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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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fragte sich, ob das Geräusch wohl irgend jemand aufgefallen war.
    Das war es nicht. Niemand erwiderte seinen Blick. Niemand hatte auch nur das geringste gehört.
    Er verließ seinen Sitz und ging schnell auf das Telefon zu. Sein einziger Gedanke war Pat - etwas war geschehen, etwas, das Charger DreiNull wichtig genug schien, um die schreckliche, heimtückische Maschine in Gang zu setzen, die ihn erschreckt hatte.
    Matlock zog die Türe hinter sich zu und wählte 555-6868.
    »Charger DreiNull, erstatte Meldung.« Die Stimme hatte den typisch fernen Klang einer Tonbandaufnahme. »Bitte rufen Sie Nummer fünf, fünf, fünf; eins, neun, fünf, eins an. Kein Grund zur Besorgnis, Sir. Es gibt keine Probleme. Wir werden die nächste Stunde über diese Nummer zu erreichen sein. Noch einmal die Nummer: fünf, fünf, fünf; eins, neun, fünf, eins.«
    Matlock begriff, daß Charger DreiNull sich große Mühe gab, seine Ängste sofort zu beschwichtigen, vielleicht weil das seine erste Erfahrung mit dem Tel-electronic war. Er hatte das Gefühl, daß Charger DreiNull, selbst wenn die Stadt Carlyle von einer Atombombe getroffen werden sollte, immer noch mit der gleichen beruhigenden Stimme sprechen würde. Außerdem überlegte er, daß ein Mann vermutlich klarer dachte, wenn er keine Angst hatte. Was auch immer sein mochte, Matlock wußte, daß die Methode funktionierte. Er war jetzt ruhiger. Er griff in die Tasche und entnahm ihr etwas Kleingeld und nahm sich gleichzeitig vor, sich einige Dollarnoten in Kleingeld wechseln zu lassen. Der Telefonautomat war ein wichtiger Bestandteil seines Lebens geworden.
    »Ist das fünf, fünf, fünf; neunzehneinundfünfzig?«
    »Ja«, sagte dieselbe Stimme, die er auf dem Tonband gehört hatte. »Mr. Matlock?«
    »Ja. Geht es Miß Ballantyne gut?«
    »Sehr gut, Sir. Da haben Sie wirklich einen guten Arzt. Sie hat sich heute morgen schon aufgesetzt. Der größte Teil der Schwellung ist zurückgegangen. Der Arzt ist recht zufrieden ... Sie hat sich einige Male nach Ihnen erkundigt.«
    »Und was sagen Sie ihr?«
    »Die Wahrheit. Daß Sie uns eingestellt hätten, damit wir sicherstellen, daß sie nicht belästigt wird.«
    »Ich meine in bezug auf den Ort, an dem ich mich befinde.«
    »Wir sagten ihr einfach nur, Sie müßten auf ein paar Tage verreisen. Wäre vielleicht eine gute Idee, wenn Sie sie anrufen. Seit heute nachmittag darf sie Telefongespräche führen. Wir filtern sie natürlich aus.«
    »Natürlich. Haben Sie deshalb mit mir Verbindung aufgenommen?«
    »Teilweise. Der andere Grund ist Greenberg. Jason Greenberg. Er ruft die ganze Zeit Ihretwegen an. Er besteht darauf, daß Sie mit ihm Verbindung aufnehmen.«
    »Was hat er gesagt? Wer hat mit ihm gesprochen?«
    »Ich. Übrigens, mein Name ist Cliff.«
    »Okay, Cliff, was hat er gesagt?«
    »Daß Sie ihn sofort anrufen sollen. Es sei sehr wichtig. Ich habe auch eine Nummer für Sie. Der Apparat steht in Wheeling, West Virginia.«
    »Geben Sie her.« Matlock holte seinen Kugelschreiber heraus und schrieb die Nummer auf das hölzerne Regalbrett unter dem Telefon.
    »Mr. Matlock?«
    »Ja, was ist?«
    »Greenberg hat auch noch gesagt, daß wir Ihnen sagen sollen, ... >daß die Städte nicht mehr sterben, sie seien bereits tot.< Das waren seine Worte. >Die Städte sind tot.<«

23
    Cliff erklärte sich kommentarlos bereit, das korsische Papier aus Matlocks Wohnung zu holen. Später wollten sie telefonisch ein Treffen vereinbaren. Falls das Papier fehlen sollte, würde Charger DreiNull ihn unverzüglich informieren.
    Matlock beschränkte sich auf einen Drink. Er stocherte in seinem Mittagessen herum und verließ das Lobster House um halb vier. Es war Zeit, seine Streitkräfte neu zu formieren, frische Munition zu fassen. Er hatte den Cadillac einige Häuserblocks südlich von Blackstones Büro auf einem Parkplatz an der Bond Street abgestellt. Es handelte sich um eine städtische Parkfläche, auf der jeder einzelne Abstellplatz seine eigene Parkuhr hatte. Als Matlock zu seinem Wagen ging, kam ihm in den Sinn, daß er seit dem Besuch bei Blackstone nicht mehr zurückgekehrt war, um zusätzliche Münzen einzuwerfen. Die Parkuhren reichten nur eine Stunde; er war fast zwei Stunden dort gewesen. Was die Mietwagenfirma wohl mit den vielen Verkehrsübertretungen anfingen, die sich ohne Zweifel bei ihren Kunden ergaben? Er betrat den Parkplatz und überlegte einen Augenblick lang, ob er die richtige Parkgasse ausgewählt hatte. Dann wurde ihm klar,

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