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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Anderson anlügen, ihm sagen, Jonathan Munro Matlock würde es als Freundschaftsdienst von Anderson betrachten, wenn der Bankier ihm an einem Samstagnachmittag eine größere Summe in bar zur Verfügung stellte. Selbstverständlich würde das beiderseits streng vertraulich behandelt werden. Und er brauchte die Gefälligkeit auch nicht umsonst zu erweisen. Man würde sich dankbar zeigen. Aber insgesamt würde natürlich nichts geschehen, was auch nur im Entferntesten als undelikat ausgelegt werden konnte. Und natürlich alles erneut streng vertraulich.
    Matlock erhob sich von dem zerfetzten, schmutzigen Plastiksitz und ging ans Telefon zurück.
    Anderson hatte nur ganz kurze Zweifel, Jonathan Munro Matlocks Sohn gefällig zu sein. Diese Zweifel bezogen sich nicht auf die Tatsache an sich, sondern die Vertraulichkeit, die erforderlich war. Sobald diese Sorge beschwichtigt war, trat die Tatsache, daß er den nach besten Traditionen des Bankwesens Hilfe leistete, deutlich in den Vordergrund. Es war für jede Bank wichtig, den besseren Klienten entgegenzukommen. Wenn ein spezieller Klient seine Dankbarkeit zeigen wollte ... nun, das lag bei dem Klienten.
    Alex Anderson würde James Matlock an einem Samstagnachmittag fünftausend Dollar zur Verfügung stellen. Er würde ihm den Betrag um drei Uhr nachmittags vor dem Plaza-Kino übergeben, das eine Wiederaufführung von Ein Messer im Wasser - mit Untertiteln - zeigte.
    Ein Wagen würde das geringste seiner Probleme sein. Es gab zwei Mietwagenbüros in der Stadt, eines wurde von Budget-National, das andere von Luxor-Elite betrieben. Ersteres war für Studenten gedacht, letzteres für wohlhabende Eltern. Er würde einen Luxor-Cadillac oder -Lincoln mieten und nach Hartford zu einer anderen Luxor-Station fahren und dort die Wagen tauschen. Von Hartford würde er zu einem Luxor-Büro in New Haven fahren und dort dasselbe tun. Wenn er entsprechend bezahlte, würde man ihm nur sehr wenig Fragen stellen; bei anständigen Trinkgeldern würde man ihm vielleicht sogar helfen.
    Er war seinem Absprungpunkt näher gekommen.
    »Hey, Mister. Ist Ihr Name Matlock?« Der haarige Barkeeper lehnte sich über den Tisch und hielt den schmutzigen Lappen in der rechten Hand.
    »Ja«, antwortete Matlock verblüfft und atmete kurz und heftig ein.
    »Da war g'rad so'n Typ. Hat gesagt, ich soll Ihnen sagen, Sie ham draußen was vergessen. Am Bürgersteig, hat er gesagt. Sie sollen sich beeilen, hat er gesagt.«
    Matlock starrte den Mann an. Der Schmerz in seiner Magengegend war wieder die Angst, die Panik. Er griff in die Jackentasche und holte ein paar Scheine heraus. Er entnahm dem Bündel einen Fünfer und hielt ihn dem Barkeeper hin. »Kommen Sie mit mir an die Türe. Nur ans Fenster. Sagen Sie mir, ob er draußen steht.«
    »Na klar ... ans Fenster.« Der haarige Barkeeper nahm den schmutzigen Lappen in die linke Hand und nahm den Geldschein entgegen. Matlock schob sich aus der Nische heraus und ging neben dem Mann zu dem halb mit einem Vorhang bedeckten, schmutzigen Glasfenster, das den Blick zur Straße hinaus bot. »Nein, er ist nicht da. Niemand ist da ... Nur eine tote ... «
    »Ich sehe«, sagte Matlock und schnitt dem Mann damit das Wort ab. Er brauchte nicht hinauszugehen, es war nicht nötig.
    Am Rand des Bürgersteigs, halb in den Abfluß hängend, lag Matlocks Katze.
    Man hatte ihr den Kopf abgeschnitten, er hing nur noch an einem kleinen Hautlappen am restlichen Körper. Das Blut quoll heraus und besudelte den Bürgersteig.

18
    Der Tiermord beschäftigte Matlock immer noch, als er sich der Stadtgrenze von West Hartford näherte. War das eine weitere Warnung, oder hatten sie das Papier gefunden? Wenn Sie das Papier tatsächlich gefunden hatten, entkräftete das die Warnung keineswegs, es verstärkte sie eher. Ob es wohl zweckmäßig war, ein Mitglied des Blackstone Teams in seiner Wohnung nachsehen zu lassen, in der Katzenbox? Weshalb zögerte er eigentlich? Warum schickte er nicht einen der Blackstone-Leute hin? Zuviel verlangt war das bei dreihundert Dollar pro Tag plus Spesen ganz bestimmt nicht. Er würde noch viel mehr von Blackstone, Incorporated, verlangen, aber das wußten sie noch nicht. Und doch zögerte er. Wenn das Papier noch sicher war, könnte es sein, daß er sein Versteck verriet, wenn er einen Mann zum Nachsehen schickte. Er hatte sich fast entschlossen, das Risiko einzugehen, als er den beigefarbenen Wagen im Rückspiegel bemerkte. Da war er wieder. Er war immer

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