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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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für keine besonders gute Idee, daß Informationen durch Dritte oder Vierte übermittelt werden. Übrigens, Sie können das Team auf demselben Weg erreichen. Jeder hat ein solches Gerät. Sie brauchen nur die Nummer anzurufen und die Nachricht für sie auf Band sprechen.«
    »Höchst lobenswert.«
    »Nein, nur professionell.« Dann setzte sich Blackstone zum erstenmal seit Matlock das Büro betreten hatte in seinen Sessel und lehnte sich zurück. »Jetzt will ich Ihnen etwas sagen, und wenn Sie darin eine Bedrohung sehen wollen, wäre das durchaus gerechtfertigt. Wenn Sie Ihren Auftrag wegen dem, was ich sage, zurücknehmen wollen, wäre das ebenfalls okay ... Wir wissen, daß Sie aktiv von Agenten des Justizministeriums gesucht werden. Aber man hat keine Anklage gegen sie erhoben, es gibt keine Haftbefehle. Sie besitzen gewisse Rechte, die die Bundesbehörden in ihrem Übereifer häufig übersehen - das ist einer der Gründe, weshalb wir im Geschäft sind. Aber, noch einmal, wir möchten, daß Sie wissen, daß unsere Dienste sofort eingestellt werden, wenn Ihr Status sich ändern sollte, wenn Anklage erhoben werden sollte oder jemand einen Haftbefehl gegen Sie erwirken würde. In diesem Falle würden wir nicht zögern, die Behörden zu unterstützen und ihnen Ihren Aufenthaltsort bekanntgeben. Alle Informationen, die wir besitzen, werden nur Ihren Anwälten ausgehändigt - es handelt sich dabei im juristischen Sinne um privilegiertes Wissen - nicht aber Ihr Aufenthaltsort. Capiche?«
    »Ja. Das ist fair.«
    »Wir sind mehr als fair. Deshalb werde ich eine Vorauszahlung für zehn Tage von Ihnen verlangen - alles, was nicht aufgebraucht wird, erhalten Sie später zurück ... In dem Fall, daß die Situation sich ändert, und die Bundesagenten einen Haftbefehl gegen Sie erwirken, werden Sie - nur einmal die folgende Botschaft für das Tonbandgerät erhalten. Nur diese Worte.«
    Blackstone hielt inne, wie um dem, was er sagte, mehr Gewicht zu verleihen.
    »Und die lauten?«
    »>Charger DreiNull ist stornierte«
    Als er wieder auf der Bond Street stand, empfand Matlock ein Gefühl, von dem er wußte, daß es ihn nicht mehr verlassen würde, bis seine Reise, bis sein Rennen vorüber war. Er hatte das Empfinden, daß die Leute ihn anstarrten. Er begann zu glauben, daß Fremde ihn beobachteten. Er ertappte sich dabei, wie er sich unwillkürlich umdrehte und versuchte, die unsichtbaren, ihn beobachtenden Augen zu sehen. Aber da gab es keine.
    Keine, die er ausmachen konnte.
    Das korsische Papier mußte jetzt aus seiner Wohnung geholt werden. Angesichts dessen, was Blackstone gesagt hatte, hatte es wenig Sinn, wenn er selbst versuchte, es zu holen. Seine Wohnung würde überwacht werden - beide Lager würden sie überwachen, die Sucher und die Gesuchten.
    Er würde das Blackstone-Team benutzen, einen von ihnen, würde die Garantie, die Blackstone ihm gegeben hatte, auf die Probe stellen. Er würde sie - ihn - erreichen, vorher mußte er nur noch ein Telefongespräch führen. Ein Gespräch, in dem sich für ihn klar herausstellen würde, ob die silberne korsische Einladung wirklich notwendig war oder nicht. Ein Anruf bei Samuel Sharpe, Rechtsanwalt, Windsor Shoals, Connecticut.
    Matlock beschloß, Sharpe eine kurzzeitige mitfühlendere Seite seiner künstlichen Persönlichkeit zu zeigen. Sharpe selbst hatte einen Augenblick lang die Kontrolle über sich verloren. Matlock dachte, daß dies der Augenblick war, um anzudeuten, daß selbst Männer wie er - Männer, die einflußreiche Freunde in San Juan und London hatten - über Gefühle verfügten, die über das persönliche Überleben hinausreichten.
    Er betrat die Lobby des Americana-Hotels und rief ihn an. Sharpes Sekretärin meldete sich.
    »Sind Sie in einem Büro, wo Mr. Sharpe sofort zurückrufen kann?«
    »Nein, ich bin in einer Telefonzelle. Außerdem habe ich es eilig.«
    Eine Weile blieb es still, aber er hatte bemerkt, daß vorher ein Knopf gedrückt worden war. Er brauchte nur zehn Sekunden zu warten.
    »Darf ich die Nummer haben, von der aus Sie anrufen, Mr. Matlock? Mr. Sharpe ruft Sie innerhalb von fünf Minuten zurück.«
    Matlock gab dem Mädchen die Nummer und legte auf.
    Während er auf der Plastikbank saß, wanderte seine Erinnerung zu einer anderen Telefonzelle und einer anderen plastiküberzogenen Bank zurück. Und zu einem schwarzen Buick, der an dem toten Mann vorbeiraste, der in jener Zelle kauerte, mit einem Einschuß in der Stirne.
    Die Glocke schlug an.

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