auf.« Matlock drückte dem. Mädchen die Hand.
    »Nein, ich meine das ernst, Jamie! Mir geht es hier nicht um irgendwelche Spielchen oder um Radikalenschick. Ganz Carlyle ist doch voll von dem Zeug. Einiges ist ziemlich schlimm, aber im großen und ganzen ist es doch nicht schlimmer als in anderen Universitäten. Wir beide wissen das. Warum werden da plötzlich die jungen Leute von Lumumba Hall herausgepickt?«
    »Wir würden diesen jungen Leuten nie etwas anhaben wollen. Bloß ihnen helfen.« Greenberg war von der langen Nacht müde. Man merkte ihm an, daß er etwas gereizt war.
    »Mir gefällt die Art nicht, wie Sie den Leuten helfen, und mir gefällt auch nicht, was Jamie passiert ist! Warum haben Sie ihn dorthin geschickt?«
    »Er hat mich nicht geschickt: Das habe ich selbst manipuliert.«
    »Warum?«
    »Das ist zu kompliziert, und ich bin jetzt zu ausgepumpt, um es zu erklären.«
    »Oh, das hat schon Mr. Greenberg getan. Er hat mir alles erklärt. Die haben dir eine Plakette gegeben, nicht wahr? Selbst können sie das nicht machen, also picken sie sich einen netten, freundlichen Burschen heraus, damit der es für sie erledigt. Du gehst das ganze Risiko ein, und wenn alles vorbei ist, vertraut dir keiner im ganzen Campus mehr. Jamie, um Himmels willen, das ist dein Zuhause, deine Arbeit!«
    Matlock hielt die Augen des Mädchens mit den seinen fest und gab sich große Mühe, sie zu beruhigen. »Ich weiß das besser als du. Mein Zuhause braucht Hilfe - und das ist auch kein Spiel, Pat. Ich glaube, es ist das Risiko wert.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Sie können es nicht verstehen, Miß Ballantyne, weil wir Ihnen nicht genug sagen können, um es vernünftig klingen zu lassen. Das werden Sie akzeptieren müssen.«
    »Muß ich das?«
    »Ich bitte dich darum«, sagte Matlock. »Er hat mir das Leben gerettet.«
    »So weit würde ich nicht gehen, Professor.« Greenberg zuckte die Achseln, als er das sagte.
    Pat stand auf. »Ich glaube, daß er dich über Bord geworfen und dir dann nachher ein Tau nachgeworfen hat ... Bist du wieder in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete Matlock.
    »Ich muß gehen. Aber wenn du willst, bleibe ich da.«
    »Nein, geh nur. Ich rufe dich später an. Vielen Dank für die Pflege.«
    Das Mädchen warf Greenberg einen kurzen Blick zu -keinen freundlichen Blick - und trat an ihre Frisierkommode. Sie nahm eine Bürste und strich sich schnell über das Haar und schob sich dann ein orangerotes Stirnband zurecht. Sie beobachtete Greenberg im Spiegel. Er erwiderte den Blick.
    »Der Mann, der mir gefolgt ist, Mr. Greenberg. Ist er einer von Ihren Leuten?«
    »Ja.«
    »Das paßt mir nicht.«
    »Tut mir leid.«
    Pat drehte sich um. »Würden Sie ihn bitte entfernen?«
    »Das kann ich nicht. Ich werde ihm sagen, er soll weniger auffällig sein.«
    »Ich verstehe.« Sie nahm ihre Handtasche von der Kommode und bückte sich dann, um ihre Aktentasche aufzuheben. Dann ging sie ohne ein weiteres Wort hinaus. Ein paar Sekunden hörten die beiden Männer, wie die Wohnungstür geöffnet und gleich wieder fest geschlossen wurde.
    »Eine junge Damen mit ausgeprägtem Willen«, sagte Jason.
    »Mit gutem Grund.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich dachte, in Ihrem Verein weiß man so genau über die Leute Bescheid, mit denen Sie zu tun haben ...«
    »Mein Briefing ist noch nicht abgeschlossen. Ich bin Ersatzmann, erinnern Sie sich?«
    »Dann will ich Ihnen die Zeit sparen. Ende der fünfziger Jahre hat McCarthy ihren Vater aus dem Außenministerium bugsiert ... Er war natürlich sehr gefährlich. Er war Sprachenberater. Er übersetzte Zeitungsartikel.«
    »Scheiße.«
    »Sie sagen es, Bruder. Er hat seine Stelle nie wieder zurückbekommen. Sie hatte ihr ganzes Leben lang Stipendien; der Schrank ist leer. Sie reagiert

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